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Zu Beginn der Jagd-Saison

Peta hatte zum Boykott aufgerufen: Protest gegen Hubertusmesse in Weisenbach bleibt aus

Die Tierschutzorganisation Peta hatte im Vorfeld der Hubertusmesse am Sonntag in Weisenbach zum Boykott aufgerufen. Protestaktionen vor Ort blieben dann aber aus.

Die Jagdhornbläser Murgtal gestalteten die Hubertusmesse in der Weisenbacher Pfarrkirche Sankt Wendelinus.
Die Jagdhornbläser Murgtal spielen in der Weisenbacher Pfarrkirche und wurden dabei nicht von Peta gestört. Foto: Frank Vetter

Um es gleich vorwegzunehmen: Es gab keine Protestaktionen gegen die Hubertusmesse, die am Sonntag in der Pfarrkirche Sankt Wendelin in Weisenbach gefeiert und von der Jagdhornbläsergruppe Murgtal musikalisch umrahmt wurde. Im Vorfeld des Gottesdienstes hatte die Tierschutzorganisation Peta die Messe als Gewaltverherrlichung denunziert.

Weiter hieß es in einer Mitteilung von Peta: „Einen Gottesdienst zu veranstalten, der Jagdausübenden symbolisch den Segen für das sinnlose Töten wehrloser Mitgeschöpfe gibt, sendet ein völlig falsches Signal.“

Hubertusmesse: Protest für die Waidmänner und -frauen nichts Neues

Das sei nichts Neues für die Waidmänner und -frauen, sagt Vanessa Messmer. Sie ist in der Jagdhorngruppe als Bläserobfrau für die Organisation zuständig. „Peta ruft in vielen Gemeinden jedes Jahr zum Boykott von Hubertusmessen auf“, erläutert sie. Protestaktionen vor Kirchen oder gar während eines Gottesdienstes seien ihr aber nicht bekannt. Vor einigen Jahren hätte Peta aber einmal in Waldprechtsweier eine Jagd gestört.

Hubertusmessen werden im Herbst gehalten, zu Beginn der Jagd-Saison. Der Name geht auf den Schutzpatron der Jäger zurück, den Heiligen Hubertus. Die Legende erzählt, er habe nach dem Tod seiner Frau als Einsiedler gelebt und unter Missachtung der göttlichen Gebote nur noch der Jagd gefrönt.

An einem Karfreitag hatte er einen kapitalen Hirsch im Visier, als das Kreuz zwischen den Geweihstangen erstrahlte, er also Gott begegnete. Fortan diente Hubertus nur noch den Menschen. Sich um die Mitmenschen zu kümmern, mit dem zufrieden zu sein, was man hat, dazu rief Pfarrer Markus Moser in seiner Predigt auf.

Die Schöpfung, die Welt, die Natur für die nachfolgenden Generationen erhalten, das sei unsere Aufgabe. „Mit nichts kommen wir, mit nichts gehen wir.“ Der vom Leid getroffene Hubertus habe in seiner Begegnung mit Gott erfahren, nur das zu nehmen, was man benötigt. In den heutigen, von Krieg, Not und Leid gekennzeichneten Zeiten, gelte es im direkten Umfeld achtsam zu leben und zu handeln.

Hubertusmesse: Viel Applaus für Predigt von Pfarrer Markus Moser

Die Predigt des Geistlichen traf offenbar die Gemüter der rund 150 Gläubigen in der Weisenbacher Kirche. Markus Moser erhielt großen Beifall für seine Worte. Viel Applaus und keinen Protest ernteten auch die Jagdhornbläser, die unter der musikalischen Leitung von Bärbel Lindner den Gottesdienst mit Stücken aus Hubertusmessen mehrerer Komponisten gestalteten.

Die Gottesdienstbesucher genossen offenbar die in ihrer Kirche eher seltenen Klänge. Auch nach Ende der Messe blieben viele Gläubige in den Bankreihen und lauschten den Erklärungen der verschiedenen Jagdhornsignale.

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