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Behörden ermitteln

Verdacht auf Kinderpornografie an Kita in Gernsbach

Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Anfangsverdachts des Besitzes von kinderpornografischem Material an einer Kindertageseinrichtung in Gernsbach.

spielende Kinder
In einem Kindergarten in Gernsbach wurde eine Person freigestellt. Foto: Uli Deck/dpa

In einer Gernsbacher Kita ist eine Person freigestellt worden, weil sie im Besitz von kinderpornografischem Material gewesen sein soll. Das erklärt die Stadt Gernsbach mit Verweis auf die Kriminalpolizei.

Verdächtige Person ist freigestellt worden

Die Person sei mit sofortiger Wirkung freigestellt worden und nicht mehr in der Kita tätig. Dort habe sie im erzieherischen Bereich gearbeitet. Nach Angaben der Stadt gibt es keine Hinweise auf Übergriffe auf die Kinder.

Die Eltern und das Erziehungspersonal sind am Freitag über das Ermittlungsverfahren und die Freistellung unterrichtet worden. Der Rastatter Verein Feuervogel, eine Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt, ist ebenfalls in die Betreuung von Mitarbeitern und Eltern eingebunden worden, so die Stadt Gernsbach weiter.

Ob es sich bei der Person um einen Mann oder eine Frau handelt, wollen weder die Stadt noch die Staatsanwaltschaft preisgeben. „Wir sprechen aus ermittlungstaktischen Gründen von ,der Person’“, erklärt Staatsanwältin Susanne Strebovsky. Bekannt ist lediglich, dass die Person bei der Stadt beschäftigt gewesen ist.

Gerüchte, die Person habe in der Kita Fotos von nackten Kindern gemacht und diese auch verbreitet, haben sich indes nicht bestätigt.

Gernsbachs Bürgermeister: Kita war nur indirekt betroffen

Das sagt auch Gernsbachs Bürgermeister Julian Christ (SPD). „Nach derzeitigen Erkenntnissen ist die Einrichtung nicht direkt betroffen, sondern nur indirekt.“ Die Person habe wohl im privaten Bereich kinderpornografisches Material besessen.

Das betont auch Staatsanwältin Strebovsky. „Es handelt sich um einen Anfangsverdacht auf Besitz, und die Person ist in einer Kindertageseinrichtung tätig.“ Weitere Zusammenhänge gebe es nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht. „Es gibt keinerlei Anhaltspunkte, dass in der Einrichtung irgendwelche Handlungen vorgenommen wurden.“ Auch habe die Person keinerlei polizeiliche Vorgeschichte.

„Die im Raum stehenden Vorwürfe sind schwerwiegend und erschüttern mich“, erklärt Christ dazu. Die Stadt unterstütze die Ermittlungen nach Kräften, versichert der Bürgermeister, der zugleich auf die Unschuldsvermutung hinweist, die auch in diesem Fall gelte.

Gernsbacher Kita-Personal war geschockt

Christ selbst war bei der Informationsveranstaltung dabei, bei der am Freitag zuerst das Kita-Personal, anschließend dann auch die Eltern informiert worden sind. Überraschung bis hin zu Schock darüber, dass jemand aus dem eigenen Team, mit dem man eng zusammengearbeitet habe, verdächtig sei, seien die Reaktionen bei den Mitarbeitern gewesen.

Die Eltern hätten, so Christ, sehr dankbar auf die frühe Information und die Transparenz in der Sache reagiert. Eine Strategie, die die Stadt auch weiterverfolgen wolle, wie der Bürgermeister erklärt. „Wie wir wissen, gibt es bei solchen Verfahren aber auch immer längere Phasen, in denen es keine neuen Erkenntnisse gibt.“

Er bittet die Eltern daher um Geduld. „Wir werden weiterhin transparent informieren, sofern es die laufenden Ermittlungen zulassen.“

Hinweis der Redaktion

In einer früheren Version des Textes hieß es, dass die verdächtige Person Fotos nackter Kinder in der Kita gemacht und diese auch verbreitet haben soll. Diese Informationen haben sich nicht bestätigt. Laut Staatsanwaltschaft wurden keine entsprechenden Fotos in der Kita gemacht. Die Passage wurde deshalb aus dem Text entfernt.

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