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26-jährige Enkelin

Neue Chefin der Brauerei Bauhöfer in Renchen-Ulm: "Unsere Braumeister kamen immer schon aus der Familie"

Katharina Scheer wird künftig die Geschicke der Familienbrauerei Bauhöfer in Renchen-Ulm lenken. Mit der 26-Jährigen übernimmt die Familie wieder das Ruder in der Traditionsbrauerei, die auf eine 168-jährige Firmengeschichte zurückblicken kann. Scheer ist die Enkelin von Seniorchef Eugen Bauhöfer.

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Katharina Scheer ist die neue Chefin der Familienbrauerei Bauhöfer in Ulm. Foto: Benedikt Spether

Über ihre neue Aufgabe sprach Katharina Scheer mit ABB-Redakteur Frank Löhnig:

Bier ist in den vergangenen Jahren schwer in Mode gekommen. Ein Effekt: Die Menschen sind bereit, richtig viel Geld dafür auszugeben. Konnte auch die Ulmer Brauerei davon profitieren?

Katharina Scheer : Wir haben hier ganz alte Rezepturen, denn unsere Braumeister kamen immer schon aus der Familie. Natürlich hat jeder Braumeister dem Bier in den vergangenen fast 170 Jahren seinen ganz persönlichen Stempel aufgedrückt. Uns war es immer wichtig, die Rohstoffe aus der Region zu beziehen – dann darf ein gutes Bier auch einmal ein oder zwei Euro mehr kosten.

Ich bin kein Freund davon, den Preis des Bieres erklären oder verteidigen zu müssen.

Bei den so genannten Craft-Bieren scheint das Geld eher zweitrangig zu sein, da kann eine Flasche schon mal 2,50 Euro kosten…

Scheer: Ich bin kein Freund davon, den Preis des Bieres erklären oder verteidigen zu müssen. Natürlich hat der ganze Craft-Bier-Trend der Branche in den vergangenen Jahren gut getan. Man kann nun auch einmal experimentieren beispielsweise mit dem Hopfen – Bier ist ein Getränk, wo ich enorm viele Möglichkeiten habe. Und ich freue mich, dass den Menschen inzwischen mehr in den Sinn kommt als nur „süffig“, wenn sie es beschreiben sollen.

Wir müssen nicht jedem Trend hinterherlaufen, es muss zu uns passen.

Das haben auch die großen Brauereien erkannt, inzwischen hat jeder mindestens ein India Pale Ale oder ein Lager im Angebot. Und auch in Ulm hat man sich vom eher süßen Bier vergangener Jahrzehnte weitgehend verabschiedet und kommt mit, im Wortsinne, frischen Ideen wie der Schwarzwaldmarie.

Scheer: Man muss natürlich die Trends im Auge behalten. Mir ist aber wichtig, dass wir als Brauerei ganz genau wissen, was wir machen und dass wir dahinter stehen. Wenn ich mich nur darauf konzentriere, irgendwelche Nischen zu besetzen, dann ist der Erfolg nicht garantiert. Wir müssen nicht jedem Trend hinterherlaufen, es muss zu uns passen. Für mich habe gerade andere Dinge Vorrang als eine Erweiterung des Sortiments.

Welche?

Scheer: Es geht um Beispiel um den Drehverschluss, eine sehr ökologische Lösung, weil die meisten Deckel so zu uns zurückkommen und nicht in der Landschaft liegen bleiben. Wir haben den Drehverschluss nicht gerade erst entdeckt, er wurde schon zu Zeiten meines Opas auf den Weg gebracht. Die Vorteile will ich deutlich hervorheben. Wir sammeln die Deckel und recyceln sie. Eine umweltfreundliche Lösung, die heutige wichtiger ist denn je.

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