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Investition für moderne Bildung

10-Millionen-Projekt sorgt in Rheinau für Zündstoff

Seit 2008 ist die Erweiterung der Grundschule Freistett projektiert. Jetzt fällt der Gemeinde- und Bezirksrat eine Entscheidung über den Altbau.

Im Kindergartenspielbereich soll die dreigeschossige Erweiterung der Grundschule Freistett entstehen. Ein lichtdurchflutetes Zwischengebäude soll den Neubau mit dem Altgebäude verbinden.
Im Kindergartenspielbereich soll die dreigeschossige Erweiterung der Grundschule Freistett entstehen. Ein lichtdurchflutetes Zwischengebäude soll den Neubau mit dem Altgebäude verbinden. Foto: Karen Christeleit

Der aktuelle Planungsstand für den Umbau und die Erweiterung der Grundschule Freistett ist dem Bezirksbeirat Freistett und dem Rheinauer Gemeinderat in der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Dabei beschlossen sie das alte Schulhaus zu erhalten.

„Das alte Bestandsgebäude ist sanierungsbedürftig und muss auch mit Blick auf den vom Land angepeilten Ganztagsschulbetrieb ab 2026 erweitert werden“, führte Bürgermeister Oliver Rastetter (CDU) ins Thema ein. Er zeigte sich zuversichtlich: „Wir sind schon kräftig in der Planung.“

Es ist ein dreigeschossiger Erweiterungsbau geplant

Projektleiterin Sophie Welter stellte zunächst die Planung im Detail vor: Geplant ist auf dem vom Kindergarten genutzten Grundstück zwischen dem ehemaligen evangelischen Gemeindehaus und der jetzigen Grundschule ein dreigeschossiger Erweiterungsbau, der über ein lichtdurchflutetes Zwischengebäude mit dem Altgebäude verbunden wird.

Während das Zwischengebäude den Sanitärblock beherbergt und für eine barrierefreie Erschließung mittels Fahrstuhl sorgt, befindet sich im Erdgeschoss des Anbaus das Lehrerzimmer und ein Mehrzweckraum. Darüber liegen im zweiten und dritten Geschoss insgesamt vier Klassenzimmer.

Das Erdgeschoss des Altbaus soll für den administrativen Bereich umgebaut werden, im zweiten und dritten Geschoss bleiben die alten Klassenzimmer, denen kleine Lernateliers angeschlossen sind. Während der zweijährigen Bauphase sollen die Kinder in Containern auf dem ehemaligen Karcherareal für rund 380.000 Euro untergebracht werden.

„Wir haben die Planung nochmals überarbeitet und gestrafft“, erklärte Architekt Jürgen Strolz, der seit 2008 die Entwicklung der Rheinauer Schullandschaft begleitet, „das Gebäude wird kompakter und dadurch günstiger.“ Dabei habe man sich strikt an den Musterraumkatalog für Grundschulen gehalten. Dennoch schlägt der Erweiterungsbau mit 5,5 Millionen Euro zu Buche.

Altbau muss auf den neusten Stand gebracht werden

„Außerdem haben wir uns mehr mit dem Altbau beschäftigt“, so Strolz, „das wird jetzt mit 3,7 Millionen Euro eine ganz andere Größenordnung.“ Dieser soll nun doch energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Außerdem muss schall- und brandschutztechnisch nachgearbeitet werden.

„Im Altbau wird das problematisch“, merkte Strolz an, „da setzen wir auf Bestandschutz oder wir müssen auf eine Ausnahme hoffen.“ Nach Verständnisfragen zu Aufzug, Fahrradabstellplatz und der WC-Problematik nahm die Diskussion im Gemeinderat Fahrt auf.

„Reden wir bei der Altbausanierung von einer Kernsanierung?“, wollte Klaus Berger von der SPD/FW-Fraktion als Mann vom Fach wissen, „das sieht ja schön aus, aber wohin gehen da die Kosten. Steht das Gebäude unter Denkmalschutz oder wird es nicht billiger, die alte Schule abzureißen und komplett neu zu bauen?“

Damit öffnete er ein Pulverfass. Während Strolz argumentierte - „der ehemalige Bürgermeister Welsche setzte immer auf den Bestand, daher haben wir diese Variante bisher gar nicht gerechnet“ und Rastetter auf das Baurecht mit Mindestgrenzabstand abhob – wurden die Freistetter Räte emotional.

„Das alte Schulhaus ist ortsbildprägend und gehört zu Freistett“, betonten Reinhold Schmidt und Stefan Durban von der CDU/FWG/FDP-Fraktion. Der fraktionslose Horst Siehl ergänzte, „das muss erhalten bleiben, die Rechnung brauchen wir gar nicht aufmachen.“

Doch es gab quer durch die Fraktionen auch andere Stimmen, so dass Durban die Kampfabstimmung beantragte. Denkbar knapp scheiterte der Antrag, die Abrisskosten und die Kosten für einen Gesamtneubau berechnen zu lassen, mit zehn Ja- zu elf Nein-Stimmen.

Damit wird diese Option gar nicht erst geprüft. Frank Schadt von der CDU/FWG/FDP regte an, die Öffentlichkeit mitzunehmen, damit sich die Bürger schon jetzt einbringen können. Rastetter schlug in diesem Zusammenhang vor, die Pläne auf die Homepage zu stellen.

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