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Freiwilliges Ökologisches Jahr

Junge Frauen aus Gaggenau setzen sich für Naturschutz im Schwarzwald ein

Mehrere Frauen aus Gaggenau setzen sich im Infozentrum Kaltenbronn für den Naturschutz im Schwarzwald ein.

Auf Bild 2 und 3 sind sie bei dem 3D-Modell des Wildseemoores, das Teil der Sonderausstellung ist. Rieke Westermann ist die Blonde, Hannah Jüngert die Brünette.
Rieke Westermann (rechts) und Hannah Jüngertzeigen ein 3D-Modell des Wildseemoores, das Teil der Sonderausstellung ist. Foto: Jennifer Paatsch

Es ist die umweltschützende Variante des Sozialen Freiwilligendienstes (FSJ) – und kein Tag ist hier wie der andere.

Rieke Westermann und Hannah Jüngert aus Gaggenau absolvieren seit September ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) beim Infozentrum Kaltenbronn und setzen sich für die Hochmoore und Wälder des Naturparks ein. Die 20-Jährige und die 18-Jährige waren bereits auf einer Wolfsexkursion in Rumänien und haben bei Moorpädagogiktagen das Emsland besucht. Bald steht für die beiden ein Praktikum beim Forst an.

Hannah Jüngert war ursprünglich auf der Suche nach einem FSJ-Platz und ist dabei zufällig auf das ökologische Jahr im Infozentrum Kaltenbronn gestoßen: „Ich war schon immer gerne in der Natur und war viel in den Wäldern und Hochmooren im Schwarzwald unterwegs. Die Stelle hat mich daher direkt angesprochen.“

Ihre Freundin Rieke Westermann konnte sie schnell von dem FÖJ überzeugen: „Ich habe erst durch Hannah erfahren, dass es das Freiwillige Ökologische Jahr überhaupt gibt. Als ich gesehen habe, dass noch eine weitere Stelle frei ist, habe ich mich auch dort beworben“, erzählt Westermann.

Für Hochmoore und Wälder des Naturparks einsetzen

Im Infozentrum können die jungen Frauen für den Schutz der Moore aktiv werden und über das Thema informieren. Westermann und Jüngert gestalten die Ausstellungen mit, organisieren Veranstaltungen und führen Schulklassen durch die interaktiven Räume im Infozentrum.

Die Sonderausstellung „Zukunft Moor“ ist seit November zu sehen und enthält unter anderem ein dreidimensionales Modell des Kaltenbronner Wildseemoores. Beim Familientag am Sonntag konnten Kinder und ihre Eltern hier selbst aktiv werden und in die Welt der Moore eintauchen.

Die beiden FÖJlerinnen haben sich zuvor Spiele überlegt und Materialien zum Basteln gesammelt. „Es ist wichtig, Kinder über Themen wie Klima- oder Naturschutz zu informieren und ihnen früh zu zeigen, wie sie sich für die Natur in ihrer Heimat einsetzen können“, betont Jüngert.

Die Erfahrungen außerhalb der Kaltenbronner Moore wissen Westermann und Jüngert zu schätzen. Die Osterfeiertage in der rumänischen Wildnis insbesondere. Gemeinsam mit einem Wildtierbiologen hielten sie Ausschau nach Wölfen. „Die Zeit in Rumänien war eine ganz besondere Erfahrung. Daran werde ich mich ein Leben lang erinnern“, so Jüngert.

Die 18-Jährige erzählt von den Nächten in der Hütte und den Wanderungen durch das Wolfsterrain. Sie erinnert sich auch gerne an die Moorpädagogiktage im Emsland zurück. „Hier konnten wir ein niedersächsisches Hochmoor kennenlernen und uns mit anderen FÖJlern austauschen.“

Familien und kindgerechte Darstellung bei eigenen Projekten wichtig

Die Gaggenauerinnen arbeiten aktuell an ihren eigenen Projekten. Jüngert beschäftigt sich damit, wie man Familien und junge Menschen erreichen und ihnen den regionalen Umweltschutz näherbringen kann. Auch für Westermann sind Familien eine wichtige Zielgruppe.

Die 20-Jährige überlegt sich eine kindgerechte Darstellung von Kipppunkten im globalen Klimasystem. Über diesen Raum zur Kreativität und eigenen Recherche sind beide dankbar. „Das FÖJ soll in erster Linie auch ein Selbstfindungsjahr sein. Wir können hier viel Neues ausprobieren“, so Jüngert.

Die 18-Jährige freut sich bereits auf das anstehende Praktikum beim Forst. „Es ist schön, wie der Selbstfindungsprozess hier umgesetzt wird und wie viele Freiheiten wir haben. Ich konnte mich weiterentwickeln und meine Fähigkeiten kennenlernen“, betont auch Westermann.

Beide jungen Frauen sehen sich auch zukünftig im Bereich des Naturschutzes. Westermann plant ein Studium im Bereich der Umweltwissenschaften und möchte sich auf den Bereich der Erneuerbaren Energie fokussieren. „Nachhaltigkeit sichert schließlich unsere Zukunft. Dafür will ich mich in meinem Beruf einsetzen“, so die 20-Jährige.

Jüngert möchte die ökologische Komponente mit dem sozialen Bereich verbinden und Umweltpädagogik studieren: „Das Ökologische Jahr hat mir dabei geholfen, den richtigen Weg für mich zu finden.“

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