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Sanierungsbedürftige L564

Marode Landstraße nach Loffenau: Abgeordneter schreibt Brandbrief an Verkehrsminister

Das Radfahrverbot auf der L564 beschäftigt nun auch das Verkehrsministerium des Landes. Landtagsabgeordneter Jonas Weber drängt erneut auf die Sanierung der maroden Straße.

Das hintere Schild weist auf die Straßenschäden auf der Strecke von Loffenau nach Bad Herrenalb hin. Das vordere verbietet Radfahrern die Weiterfahrt auf der L564.
Das hintere Schild weist auf die Straßenschäden auf der Strecke von Loffenau nach Bad Herrenalb hin. Das vordere zeigt Radfahrern an, dass sie auf der L564 nicht entlang dürfen. Foto: Hartmut Metz

Seit Dienstag herrscht ein Radfahrverbot auf der L564 zwischen Gernsbach und Bad Herrenalb. Die Regierungspräsidentin in Karlsruhe ist bereits informiert.

Nun wurde sogar eine noch höhere Behörde eingeschaltet: Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) soll sich der Straße von Gernsbach hoch nach Loffenau und weiter gen Bad Herrenalb endlich annehmen. Die Verhältnisse auf der L564 seien „desaströs“, unterstrich Jonas Weber.

Nach dem Bericht in den BNN wurde der SPD-Landtagsabgeordnete erneut tätig und schrieb an seinen Parlamentskollegen von der Regierungspartei.

L564 nach Bad Herrenalb soll 2024 ausgebessert werden

Bürgermeister Markus Burger hatte beim Besuch von Regierungspräsidentin Sylvia Felder in Loffenau bereits einmal mehr auf die Holperstrecke verwiesen, die dringend sanierungsbedürftig sei. Die Gernsbacherin kündigte zumindest Maßnahmen an – allerdings dauert es noch Jahre, bis die Holperstrecken neue Beläge bekommen.

Die Risse, geflickten Stellen und gar gefährlichen Löcher im Asphalt auf dem Weg nach Bad Herrenalb sollen zumindest 2024 beseitigt werden. „Die Sanierung des Abschnitts zwischen Loffenau und Bad Herrenalb ist derzeit in der Planungsphase“, bestätigte Felder bei ihrem Besuch im Loffenauer Rathaus.

Weitere Details konnte die Pressestelle des Regierungspräsidiums (RP) auf Anfrage unserer Redaktion nicht nennen. An einem konkreten Zeitrahmen für die Sanierung der Strecke von Loffenau nach Gernsbach mangelt es daher weiter.

Sanierung nur vor Events wie Gartenschau und Tour de France

Der Landkreis Calw, zu dem Bad Herrenalb zählt, hatte die L564 vor der Landesgartenschau 2017 zuletzt auf Vordermann gebracht – allerdings reichten die Erhaltungsmaßnahmen vor der Veranstaltung nur bis zur Rastatter Landkreis-Grenze.

Die letzte Sanierung auf dem Gebiet des hiesigen Landkreises erfolgte 2004 und war ebenfalls anlassbezogen: Die Tour de France rollte bei der 8. Etappe von Pforzheim aus über den Dobel, Bad Herrenalb, Loffenau und Gernsbach nach Baden-Baden. „Straßenkosmetik“ nannte das Weber in seinem Schreiben vom 10. November 2020.

Nachdem jetzt Radfahrer nicht mehr über den maroden Asphalt strampeln dürfen, verwies Weber am Montag darauf, er habe „bereits vor drei Jahren zusammen mit Burger auf die desaströsen Verhältnisse auf der L564 hingewiesen“. Der Sozialdemokrat hatte damals „eindringlich darum gebeten, bei der erneuten Straßenzustandserfassung“, dass die L564 zwischen Gernsbach und Bad Herrenalb „größte Berücksichtigung“ finde, „um eine zeitnahe Sanierung zu ermöglichen“.

Das erfolgte offenbar nicht – genauso wie der angekündigte Besuch des Ministerialdirektors Uwe Lahl. Der Termin, bei dem das von den Grünen geführte Ministerium überzeugt werden sollte, wurde wegen Corona verschoben und Lahl wechselte in ein anderes Ressort. Weber hätte daher erwartet, dass sich Nachfolger Berthold Frieß um die Sache kümmert. Aber: „Er hat sich aber seitdem auch nicht gemeldet“, klagt Weber.

Anscheinend wurde die Brisanz dieser Straßenverhältnisse nicht ausreichend gesehen.
Jonas Weber
SPD-Landtagsabgeordneter

Durch die Eskalation mit dem Radfahr-Verbot stellt der Landtagsabgeordnete in seinem Brief fest: „Anscheinend wurde die Brisanz dieser Straßenverhältnisse nicht ausreichend gesehen, da erst jetzt die Planungsphase zur Sanierung begonnen hat und mit Maßnahmen frühestens 2024 gerechnet werden kann.“

Landratsamt erlässt Radfahrverbot auf L564

Die „Vernachlässigung dieser wichtigen Infrastrukturmaßnahme“ gipfelte nun laut Weber jetzt in der Anordnung des Landratsamtes Rastatt, „aufgrund des schlechten Straßenzustandes ein Radfahrverbot zu erlassen“.

Abschließend bittet Weber daher Verkehrsminister Hermann „nachdrücklich darum, sich dieses Anliegens anzunehmen und darauf hinzuwirken, dass die Planungsphase so schnell wie möglich abgeschlossen wird, damit schnellstens die unbedingt notwendigen Sanierungsmaßnahmen erfolgen können“.

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