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Sie haben alles verloren

Nach Feuer: Familie Schindler aus Achern sucht dringend eine Wohnung 

Familie Schindler aus Achern hat bei einem Feuer alles verloren. Möbel, Kleidung, Schulsachen und Kuscheltiere sind verbrannt. Für die Kinder ist es besonders schwer. Aktuell wohnt die vierköpfige Familie bei Verwandten. Ihr Wunsch: ein Neustart in einer kleinen Wohnung.

Matthias Schindler und sein älterer Sohn Maurice im Elternhaus in Bühlertal.
Matthias Schindler und sein älterer Sohn Maurice stehen auf dem Balkon des Elternhauses in Bühlertal. Sie benötigen dringend eine kleine Wohnung. Foto: Martina Fuß

Es ist eng geworden in dem Einfamilienhaus in der hoch gelegenen Bühlertäler Sickenwaldstraße. Matthias Schindler ist mit Ehefrau und den zwei Kindern Maurice und Julian zurückgekehrt ins Elternhaus, nachdem seine Wohnung in Fautenbach am vergangenen Montag abgebrannt ist.

„Das ganze Haus ist unbewohnbar geworden“, sagt Matthias Schindler und erinnert sich mit Grauen an den vergangenen Montag. Er ist bei der Arbeit in Waldmatt, als er kurz nach 14 Uhr von seiner Frau angerufen wird mit der Nachricht, die Wohnung brenne.

Natürlich lässt der Familienvater alles stehen und liegen und versucht schnellstmöglich nach Hause zu kommen. Aber, es ist der Tag, als es schneit, die Straßen sind glatt und es geht nur im Schneckentempo voran in Richtung Fautenbach.

Am liebsten hätte ich alle überholt.
 Matthias Schindler 
Familienvater

„Am liebsten hätte ich alle überholt, aber es ging nicht“, erinnert er sich an die schlimme Autofahrt voller Sorgen. Als er daheim ankommt, schwebt die Drehleiter über dem alten Bauernhaus, ein Haus aus Lehm und Stroh aus dem Jahr 1826, in dem Vater Werner Schindler aufgewachsen ist. Von außen sind keine Flammen, aber Rußspuren zu sehen.

Gefriertruhe war Ursache für Brand in Achern-Fautenbach

Zuallererst habe er seine Familie gesucht, die bei den Nachbarn untergekommen war, erinnert sich Matthias Schindler an den Albtraum, der ihn auch eine Woche später immer wieder einholt.

In seiner Erinnerung hat die Feuerwehr bis 17 Uhr gegen den Brand angekämpft und kam dann alle zwei Stunden, um zu kontrollieren, ob es nicht noch irgendwo funkelt.

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„Es war die Gefriertruhe“, sagt Matthias Schindler. Von dort sei der Brand ausgegangen. „Zum Glück war meine Frau mit unserem Jüngsten in der mittleren Etage. So konnte sie den Brandgeruch bemerken. Sie ging in die Küche und sah schon hohe Flammen. Dann hat sie das Kind geschnappt, ist rausgerannt und hat die Feuerwehr gerufen und mich informiert.“

Feuerwehrleute vor Wohnhaus
Der ganze Besitz der Familie ist verbrannt, Kleidung, Schulsachen, Spiele, Kuscheltiere. Foto: Roland Spether/Archiv

Die Küche, ein Kinderzimmer und die Flure in der mittleren und oberen Etage sind abgebrannt. Die Feuerwehr musste das Dach aufbrechen, um mit einer Wärmebildkamera nach Glutnestern zu suchen.

Familie verliert gesamten Besitz in den Flammen

Der ganze Besitz der Familie ist verbrannt, Kleidung, Schulsachen, Spiele, Kuscheltiere. Wie kommen die Kinder damit zurecht? „Nicht so gut“, sagt Nicole Schindler, die Tante der beiden Jungs. „Eigentlich wollen die zwei in ihr Zimmer zurück. Wir versuchen es ihnen zu erklären, aber das ist natürlich schwer für sie. Der Besuch beim Fastnachtsumzug im Rheinbischofsheim hat sie aber abgelenkt.“ Die ganze Familie Schindler, angefangen von Oma und Opa bis hin zum kleinen Julian, sind begeisterte Mitglieder der Elendshexen in Bühlertal.

„Wir dürfen nichts aus dem Haus holen oder wegräumen, bis die versicherungstechnischen Fragen geklärt sind“, sagt Matthias Schindler. „Wie es mit dem Haus weitergeht, ist völlig offen.“

Im Haus der Eltern in Bühlertal wird es eng

Zum Glück konnte Matthias Schindler vorübergehend bei seiner Familie in Bühlertal Unterschlupf finden. Es ist das Elternhaus von Mutter Patricia, das Ende der 1950er Jahre gebaut wurde. Dort wohnen auch Schwester Nicole und Bruder Daniel, das heißt, es wird ziemlich eng in dem kleinen Haus.

Der siebenjährige Maurice besucht die Mooslandschule in Ottersweier. Er wird abgeholt. Julian ist vier Jahre alt und geht eigentlich in den Kindergarten in Fautenbach. Von Bühlertal aus ist das aber schwierig. „Entweder fahre ich ihn oder Matthias fährt“, sagt Opa Werner Schindler. „Oder Julian bleibt auch mal zuhause, wir sind ja hier.“

Feuerwehr, Polizei und DRK hätten sich sehr gut gekümmert, auch die Nachbarschaft sei sehr hilfsbereit gewesen, sagt Matthias Schindler. Viele Menschen haben mittlerweile Kleidung, Schuhe und auch Spielsachen gespendet. Das Wichtigste sei jetzt, eine Wohnung mit drei Zimmern, Küche und Bad im Raum Achern/Fautenbach zu finden. Auch das sei schwer.

Ortsvorsteher Rainer Ganter würde sie dabei sehr unterstützen, bis jetzt sei die Suche aber noch erfolglos. Und dann braucht es natürlich Geld für einen Neustart.

Ein Freund der Familie Schindler hat ein „Crowdfunding“, eine Geldsammelaktion bei der Plattform „GoFundMe“, eingerichtet. Unter dem Stichwort „Hausbrand in Fautenbach“ kann man zur Aktion beitragen. Derzeit sind 4.133 Euro eingegangen, das angestrebte Ziel sind 20.000 Euro.

Wer direkt an Matthias Schindler spenden möchte, kann einen Geldbetrag auf sein Konto bei der Sparkasse Bühl, IBAN DE39 6625 1434 0002 2439 21, überweisen. 

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