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Acherner „Trio Aliveste“

Drei Elfjährige aus Achern räumen gleich bei zwei Klavierwettbewerben ab

Alisa Vetrov, Veronika Weber und Steffen Graf haben in diesem Jahr bereits zwei erste Preise geholt. Demnächst nehmen sie an einem internationalen Wettbewerb in Bulgarien teil.

Demnächst tritt das „Trio Aliveste“ bei einem internationalen Klavier-Wettbewerb in Bulgarien an.
Demnächst tritt das „Trio Aliveste“ bei einem internationalen Klavierwettbewerb in Bulgarien an. Foto: Ursula Klöpfer

Ihre Finger scheinen buchstäblich über die Tasten zu fliegen. Mit einer Leichtigkeit und Präzession, die jedem Beobachter geradezu den Atem rauben muss. Dazu kommt: Es sind Kinderhände, die hier über die Tastatur eines schwarzen Steinway Flügels flitzen.

Sechs begnadete Fingerchen, die zu Alisa Vetrov, Veronika Weber und Steffen Graf aus Achern gehören. Mit ihren elf Lebensjahren haben sie in diesem Jahr schon bei zwei Klavierwettbewerben den ersten Preis geholt. Im April erspielte sich das „Trio Aliveste“ beim internationalen Wettbewerb für sechs Hände an der Musikakademie Marktoberdorf den Sieg.

„Trio Aliveste“ ist beim Jugend-Klavierwettbewerb erfolgreich

Damit nicht genug: Am 28. Juli landeten sie beim Jugend-Klavierwettbewerb Baden-Württemberg an der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen ebenfalls auf dem Siegertreppchen. Die international besetzte Jury bescheinigte dem Trio eine hervorragende Leistung sowohl im Zusammenspiel als auch bei der brillanten Technik und im musikalischen Ausdruck.

Auf den ersten Blick wirken Alisa, Veronika und Steffen zunächst etwas schüchtern. Das ändert sich allerdings grundlegens im Laufe des Pressetermins, der in den Räumen ihrer Klavierlehrerin, der mehrmals preisgekrönten Pianistin Ricarda von Wallenstern in Sasbachwalden stattfindet.

Die Chemie stimmt nicht nur beim Klavierspielen

Mit großer Freude erzählen die drei Nachwuchstalente von ihren Wettbewerben, dem Klavierunterricht, ihren Hobbys und von der Liebe zum Klavierspielen. Mal kichern sie, dann stupsen sie sich wieder gegenseitig an. Gleich wird klar: Zwischen den Kindern stimmt die Chemie. Die drei mögen sich. Dann wird noch zusammen in die Tasten gehauen. Und wie. Voller Freude. Zusammen. Großartig.

Obwohl die drei Nachwuchspianisten ihre Leidenschaft zu dem Tasteninstrument teilen, hat jeder einen anderen Hintergrund vorzuweisen. So spielt Veronika Weber erst seit drei Jahren Klavier, Alisa Vetrov hat seit vier Jahren Unterricht, während Steffen Graf seit dem dritten Lebensjahr Klavier spielt. Außerdem nimmt er Stunden für Geige und Trompete.

Bleibt da überhaupt noch Zeit für andere Hobbys? „Klar doch.“ Da sind sich die drei Nachwuchstalente sofort einig. So turnt Steffen in seiner Freizeit gerne, außerdem spielt er Fußball. Alisa macht Gymnastik, fährt Rollschuhe, betreibt Kampfsport und tanzt. Veronika hat früher Ukulele gespielt, spielt jetzt Gitarre und fährt jetzt Inliner und schreibt ein Buch.

Ein richtiges Buch? „Ja“, erklärt das blonde Mädchen ernst. „Einen Fantasy-Roman.“ Acht Kapitel habe sie schon geschrieben. Der Inhalt sei nicht so einfach wiederzugeben. Aber es gehe um zwei Mädchen und einen Marionettendämonen. Das Ende sei noch offen.

Man kann natürlich nicht mit durchlöcherten Hosen kommen.
Steffen Graf
Nachwuchsmusiker

Wie war das nun bei dem Wettbewerb, war es aufregend? Alle nicken. Auch auf die Frage, ob sie sich schick gemacht haben, nicken erneut alle. Veronika ergreift das Wort: „Wir Mädchen hatten goldene Kleider an. Steffen einen Anzug.“ Dieser ergänzt: „Man kann natürlich nicht mit durchlöcherten Hosen kommen.“ Alisa dazu: „Wir haben optisch schön zusammengepasst.“

An das Urteil der Jury erinnern sich alle noch genau. Auch die Mütter Luydmila Vetrov, Vera Weber und Heike Graf, die zum Gespräch mitgekommen sind. Sie seien sehr stolz auf ihre Kinder, sagen sie und strahlen. Es sei sehr selten, dass Kinder zu dritt zu einem Wettbewerb antreten.

Voll des Lobes sind sie alle, Eltern wie Kinder, über die Pianistin Ricarda von Wallenstern, die die Kinder auf die Wettbewerbe vorbereitet hat. „Sie macht das großartig“, sagt eine der Mütter. Die jungen Klaviertalente verraten, dass von Wallenstern ihnen immer ein Stück Schokolade gibt, wenn sie müde sind.

Das Preisgeld hat das Trio noch nicht ausgegeben

450 Euro Preisgeld gab es für den letzten Sieg. Habt ihr das Geld schon ausgegeben? Das verneinen Alisa, Veronika und Steffen. Diese Woche soll es vielleicht noch in den Europapark gehen.

Auch an Selbstbewusstsein mangelt es den jungen Künstlern keinesfalls. „Ich hatte Vertrauen in uns und dachte, wir holen den Preis“, sagt Alisa munter. Wollt ihr später mal mit Musik euer Geld verdienen? Veronika hat da andere Pläne. „Nein. Ich werde Schriftstellerin, Regisseurin oder Schauspielerin. Wenn das alles nicht funktioniert, werde ich eben Spionin.“

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