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Aufklärung und Fahndung

So zeigen 650 Polizisten in Achern und der Ortenau am „Sicherheitstag“ Flagge

Am „Sicherheitstag“ zeigt die Polizei in Achern und im Ortenaukreis Präsenz. Die Aktion dient vor allem der Aufklärung, aber auch der Erhöhung des Fahndungsdrucks.

Kritischer Blick: Dieser Fahrer eines Sportwagens wird in Önsbach einer Kontrolle unterzogen. Wenige Momente später darf er seine Fahrt fortsetzen.
Kritischer Blick: Dieser Fahrer eines Sportwagens wird in Önsbach einer Kontrolle unterzogen. Wenige Momente später darf er seine Fahrt fortsetzen. Foto: Hauke Heuer

Der Ortenaukreis und Achern waren wohl selten so sicher, wie an diesem Dienstag. Rund 300 Polizisten aus dem Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburg sowie 350 Beamte aus anderen Bereichen kontrollierten, überwachten und zeigten Präsenz an unterschiedlichsten Orten. Logistisch unterstützt wurde die Aktion vom Technischen Hilfswerk.

Im Fokus des Tages stand, wie schon bei vorangegangenen Aktionen, Verkehrskontrollen. So hatten sich beispielsweise am Nachmittag rund ein Dutzend Beamte des Reviers Achern an der B3 am südlichen Ortseingang von Önsbach postiert.

Fahrer besteht Kugelschreiber-Test in Fautenbach

„Allgemeine Verkehrskontrolle“, sagt Polizeiobermeisterin Sarah Kakas und nimmt die Papiere des Fahrers durch die geöffnete Fahrerscheibe in Empfang. Mit den Dokumenten ist alles in Ordnung. Doch die Beamtin schöpft Verdacht. Der Fahrer muss aussteigen.

Kakas fordert ihn auf, mit den Augen die Spitze eines Kugelschreibers zu verfolgen, was ihm auch ohne Probleme gelingt. Die Fahrt kann weitergehen. Insbesondere am Montag und Dienstag könne es vorkommen, dass Autofahrer noch unter dem Einfluss von Drogen stünden, die sie am Wochenende konsumiert hätten, erklärt die Polizistin.

Etwas hektisch ist ein Mann am Steuer einer getunten Mittelklassenlimousine mit Schürze und Sportauspuff. „Ich muss zum Bahnhof und von dort zum Flughafen“, sagt er um Freundlichkeit bemüht. Doch die Polizisten lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Ein Kollege überprüft auf dem Asphalt liegend den Auspuff, eine andere die Papiere. Auch dieser Fahrer kann nach wenigen Minuten seine Fahrt fortsetzen.

Wenn wir an so einem Tag verstärkt Flagge zeigen, hat das einen Einfluss auf das Verhalten.
Norbert Schneider, stellvertretender Leiter der Polizeipräsidiums Offenburg

Wie Norbert Schneider, stellvertretender Leiter des Polizeipräsidiums Offenburg, vor Ort mitteilt, hätten am Dienstag zehn solcher Kontrollen im gesamten Ortenaukreis stattgefunden. „Wenn wir an so einem Tag verstärkt Flagge zeigen, hat das einen Einfluss auf das Verhalten“, ist er sich sicher.

Schneider ist es wichtig zu betonen, dass am Sicherheitstag nicht nur der Verkehr kontrolliert wird. Es gehe auch darum, den Fahndungsdruck zu erhöhen. Deshalb würden insbesondere an der Grenze auch Kontrollen stattfinden, um Drogenhändler aufzugreifen.

Darüber hinaus spiele die Aufklärung eine wichtige Rolle. So waren die Beamten am Morgen vor den Schulen in Achern unterwegs, um bei Fehlverhalten der Schüler auf ihren Rädern, aber auch der Eltern in ihren Autos, auf die Gefahren im Verkehr aufmerksam zu machen.

Immer mehr Unfälle mit Pedelecs

Insbesondere die immer häufiger genutzten Pedelecs, Fahrräder mit Elektroantrieb, würden der Polizei immer mehr Kopfzerbrechen bereiten. Hier gelte es, die Fahrer auf die Gefahren hinzuweisen, und aufzuzeigen, wie man sich im Straßenverkehr richtig verhält. „Bislang hat sich das meist auf ein klärendes Gespräch beschränkt. Künftig werden wir in diesem Bereich repressiver vorgehen“, kündigt Schneider an. Die Zahl der schweren Unfälle sei einfach zu hoch.

Doch auch in anderen Bereichen gebe es noch großen Nachholbedarf: Laut Thomas Straub, amtierender Revierleiter in Achern, wurden im vergangenen Jahr rund 1.000 Verstöße gegen die Anschnallpflicht im Auto und in 500 Fällen Personen, die beim Fahren telefonieren, festgestellt. „Damit gefährdet man nicht nur sich, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer“, stellt Straub klar.

In Zivil in der Ortenau gegen Diebstahl

Doch auch Diebstahl, insbesondere in Supermärkten und auf den dazugehörigen Parkplätzen habe die Polizei am Sicherheitstag beschäftigt. „Einige Kollegen sind in Zivil in die Märkte gegangen und haben die Parkplätze überwacht“, berichtet Straub.

Ladendiebstahl, aber auch der Diebstahl aus dem Auto sowie aus Handtaschen in Einkaufwagen sei in Achern an der Tagesordnung. Man habe bei den Einsätzen auch Kunden der Märkte angesprochen und auf die Gefahr hingewiesen.

Infostände zu den Maschen von Betrügern und Einbrechern

Um Aufklärung ging es auch bei den Infoständen der Polizei – in Achern auf dem Parkplatz des Scheck-in Centers. Hier wurden die Bürger beispielsweise über die neuesten Maschen von Betrügern, die insbesondere ältere Menschen am Telefon um ihr Geld bringen wollen, aber auch zum Thema Einbruchschutz informiert.

Trotz der großen Präsenz der Einsatzkräfte kam es bis zum Dienstagvormittag zu keinen nennenswerten Vorkommnissen. Auch betrunkene oder unter Drogen stehende Fahrer wurden zumindest in Achern nicht aus dem Verkehr gezogen.

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