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Beschluss mit drei Enthaltungen

Firma Hodapp kann in Großweier erweitern

Der Acherner Bau- und Umweltausschuss hat die Erweiterung der Firma Hodapp in Großweier gebilligt. Allerdings nicht ohne Widerstände. Die Hintergründe.

Bau- und Umweltausschuss : Erweiterung der Firma Hodapp gebilligt - Problem Flächenverbrauch in der Stadt Achern durch große Projekte  
Die Firma Hodapp möchte in einem Bereich direkt neben den bestehenden Gebäuden ihren Betriebs- und Produktionsräume erweitern. Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses befürwortet dies mehrheitlich.  Foto: Roland Spether

Wie kann es gelingen, wichtigen Unternehmen wie Hodapp in Großweier und Securiton in Achern einerseits Entwicklungsmöglichkeiten zu ermöglichen, andererseits möglichst wenig Flächen zu verbrauchen? Dieser Spagat klang bei der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses immer wieder an, wobei besagte Tagesordnungspunkte befürwortet und an den Gemeinderat zur Beschlussfassung weitergeleitet wurden.

Mit Blick auf das Vorhaben der Firma Hodapp wurde bei drei Enthaltungen beschlossen, das Verfahren zur Teiländerung des Flächennutzungsplanes für einen Teil des Gewanns „Rappenhag“ in Großweier in die Wege zu leiten. Mit einem weiteren Beschluss wurde dem Gemeinderat bei drei Enthaltungen empfohlen, für den eingereichten Geltungsbereich die Aufstellung des Bebauungsplanes „Hodapp“ zu beschließen. Die Grundlage für die Teiländerung sei der Masterplan der Firma Hodapp, der in nichtöffentlicher Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 9. März 2020 vorgestellt wurde, so Jessica Faißt seitens der Verwaltung.

Planuungssicherheit für Hodapp

Der Masterplan definiere die geplante weitere Entwicklung des Betriebsstandorts in Großweier durch eine bauliche Erweiterung, die Umstrukturierungen der Produktionsabläufe sowie die Schaffung von Wohnraum „in begrenztem Umfang für Betriebsangehörige“ auf einer Fläche von 0,3 Hektar für etwa zwei Wohngebäude im nördlichen Bereich gegenüber der bestehenden Wohnbebauung. Eingeplant werde auch eine Fläche zur Regenrückhaltung. 

„Es geht jetzt darum, Planungssicherheit für das Unternehmen zu schaffen“, so Oberbürgermeister Manuel Tabor (CDU). Es sei wichtig zu schauen, wie sich Firmen an ihrem Standort zukunftsfähig entwickeln können und welche Voraussetzungen die Stadt schaffen könne. Die CDU-Fraktion unterstütze dieses Projekt „auf jeden Fall“, weil die Firma Perspektiven zur Entwicklung benötige, so Karl Früh, „Wenn wir unternehmerisch denken, können wir gar nicht anderes, als dieses Projekt zu unterstützen“, betonte Früh. Er hätte sich allerdings gewünscht, dass die Gemeinderäte mehr Informationen wie etwa zur Entwässerung oder die Wohnbebauung bekommen, als nur den Plan für die Abgrenzung des Geltungsbereiches. Diesen Wunsch bekräftige auch Manfred Nock (ABL), zumal es nach seiner Meinung in Achern „scheinbar Schule mache“, neben einer betrieblichen Erweiterung auch Werkswohnungen zu bauen. „Wir wollen schon wissen, was Sache ist“, meinte Nock, der seine Meinung mit „nicht dafür, aber auch nicht dagegen“ formulierte.

Weiter führte er das Thema Flächenverbrauch an und nannte eine einige aktuell große Bauprojekten in der Stadt, er erinnerte auch an frühere Überlegungen, im Anschluss an das Hodapp-Vorhaben ein weiteres Baugebiet auszuweisen. Vor 15 Jahren gab es solche Pläne, so Tabor, der im Gemeinderat über den Sachstand informieren werde. 

Bedenken wegen Flächenverbrauchs

Dass lediglich ein Plan des Geltungsbereiches vorgelegt wurde, begründete Jessica Faißt damit, dass das Verfahren sich ganz am Anfang befinde und der Firma Hodapp ein Signal für ihre weiteren Planungen gegeben werden sollte. Die Details würden im weiteren Verlauf des Verfahrens zur Aufstellung des Bebauungsplanes dargelegt und beraten. Ein positives Signal kam auch von Gebhard Glaser (Freie Wähler), der es begrüßte, dass sich die Firma zukunftsfähig aufstellen möchte, was am aktuellen Standort die beste Lösung sei.

„Kommen noch weitere Flächen für Wohnbebauung dazu?“, wollte Nils Günnewich (Grüne) wissen, der ebenfalls auf das Problem des Flächenverbrauchs verwies. „Wir haben doch genug Flächen in Achern ausgewiesen, um für Wohnraum zu sorgen“, meinte Günnewich. Es sei immer schwierig, die richtige Balance von Flächenverbrauch und dem Wohnung- und Gewerbebau zu finden, betonte Markus Singrün (SPD). Er stellte fest, dass es in Achern immer noch Bedarf an Wohnraum gibt, was zulasten der Unternehmen gehe, die Fachkräfte nach Achern holen möchten.

Einstimmig votierten die Ausschussmitglieder dafür, dass der Gemeinderat die eingegangenen Stellungnahmen während der öffentlichen Auslegung und der Beteiligungen der Träger öffentlicher Belange anzunehmen und den Bebauungsplanentwurf „Erweiterung Firma Securiton“ als Satzung beschließen soll. Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um bauliche Erweiterungen auf dem Firmengrundstück, um die angemieteten Flächen wieder freisetzen und alle betrieblichen Räume auf diesem Grundstück zusammenfassen zu können. „Aufstocken ist immer noch besser als nebenan einen Acker zu bebauen“, meinte Markus Singrün. Auch Gebhard Glaser hält die Nachverdichtung mit der Erhöhung des Gebäudes für sinnvoll.

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