Damit muss der durchschnittliche Haushalt mit rund 114 Kubikmetern Jahresverbrauch ab dem kommenden Jahr rund 72 Euro jährlich mehr für sein Trinkwasser berappen.
Da sich nach der Wasserversorgungssatzung Rheinaus die Wassergebühr aus der Grundgebühr, der Verbrauchsgebühr für den Münzwasserzähler und der Verbrauchsgebühr für die gemessene Wassermenge zusammensetzt, müssen die Kosten nach dem geltenden Kostendeckungsprinzip an den Verbraucher weitergegeben werden.
Die Höhe wird vom Gemeinderat, der sich dabei an der Gebührenkalkulation des Stadtkämmerers Uwe Beck orientiert, festgelegt. Demnach steigt der Wasserpreis von derzeit 1,53 auf 1,95 Euro pro Kubikmeter entnommenen Wassers, sowie auch die monatliche Grundgebühr von derzeit 3,25 auf 4,90 Euro pro Monat.
Letzte Trinkwasser-Gebührenerhöhung in Rheinau war 2015
Nach Angaben der Rheinauer Stadtverwaltung ist die Kostenerhöhung der allgemeinen Kostenentwicklung geschuldet. So stiegen Fix- und Personalkosten, aber insbesondere die Energiekosten, die sich 2023 exorbitant bemerkbar machen werden. Die vergangene Gebührenerhöhung war 2015 mit der Inbetriebnahme der Entkalkungsanlage.
Doch auch die Stadt selbst ist von den exorbitant gestiegenen Energiepreisen betroffen. „Wir haben im kommenden Jahr Mehrausgaben für Strom und Gas von fast einer Million Euro im Haushalt zu stemmen“, erklärte Bürgermeister Michael Welsche (parteilos), nachdem die Verwaltung nach Ermächtigung durch den Gemeinderat Anfang des Monats mit der Badenova und dem E-Werk Mittelbaden neue Einjahresverträge abgeschlossen hat.
Notwendig wurde das, da Rheinau, wie viele private Kunden, für den Strom- wie Gasbedarf sämtlicher städtischen Abnahmestellen, vom Rathaus über die Schulen und der Stadthalle bis zur Feuerwehr, direkt über den an der Börse zugelassenen Dienstleister Energiewerk Ortenau (EWO) bezogen hatte. Dieser verschwindet zehn Jahre nach seiner Gründung Ende 2022 vom Markt.