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Unterstützung für Dorfmannschaft

Warum Fußballer in Uganda in Trikots des SV Oberachern spielen

Ihre Trikots leuchten gelb: Die Fußballmannschaft „Simba Nyamitete“ spielt in Uganda in der siebten Liga. Die Fußballer laufen in Shirts des SV Oberachern auf. Das geht zurück auf eine Hilfsaktion eines Ehepaars.

Ein Trainer bespricht sich mit seiner Fußballmannschaft, die gelbe Trikots trägt
Die Spieler des Dorfs in Uganda tragen stolz die Trikots des SV Oberachern. Nach einem Urlaub kehrten Isabelle Berndt und Julian Hansen zurück, um zu helfen. Foto: Michaela Gabriel

In Uganda spielen Fußballer jetzt in den leuchtend gelben Trikots des Sportvereins Oberachern. „Simba Nyamitete“ heißt die Mannschaft eines Dorfes im Murchison Falls National Park. Für ihre Mitglieder bedeuten die Sportkleidung und Fußbälle des SVO Hoffnung und Freude. Überbracht haben sie Isabelle Berndt und Julian Hansen aus Muggensturm.

Eigentlich wollte das Paar in Uganda Urlaub machen, um Gorillas zu sehen. Doch der Kontakt zum Angestellten einer Logde wurde intensiver. Sie besuchten sein Dorf und sahen, wie die Menschen dort leben: in kleinen Hütten und in Armut. „Die Bedingungen und ihre Perspektivlosigkeit haben uns zutiefst betroffen gemacht“, sagt Hansen.

Fußball dient als Ablenkung von den Alltagsproblemen

Fußball zu spielen, lenke die Menschen dort von ihren Alltagsproblemen ab –auch wenn ihr Platz mehr einem Acker gleiche. Deshalb nahmen sich Berndt und Hansen vor, wieder zu kommen und Fußbälle mitzubringen.

Ich habe Freudentränen geweint.
Isabelle Berndt, Helferin

Sie fragten bei den Profi-Vereinen in Freiburg, Karlsruhe, Mainz und Frankfurt an, bekamen aber nichts. „Ich war sauer“, sagt der Muggensturmer. Aber er kennt den Vater des SVO-Spielers Noah Zwick. Dieser stellte den Kontakt zum Oberligisten aus Oberachern her. Was der Verein zur Verfügung stellte, habe sie gerührt: „Ich habe Freudentränen geweint“, sagt Berndt.

Mehrere Bälle, zahlreiche zum Teil neue Trikots und einige Fußballschuhe habe sie dem Paar mitgegeben, sagt Christiane Geißler, Vorstand Finanzen des SVO. In Oberachern sorgen Sponsoren immer wieder für neue Trikots. „Das kann man nicht vergleichen mit Uganda. Was dort ein Spielball ist, würde bei uns schon in die Tonne fliegen“, sagt sie. Es seien noch mehr Sachen da, die das Paar mitnehmen könne.

Paar aus Muggensturm möchte Familien auch beim Bezahlen von Schulgebühren helfen

Gerade sind die Muggensturmer von einer erneuten Reise aus Uganda zurückgekommen. Diesmal richteten sie ein Festessen für das ganze Dorf des Hotelangestellten aus. Dafür wurden sie von mehreren hundert Menschen mit Gesang und Tanz empfangen. Danach übergaben sie die Fußballsachen. „Die waren hin und weg und spielten sofort. Ihre Mannschaft gehört zur siebten ugandischen Liga, haben sie uns erklärt“,sagt Julian Hansen. Während des Spiels sei ein Schwein übers Feld gelaufen.

Ralf Lorenz, der Vorstandsvorsitzende des Sportvereins Oberachern, sagt: „Es macht uns unheimlich stolz diese private Initiative zu unterstützen.“ Bei solchen Aktionen werde einem wieder bewusst, „wie gut wir es haben“.

Berndt und Hansen wollen im Oktober wieder nach Uganda reisen. Längst geht es ihnen nicht mehr darum, Gorillas zu sehen. Ihr Ziel ist es, Familien in dem Dorf beim Bezahlen von Schulgebühren zu helfen und noch mehr Spielsachen und Bälle mitzunehmen. Damit auch der Bau eines Brunnens möglich wird, streben sie die Gründung eines Vereins an und freuen sich über Interessierte, die ihn mittragen möchten. Kontakt: ha.ju@outlook.de

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