„Ich würde Christi Himmelfahrt auch feiern, wenn es kein Feiertag wäre“, meint Pfarrer Thomas Holler. „Im Lukas-Evangelium hat sich Jesus 40 Tage nach der Kreuzigung verabschiedet, er ist praktisch entschwunden.“ Der Pfarrer der katholischen Seelsorgeeinheit Forbach-Weisenbach geht sogar noch weiter: „Es könnte auch heißen ‚Gehet hinaus in alle Welt!‘ Es sollte eine Bitte für mehr Wachstum und Sicherheit – auch im Straßenverkehr – sein.“ Thomas Holler ergänzt: „In unserer Seelsorgeeinheit wird Christi Himmelfahrt coronakonform gefeiert.“
Achim Rietz, ehemaliger Gausbacher Ortsvorsteher, sieht es so: „Ich finde Christi Himmelfahrt nach wie vor als einen wichtigen Feiertag. Vergänglichkeit und Auferstehung gehören zusammen wie Yin und Yang, wie Schwarz und Weiß. Leider ist die religiöse Bedeutung von Christi Himmelfahrt bei vielen Menschen abhanden gekommen.“
Die aus Lautenbach stammende Lehrerin Maren Schiel gibt zu bedenken: „Für mich ist nicht der Vatertag, sondern der religiöse Aspekt wichtig. Viele Kinder kennen heute den religiösen Aspekt kaum mehr, für die ist es schlicht und einfach der Vatertag. Vor Corona ging ich mit meiner ganzen Familie regelmäßig in die Kirche.“
Metallbaumeister Andreas Geyer aus Leonberg, gerade zu Besuch in Gernsbach, sieht weniger den religiösen Aspekt: „Ich freue mich auf jeden Feiertag, früher bin ich mit meinen Kumpels am Vatertag um die Häuser gezogen. Heute ist es mit Kindern und Enkelkindern eher ruhiger geworden, der Alkoholgenuss geht gegen Null.“
„Für mich ist es mehr ein religiöser Feiertag“, meint Romina de Filippis aus Weisenbach.
„Ich bin katholisch erzogen worden und gehe ab und zu mit meiner Familie in die Kirche gegenüber, wie es die Arbeit im Ristorante Melisone/Grüner Baum gerade erlaubt. Ich bete regelmäßig“, meint die gelernte Konditorin und Buchhalterin.
„Es ist ein wirklich religiöser Feiertag“, sagt Brigitte Sommer aus Gernsbach. Ihr Vater habe nie den Vatertag gemocht, sondern mehr den religiösen Tag der Himmelfahrt als wichtig angesehen.
„Ich habe schon als Kind eine starke Beziehung zur katholischen Kirche gehabt, als ich in Baden-Baden in der Kirche sang“, so die 61-jährige Reinigungsfachkraft. „Später sang ich lange im Kirchenchor in Baden-Oos mit.“