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Bundesweite Aktion „Klimawette“

Die Wette gilt: Offenburg will fast 1.000 Tonnen Emissionen einsparen

Die bundesweite Aktion „Klimawette“ macht Halt am Offenburger Rathaus und fordert die Stadt heraus. Was Offenburg tun will, um die Wette zu gewinnen.

OB Marco Steffens, Petra Rumpel (BUND), Michael Bilharz und Gustav Hillebrand (fff OG) boxen symbolisch eine Tonne CO2 weg
OB Marco Steffens, Petra Rumpel (BUND), Michael Bilharz und Gustav Hillebrand (fff OG) boxen symbolisch eine Tonne CO2 weg Foto: Wolfgang Achnitz

„Schaffen wir es in Offenburg, bis zum 1. November 923 Tonnen CO2 einzusparen?“ Diese Frage stellte Oberbürgermeister Marco Steffens (CDU) den vorm Rathaus versammelten Bürgern. Die Aktion Klimawette war zwischen Lahr und Baden-Baden auch in Offenburg zu Gast, um diese Herausforderung zu überbringen. Stellvertretend für die Stadträte und Bürger zeigte sich der Oberbürgermeister zuversichtlich, diese Menge bis zur Weltklimakonferenz zusätzlich einsparen zu können.

Die bundesweite Aktion „Klimawette“ radelt im Sommer 100 Tage lang und mehr als 6.000 Kilometer weit für den Klimaschutz durch das ganze Land. Unter dem Motto „Boxt die Tonne weg“ wollen die Aktivisten mit dem Lastenrad und einer symbolischen Tonne Kohlenstoffdioxid (CO2) zwischen dem 23. Juni und dem 3. Oktober in rund 200 Städten und Gemeinden Menschen für ihr Anliegen gewinnen.

Initiator ist Michael Bilharz, Sprecher des Vereins „3 fürs Klima“ und im Umweltbundesamt in Dessau mit nachhaltigem Konsum beschäftigt. Schirmherr der Aktion ist sein Chef Dirk Messner, Präsident des Amtes, das dem SPD-geführten Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz unterstellt ist.

Trotzdem seien sie parteipolitisch neutral, sagte Bilharz. „Gerade weil es Parteien gibt, die mehr im Einsatz gegen die Klimakrise tun wollen, und solche, die das weniger oder gar nicht wollen, machen wir es ja. Wir wollen alle Parteien davon überzeugen, dass Klimaschutz notwendig ist“, betonte er. Er selbst werde die ganze Tour auf dem Fahrrad zurücklegen, während unterwegs immer andere Menschen mitradeln, berichtete der in Kenzingen geborene Umweltaktivist und Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler.

Wette gilt bis zur nächsten Weltklimakonferenz

Mit dem Projekt Klimawette will er die Leute auffordern, der Politik ihre Bereitschaft zum Klimaschutz zu signalisieren: „Wir wetten, dass wir bis zur nächsten Weltklimakonferenz am 1. November in Glasgow mindestens eine Million Menschen gewinnen, die globale Verantwortung für besseren Klimaschutz nicht nur fordern, sondern glaubhaft und solidarisch mit dem eigenen Tun verbinden“, heißt es auf der Webseite der Aktion. Dafür müssen sich die Teilnehmer dort registrieren und angeben, in welchem Bereich und in welchem Zeitraum sie für die Stadt, in der sie leben, CO2 einsparen wollen.

„Wir schreiben derzeit als Stadt unser ambitioniertes Klimaschutz-Konzept fort“, sah sich Steffens gut gerüstet. Für den CO2-Ausstoß sei die Stadt jedoch nur zu einem Prozent zuständig. Zur Klimaneutralität bis 2045 wolle man unter anderem durch eine neue Infrastruktur für den Radverkehr, das Ein-Euro-Ticket für den Bus oder Förderung für Gebäudesanierung beitragen. Gleichzeitig sei es aber eine gesellschaftliche Aufgabe, die Klimaziele zu erreichen.

Was der Einzelne dafür tun kann, erläuterte Petra Rumpel, Geschäftsführerin des BUND-Umweltzentrums Ortenau. Wie beim Klimafasten müsse man für eine bestimmte Zeit auf klimaschädliches Verhalten verzichten. Das so eingesparte CO2 trägt zur Klimawette bei.

Wird sie gewonnen, verlost die Stadtverwaltung unter den Teilnehmern ein Lastenfahrrad. Wer nicht unmittelbar mitwirken kann, ist zu Spenden aufgerufen, mit denen das Projekt Klimaschutzprojekte unterstützt: Eine Tonne CO2 entspricht 25 Euro. Das Ziel der Klimawette ist es, bis zur Weltklimakonferenz eine Million Tonnen CO2 einzusparen – von rund 800 Millionen Tonnen, die in Deutschland jährlich produziert werden.

Die meisten CO2-Emissionen stammen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Den größten Anteil daran hat der Bereich Energieerzeugung (Strom und Wärme): fast 39 Prozent im Jahr 2017, was einer Menge von 308 Millionen Tonnen Kohlendioxid entspricht. Nach Angaben des Statistischen Amts der EU verursachte jeder Deutsche 2017 im Schnitt 11,3 Tonnen CO2-Äquivalente. Das liegt weit über dem EU-Durchschnitt von 8,8 Tonnen.

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