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Eröffnung im Frühjahr 2024

Millionenschwere Sanierung des Bau-Ensembles Illenau startet mit Abbrucharbeiten

Mehr Kultur, weniger Tagungen: Die Neugestaltung der Räume des Kultur- und Tagungszentrums Illenau mit neuem großen Festsaal sowie Räume für die künftige Unterbringung der Musikschule hat begonnen.

Ein Mann im weißen Hemd mit Bauhelm schlägt mit einen großen Hammer auf eine Wand ein.
Oberbürgermeister Klaus Muttach (CDU) legt selbst Hand an. Foto: Michaela Gabriel

Der Arbeitstitel stimmt nicht mehr. Als Kultur- und Tagungszentrum wurde die letzte große Sanierungsmaßnahme des Bau-Ensembles Illenau bisher bezeichnet. Was im Mittelteil unter dem Turm entsteht, wird viel Platz für Kultur bieten. Tagungen werden aber nicht die große Rolle spielen. Das wurde beim Ortstermin zum Baubeginn deutlich.

Verabschieden musste sich die Stadt Achern als Bauherr von dem Plan, die beiden Veranstaltungssäle samt neuem Foyer und Toiletten sowie Proberäumen und Büros für die die Musik- und Kunstschule im Herbst 2023 zu eröffnen.

Eigenhändig und recht mühsam schlug Oberbürgermeister Klaus Muttach (CDU) diesen Donnerstag mit einem Hammer ein Loch in eine Wand, die in pinker Schrift mit dem Wort „Abbruch“ bezeichnet war. Bis zum Durchbruch für das Projekt sei es auch ein mühsamer Weg gewesen, hieß es. Das Vorhaben sei das Sahnehäubchen auf der Sanierung des gesamten Gebäudekomplexes, die vor rund zwölf Jahren begonnen hat.

Der Rückbau von Wänden, der alten Empore in der ehemaligen Kirche und eines ganzen Treppenhauses stehen als erste Sanierungsschritte an. Danach soll mit Natursteinarbeiten an der Fassade begonnen werden, so Carmen Weber vom städtischen Fachgebiet Hochbau.

Eröffnung des Bau-Ensembles Illenau für Frühjahr 2024 geplant

„13 bis 15 Millionen Euro werden wir investieren“, kündigte der Rathauschef an. Rund die Hälfte des Geldes komme aus einer Städtebauförderung für Wachstum und nachhaltige Erneuerung. Mit der Eröffnung rechne er nun im Frühjahr 2024. Das wäre in der dritten Amtszeit von OB Klaus Muttach und damit schließe sich ein Kreis, merkte Stadtrat Manfred Nock von der Acherner Bürger Liste an.

Der Festsaal im Erdgeschoss des zentralen Baus der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt war nach dem Abzug der französischen Garnison in den 1990er Jahren als Erstes mit einfachen Mitteln und ehrenamtlichem Engagement wieder nutzbar gemacht worden. Jetzt wird er komplett saniert und mit ihm die seit Jahrzehnten ungenutzte ehemalige Kirche der Illenau ein Stockwerk höher.

Das Gebäude selbst ist in der Substanz tipptopp.
Joachim Kupfer, Bauleiter

Mit dem Aufstellen von Bauzäunen im Arkadenhof und dem Aufrichten eines Gerüstes sowie eines Baukrans an der Rückseite der Illenau begannen die Arbeiten Ende Juni. Beim Grundsatzbeschluss für das Vorhaben Ende 2020 hatte man noch mit einem Baubeginn Anfang 2022 gerechnet.

Aktuell ist eine Abbruchfirma im Gebäude. Bröckelnder Putz, abgeblätterte Farbe, nackte Backsteinwände und knarzende Holzdielen bestimmen das Bild. „Das Gebäude selbst ist in der Substanz tipptopp“, sagt Bauleiter Joachim Kupfer aus Oberachern.

Der Festsaal bekommt eine neue Decke und eine kleine Bühne sowie eine Faltwand im hinteren Bereich. Daneben entsteht ein neues Foyer mit einer neuen Treppenanlage hinauf zum neuen Veranstaltungssaal für bis zu 300 Personen. Direkt hinter den bemalten alten Fenstern über dem Festsaal, entsteht eine neue große Bühne für Konzerte, Chorauftritte und Theateraufführungen.

Der Kirchenraum, den die französischen Soldaten als Kino nutzten, bekommt seitlich einen neuen Zugang. Um unter dem Dach Lüftungs- und Klimaanlage unterzubringen, muss das historische Ziegeldach geöffnet werden. Das sei nur eine der großen logistischen Herausforderungen, so der Bauleiter.

Musikschüler werden künftig dem Illenau-Areal Leben einhauchen

Auf ein neues Büro samt Sekretariat im Erdgeschoss darf sich der Leiter der Musik- und Kunstschule Achern/Oberkirch, Jakob Scherzinger, freuen. Ein Lehrerzimmer, zwei große und mehrere kleine Räume für Musikunterricht entstehen im Obergeschoss.

Dass viele Musikschüler künftig hier üben, werde das Areal der Illenau zusätzlich beleben, sagt ihr Leiter. Geplant sei eine enge Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Kultur der Stadtverwaltung und die Entwicklung neuer Formate für das städtische Kulturprogramm.

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