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Besonderer Kornkreis

Ein unvergleichlicher Heiratsantrag bei Rheinau

In der Nähe von Memprechtshofen erscheint auf dem Satellitenbild des Internet-Kartendienstes Google Maps unweit des Friedwald-Parkplatzes neuerdings ein besonderer Kornkreis – ein Herz mit dem Schriftzug „Ja?“. Der Acher- und Bühler Bote hat mit dem Macher gesprochen.

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In seiner vollen Pracht blühte der Ackersenf im vergangenen November als besondere Botschaft. Foto: privat

Kann ein Heiratsantrag romantischer sein? In der Nähe von Rheinau-Memprechtshofen erscheint auf dem Satellitenbild des Internet-Kartendienstes Google Maps unweit des Friedwald-Parkplatzes neuerdings ein besonderer Kornkreis – ein Herz mit dem Schriftzug „Ja?“. Auf die Idee ist Lukas Weiß gekommen. Er ist Landwirt des Renchhofs in Memprechtshofen und hatte Ende August vergangenen Jahres auf dem Areal zwischen Rench und Friedwald das Herz mit Senfkörnern gesät.

Nach Weizenernte und Bodenbearbeitung ging es an das kreative Werk. Bei der Herzform orientierte sich Lukas Weiß an der GPS-Navigation einer Smartphone-App für Landwirte, um die passende Fahrspur auf den Acker zu legen. Den Schriftzug und die Elemente des Fragezeichens hat er intuitiv „aus dem Bauch heraus“ angelegt.

Kornkreis: Freundin erfuhr vorerst nichts

„Danach habe ich mir überlegt, die komplette Fläche mit einer blau-lilafarbenen Zwischenfrucht Phacelia zu bepflanzen“, erzählt der Landwirt im bnn.de-Gespräch. Diese Vorgehensweise sei nach der Getreideernte generell üblich, um mit der Begrünung den Stickstoff im Boden zu binden. Anhand eines Luftbilds prüfte Lukas Weiß, ob er die Spuren auch richtig angelegt hatte. „Genau so, wie ich es mir gedacht habe, war es dann auch.“ Seine Freundin wusste zunächst nichts von der außergewöhnlichen Idee.

Ich wollte mein eigenes Werk kreieren

Vor einem Jahr überlegte Lukas Weiß, wie er seiner großen Liebe einen besonderen Heiratsantrag machen könnte: „Es sollte nichts Vergleichbares sein.“ Als der junge Landwirt dann eine Maschine kaufte, die diese Saat überhaupt erst möglich machte, um diese Freiform als Fahrspur fahren zu können, hatte er die zündende Idee: „Ich wollte mein eigenes Werk kreieren, das zu mir passt. Ein ähnliches Motiv habe ich vorher noch nicht gesehen“, betont Lukas Weiß.

Trockenheit verzögerte Blüte

Im November stand der Ackersenf als kreativer Antrag schließlich in voller gelber Blütenpracht, etwa drei Wochen später als geplant. „Durch die Trockenheit im vergangenen Sommer hatte sich die Blüte verzögert“, erklärt der Landwirt. Auch wenn der Kornkreis noch nicht vollkommen blühte und lediglich der Senf seine Blattmasse entwickelte, war der 7. Oktober 2018 bereits ein großer Tag für das Paar. Lukas Weiß führte seine Partnerin auf das Feld, gemeinsam bestiegen sie einen mit Strohballen beladenen Anhänger.

Damit hat sie nicht gerechnet

Oben angekommen, sah seine Freundin aus sechs Metern Höhe die große Überraschung. „Damit hatte sie nicht gerechnet“, beschreibt Lukas Weiß die außergewöhnliche Situation. Dass der Antrag auch heute noch bei Google Maps sichtbar ist, hatte der Landwirt so nicht beabsichtigt: „Ein schöner Nebeneffekt“, schmunzelt Lukas Weiß. Er schätzt, dass das Satellitenbild im vergangenen März entstanden ist.

Nun Mais statt Kornkreis

Von dem Kornkreis ist heute nichts mehr zu sehen: „Da wächst jetzt Mais. Es war das letzte Feld, das umgepflügt wurde.“ Der romantische Antrag von Lukas Weiß kam bei seiner Partnerin jedenfalls sehr gut an – sie hat „ja“ gesagt. Am 31. August schließt das Paar den Bund fürs Leben.

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