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Öffentliche Bürgerinfo

Rheinau benötigt vier neue Feuerwachen

Ein Experte stellte eine Standortanalyse für die Feuerwachen vor: 74 Prozent der befragten Einsatzkräfte befürworten das Konzept.

Feuerwehrauto
Alle neun bestehenden Feuerwehrhäuser zeigen bauliche und konzeptionelle Defizite. Hier das beengte Feuerwehrhaus in Freistett. Foto: Karen Christeleit

Um die Rheinauer Feuerwehr zukunfts- und leistungsfähig aufzustellen, braucht es auf der Gemarkung vier neue Feuerwehrhäuser: eines im Norden an der L75 zwischen Helmlingen und Memprechtshofen, eines in der neuen Rheinauer-Mitte für die Abteilungen Freistett, Rheinbischofsheim und Hausgereut und zwei im Süden: einmal zwischen Holzhausen und Linx auf Höhe des Sportplatzes und das andere im Westen zwischen Honau und Diersheim auf der grünen Wiese.

ist das Ergebnis der Standortanalyse, die der Feuerwehrexperte Hermann Spanner von „Brandschutz Vier“ in Rheinau gemacht hat.

Schon bei dem 2021 aufgestellten Rheinauer Feuerwehrbedarfsplan, bei der der Münchener Berufsfeuerwehrler sowohl die Personalsituation als auch den Fahrzeugbestand wie die historisch gewachsenen Feuerwehrhäuser genau unter die Lupe nahm, sah er konkreten Handlungsbedarf in allen Feuerwehrhäusern.

Bauliche Defizite an allen Gebäuden

Bislang sind die 212 freiwilligen Einsatzkräfte der Rheinauer Feuerwehr auf neun dezentrale Grundschutzstandorte verteilt, wobei Freistett zusätzlich für alle Sonderaufgaben ausgestattet ist.

„Doch alle Häuser zeigen bauliche Defizite und sind nicht auf dem aktuellen Stand der Technik“, erklärte Spanner, „keines ist zukunftsfähig, da wo sich Erweiterungspotenzial bietet, ist es einsatztaktisch nicht sinnvoll.“

Er gab schon damals anhand einer ersten Machbarkeitsstudie erste Impulse für eine örtliche Neustrukturierung. In der nun anschließenden Standortanalyse unterlegte er das entwickelte Konzept mit belastbaren Zahlen.

Er analysierte es auf seine Umsetzbarkeit unter Berücksichtigung von Einsatztaktiken und einer ausreichenden Gebietsabdeckung unter Betrachtung sowohl der Wohn- als auch der Arbeitsorte der Feuerwehrkameraden.

Auch die bauliche Realisierbarkeit und insbesondere die Akzeptanz innerhalb der Wehr wurde berücksichtigt. Hierfür befragte er alle Feuerwehrmitglieder.

Von den 128 teilnehmenden Einsatzkräften der insgesamt mehr als 200 Personen starken Wehr befürworteten 74 Prozent die vorgeschlagene Zukunftsentwicklung. 85 Prozent sind der Meinung, dass sich mit der neuen Struktur die Einsatzqualität und der Einsatzwert der Feuerwehr verbessert.

Vier Standorte sind mindestens nötig

„Denn selbst ein noch so gutes Konzept bringt nichts, wenn es die Feuerwehrmänner nicht mittragen“, betonte der Profi. Sein Fazit: „Weder ein zentraler, noch zwei oder drei Standorte decken das große Einzugsgebiet ab. Zur Mindestabdeckung sind vier Standorte nötig.“ Dabei sei keine neue Struktur nötig, denn im Prinzip werden jeweils zwei Abteilungen zusammengelegt.

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Spanner sah das nun vorgestellte Konzept als langfristige Strategie für die nächsten 20 Jahre, die bei der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplanes auch Veränderungen zulässt. Insbesondere bei der schon jetzt fehlenden Tagesverfügbarkeit in den Abteilungen Diersheim und Honau – nach zehn Minuten ist nur ein Feuerwehrmann vor Ort – sah er Probleme.

Auf das Problem von einem Gemeinderat angesprochen, sprach Spanner von zusätzlicher freiwilliger Rekrutierung bis zur Dienstverpflichtung. Im gut mit Einsatzkräften gefüllten Saal wurde indes der Ruf nach mehr hauptamtlich bestellten Feuerwehrleuten laut.

In der Rheinauer Gemeinderatssitzung im März sollen die Weichen für die finale Konzeption gestellt werden. Doch erst nach erfolgtem Migrationskonzept mit Festlegung der Ausstattung der einzelnen Häuser – ob zentral oder dezentrale Verteilung der Aufgaben – kann dann als Erstes die Realisierung für das neue Feuerwehrhaus Rheinau-Mitte angegangen werden. Bis 2040 sollen die drei anderen Häuser folgen.

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