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Aktionstag war erfolgreich

Polizeipräsidium Offenburg will Radfahrer stärker kontrollieren

Das Polizeipräsidium Offenburg zieht eine positive Bilanz des Aktionstages für Verkehrssicherheit „mobil.sicher.leben“. Die Beamten wollen auch künftig ein stärkeres Augenmerk auf den Radverkehr legen.

ILLUSTRATION - Zum Themendienst-Bericht von Bernadette Winter vom 3. November 2020: E-Bikes sind ziemlich teuer. Ob leihen günstiger kommt? Foto: Tobias Hase/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++ | Verwendung weltweit
Schnell und bequem, aber gefährlich: Immer mehr Menschen sind mit E-Bikes unterwegs. Wenn sie die Geschwindigkeit unterschätzen, kann es zum Sturz kommen. Foto: Tobias Hase/dpa

Das Polizeipräsidium in Offenburg hat am Donnerstag die Ergebnisse des bundesweiten Aktionstages „mobil.sicher.leben“ am Mittwoch vorgestellt und über die künftige Strategie zur Prävention von Unfällen im Radverkehr informiert. Vizepräsident Jürgen Rieger zog eine positive Bilanz der zahlreichen Kontrollen von Rad- und Autofahrern.

Insgesamt wurden bei der Aktion im gesamten Gebiet des Präsidiums 828 Fahrzeuge kontrolliert. Wobei 600 Kontrollen im Ortenaukreis und 133 im Landkreis Rastatt sowie 95 im Stadtkreis Baden-Baden getätigt wurden. Von den Fahrzeugen waren 458 Fahrräder, 44 Pedelecs und 315 Pkws. Insgesamt habe es 301 Beanstandungen und Regelverstöße gegeben, wobei 131 auf Pedelecs und 170 auf Pkws entfielen.

Rieger kündigte an, dass die Polizei künftig einen Schwerpunkt auf die Unfallprävention im Radverkehr legen möchte. „Wir gehen davon aus, dass immer mehr Menschen mit dem Rad unterwegs sein werden, auch weil der neue Koalitionsvertrag auf Landesebene eine Zunahme des Radverkehrs vorsieht“, erklärt Rieger.

So sollen ab sofort auf jedem Revier mindestens einmal in Monat stationäre Kontrollen von Radfahrern stattfinden. „Wichtig ist aber auch, dass abgesehen von diesen Kontrollen alle Streifen permanent verstärkt auf den Radverkehr achten. Eine Eintagsfliege erzielt keine Wirkung“, stellt Rieger klar.

Doch die Beamten wollen es nicht nur bei Kontrollen belassen. Das Referat Prävention des Polizeipräsidiums organisiert innerhalb des landesweiten Präventionskampagne „Abgefahren-Ra(d)geber Verkehr“ verschiedenste Veranstaltung, um vom Kindergartenkind bis zum Senioren alle Verkehrsteilnehmer für Gefahren zu sensibilisieren. Eine große Rolle komme dabei den Jugendverkehrsschulen in den vierten Klassen zu.

Mehr Zusammenarbeit mit Gemeinden

Peter Westermann, Leiter der Verkehrspolizeiinspektion, stellte die große Bedeutung heraus, Netzwerke zu bilden und mit den Gemeinden zusammenzuarbeiten, um Unfälle von Fahrradfahrern zu vermeiden.

So könne die Polizei auch Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen, etwa wenn es um die Ausgestaltung von Radwegen und das Entschärfen von Unfallschwerpunkten ginge. Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Kommunen (AGfK), in der im nördlichen Verantwortungsbereich der Polizeidirektion die Gemeinden Gaggenau, Achern, Bühl und Sasbach bereits Mitglied sind, würde diese Zusammenarbeit schon sehr gut funktionieren. Für die Zukunft wäre es wünschenswert, wenn sich noch andere Gemeinden beteiligen würden, so Westermann.

Darüber hinaus verwiesen die Beamten auf die relativ hohe Zahl an Unfällen, in die Fahrer von Pedelecs und E-Bikes verwickelt werden. Im laufenden Jahre habe es bereits 44 Unfälle mit Rädern gegeben, die mit einem Elektromotor angetrieben wurden. In elf Fällen seien dabei Personen schwer in 30 leicht verletzt worden. Die Fahrer würden oft beim Einbiegen oder auf Kreuzungen stürzen oder mit anderen Verkehrsteilnehmern kollidieren, weil sie die Geschwindigkeit falsch einschätzen. Wobei in den Altersgruppen zwischen 45 und 60 Jahren sowie über 75 Jahren gehäuft Unfälle vorkommen würden.

Helmtragen rettet Leben

Darauf, dass 80 Prozent der schweren Kopfverletzungen und 20 Prozent der leichten Kopfverletzung durch das Tragen eines Helmes vermieden werden könnten, verwies Susanne Steudten, Leiterin des Referats Prävention.

„Zwei Drittel der Radfahrer, die bei einem Unfall um das Leben kommen tragen keinen Helm“, fügte Steudten hinzu. Eine weitere Ursache für viele Unfälle sei die Ablenkung im Straßenverkehr, etwa durch Mobiltelefone. Wer in einer 30er Zone nur fünf Sekunden auf seinem Handy tippe, lege 40 Meter im Blindflug zurück und brauche im Zweifel weitere 16 Meter, um sein Fahrzeug zum Stehen zu bringen.

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