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Zur Puppentheaterwoche

Puppen von 1928 bis heute in Gernsbach zu sehen

Zur Puppentheaterwoche Gernsbach findet im Stadthallen-Foyer eine begleitende Ausstellung mit Hand- und Stabpuppen-Gruppen statt.

Frieder Kräuter, der Vater der Gernsbacher  Puppentheater-Woche, in der Ausstellung im Foyer der Gernsbacher Stadthalle
Frieder Kräuter, der Vater der Gernsbacher  Puppentheater-Woche, in der Ausstellung im Foyer der Gernsbacher Stadthalle Foto: Sigrid Preuss-Fieting

Sie sind wieder da, die kunstvoll geschnitzten Holz- und Plüschköpfe. In hübschen Gruppierungen oder in attraktiv gestalteten Schaukästen und Vitrinen, auf Stangen und in dekorativen Theaterkulissen begrüßen sie stumm die Besucher im Foyer der Stadthalle Gernsbach.

Zudem verleihen sie den vielfältigen Vorstellungen, von Märchen bis Klassik, während der schon legendären Puppentheaterwoche einen opulenten Rahmen.

Zwei Jahre lang hat Corona ihnen und ihren Akteuren die Auftritte vermasselt. Jetzt aber dürfen sie zum 33. Mal die Stadthalle mit Leben füllen und ihre Fans verzaubern.

Hand- und Stabpuppen in der Gernsbacher Stadthalle

Die Kontinuität gibt Auskunft über Güte und Erfolg des von Frieder Kräuter ins Leben gerufenen Konzeptes. In einer Zeit, in der alles ein wenig anders ist. So ist auch diese Ausstellung einfach anders. Leise, ganz ohne große Eröffnungszeremonie wurden die Exponate von Markus Dorner, Leiter des Puppentheaters „Dornerei“ liebevoll gruppiert und aufgestellt.

Die etwa zwei Dutzend Hand- und Stabpuppen-Gruppen, die aus der historischen Sammlung des „Museums für PuppentheaterKultur“ in Bad Kreuznach stammen, kurz „PUK“ genannt, zeigen die Wandlung der Gestaltung von 1928 bis in die Jetztzeit.

Der Besucher steht hier nicht nur originellen und gut betuchten Gesellen gegenüber. Er begibt sich vielmehr auf eine museale Entdeckungsreise durch die Zeitgeschichte des Kasperle-Theaters, welches sich im Laufe der Jahrzehnte von volkstümlicher Unterhaltung, die auch der Information, dem Klatsch und dem Tratsch diente, zu einer anspruchsvollen Theatergattung entwickelte.

Die Spieler studieren an renommierten Universitäten Schauspiel, Gesang und Tanz, wie Frieder Kräuter, der Vater der Gernsbacher Puppentheater-Woche, beim Gang durch die Ausstellung kommentierte.

Puppenspieler erwecken stumme Kameraden zum Leben

So haben sie die Professionalität, sich mit ihren eigentlich stummen Kameraden offen in Szene zu setzen und eine perfekte Performance zu bieten. Eines der bekanntesten ist das Hohnsteiner Puppentheater.

Gegründet von Harald Schwarz, der einst mit seinem Ensemble und den bunten „Spielkameraden“ von 1945 bis 1949 mit Bahn und Spediteuren durch die Lande tourte, wie ein Plakat den Betrachter wissen lässt. Ab 1950 kam der VW-Bus ins Rollen. Mit dem knall orangenen Bulli legte die Truppe mehr als 50.000 Kilometer im Jahr zurück.

Die Nachfrage und der Erfolg führte die Truppe nach Italien und in die Benelux-Länder. Es folgten wahre Höhenflüge. Ihre Gastspiele waren schon bald in Südamerika, Afrika und Kanada gefragt. Deutsches Figurentheater, Puppenbauer und –Spieler errangen Weltruf und beglücken heute mehr denn je die Zuschauer.

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