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Komplizierte Texte sollen verständlich werden

Lebenshilfe Rastatt/Murgtal eröffnet ein Büro für Leichte Sprache

Die Lebenshilfe Rastatt/Murgtal erweitert ihr Angebot um ein Büro für Leichte Sprache. Verwaltungen, Verbände und Behörden, die verpflichtet sind, Informationen barrierefrei darzustellen, werden bei der Erarbeitung verständlicher Texte unterstützt.

Vor einer Wand mit dem blauen Logo der Lebenshilfe zeigen vier Personen Schilder mit dem Hinweis „Büro für leichte Sprache“
Die Lebenshilfe Rastatt Murgtal erweitert ihr Angebot um ein Büro für Leichte Sprache. Foto: Christiane Vugrin

Die Lebenshilfe Rastatt/Murgtal hat ein neues Angebot: In einem Büro für Leichte Sprache werden schwierige Texte und Formulierungen in einfache, verständliche Sprache übersetzt. „Wir freuen uns sehr, in diesem Bereich jetzt starten zu können“, sagt Hasso Schmidt-Schmiedebach, der Vorsitzende der Lebenshilfe, „aus unserer Sicht besteht hier dringender Handlungsbedarf“.

Verwaltungen, Verbände und Behörden sind laut UN-Behindertenrechts-Konvention, durch das Behindertengleichstellungsgesetz und durch das Sozialgesetzbuch 9 dazu verpflichtet, Informationen barrierefrei darzustellen.

„Das ist nicht immer so einfach, hierfür bedarf es fachkundiger Hilfe“, weiß Hasso Schmidt-Schmiedebach aus eigener Erfahrung.

„Durch die Übersetzungsarbeit im Büro helfen wir die gesetzlichen Vorgaben umzusetzen und zwar professionell und geprüft“, unterstreicht der Vorsitzende, „uns als Lebenshilfe ist es ein großes Anliegen, das Büro für Leichte Sprache allen Institutionen des öffentlichen Lebens und den Kommunen regional zugänglich zu machen“.

Menschen mit Beeinträchtigung haben große Probleme mit schwierigen Texten

Täglich prasseln etliche Informationen auf die Menschen ein. Texte, die einfach und verständlich geschrieben werden, haben hierbei einen Vorteil. „Jeder neigt dazu, erst einmal die Informationen aufzunehmen, bei denen man nicht lange überlegen muss“, meint Geschäftsführer Martin Bleier.

Menschen mit Beeinträchtigungen oder Menschen mit anderer Muttersprache hätten ohne Unterstützung letztendlich gar keine Chance, den Inhalt eines schwierigen Textes zu erfassen. „Mit unserem Büro für Leichte Sprache gehen wir einen weiteren Schritt, die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen zu ermöglichen oder zu verbessern“, schlussfolgert Martin Bleier.

Vor einem Jahr stellte die Lebenshilfe einen Antrag zur Förderung dieses Vorhaben bei der Aktion Mensch. Als nach einer Corona bedingten Verzögerung die Zusage kam, dass das Projekt gefördert wird, war die Freude groß. Die konzeptionelle Arbeit konnte beginnen.

Büro für Leichte Sprache an das Inklusionsbüro angegliedert

Das Büro für Leichte Sprache ist dem Inklusionsbüro angegliedert, welches im Verwaltungsbereich der Murgtal-Werkstätten, im Pionierweg 4, Gaggenau-Ottenau angesiedelt ist. Ute Stoll, Inklusionsbeauftragte der Lebenshilfe und Fachkraft Svenja Heck sind die beiden Ansprechpartnerinnen.

„Verständliche Informationen sind der erste wichtige Schrift für größtmögliche Teilhabe im Sozialraum“, erläutert Ute Stoll. Leichte Sprache lasse sich in vielen Bereichen einsetzen, zum Beispiel bei Beipackzetteln von Medikamenten, Tageszeitungen, Einzelhändlern, Restaurants, Kirchen, Banken, im Tourismusbereich und vielem mehr, zählt die Inklusionsbeauftragte auf.

Zielgruppenorientierte Übersetzung

Die Übersetzungen erfolgen zielgruppenorientiert. „Das Spektrum reicht von Leichter Sprache mit Piktogrammen nach festgesetzten Regeln bis hin zu einfacher Sprache, bei welcher der Satzbau sowie Wörter vereinfacht werden“, erklärt Svenja Heck. Die Sozialmanagerin, die ihren Studienschwerpunkt auf die Leichte Sprache legte, wird die Übersetzungen übernehmen.

Ebenso zeigt sie sich verantwortlich für Bildung von Prüfgruppen, die aus Menschen mit Lernbehinderungen und geistigen Behinderungen bestehen. Die Mitglieder der Prüfgruppe erhalten Schulungen, in denen sie lernen, ob Texte alle wichtigen Kriterien in Leichter Sprache erfüllen. „Letztendlich entscheiden also unsere Prüfgruppen, wann ein Text leicht zu verstehen ist“, verdeutlicht Svenja Heck, „ist das nicht der Fall, geht der Text in die Überarbeitung“.

Kontakt

Weitere Informationen zum Büro für Leichte Sprache erteilt die Inklusionsbeauftragte Ute Stoll, (07225) 6808130, E-Mail: stoll.ute@m-w-w.net oder Übersetzerin Svenja Heck, (07225) 6808630, E-Mail: heck.svenja@m-w-w.net.

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