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Nachhilfe in den Ferien

Die Heimschule Lender in Sasbach macht Schüler fit fürs neue Schuljahr

In den Sommerferien büffeln? Seit 2011 gehört das bei der Sommerschule der Heimschule Lender in Sasbach dazu. In dem Ferienkurs geht es darum, Lernlücken zu schließen.

Die Sommerschule der Heimschule Lender in Sasbach ist gestartet. Weshalb tun sich Schüler das freiwillig an und opfern die Ferien?
In den letzten beiden Wochen der Sommerferien stand für Lucia Carranco-Mayer (links) Mathematik auf dem Plan. Julia Seiler aus der Kursstufe unterstützte sie dabei. Foto: Roland Spether

Formeln in Physik anwenden, Zeitformen in Englisch pauken und Wurzelgleichungen in Mathematik auflösen: klingt eher nach Schule, Unterricht und Klassenarbeiten, als nach Ferien, Sommer und Spaß. Doch in der „Sommerschule“ der Heimschule Lender wird derzeit tatsächlich unterrichtet.

Bis Ende nächster Woche dauert diese etwas andere Schule, bei der Schüler ihren Mitschülern helfen und sie fit für das neue Schuljahr machen. „Ich finde es sehr hilfreich, dass sich eine Person um die Schwächen eines Schülers kümmert.

Im Unterricht muss sich ein Lehrer um viele Schüler kümmern“, sagt Florian Meier, der mit einem guten Zeugnis die neunte Klasse versetzt wurde. 

Doch im Fach Englisch hatte er „ein paar Probleme“. Diese arbeitet er in der Sommerschule mit Alicia Huff persönlich auf, die Ende des kommenden Schuljahres ihr Abitur absolvieren wird.

Weshalb Florian Meier in Englisch gewisse Lücken hat, führt er darauf zurück, dass es während der Pandemie keinen Präsenzunterricht gab, Unterricht ausfiel und sich auch technische Probleme beim Online-Unterricht einstellten.

Sommerschule in Sachbach geht 2011 an den Start

„Auch wenn die Sommerschule durch das Landesprogramm Lernen mit Rückenwind, an dem unsere Schule teilnimmt, etwas Konkurrenz bekommen hat, so ist diese nicht mehr aus der Förderlandschaft der Heimschule Lender wegzudenken“, sagt Schulleiterin Petra Dollhofer.

Dieses besondere schulische Angebot erfreue sich Jahr um Jahr großer Beliebtheit. Es wurde 2011 von Katja Lang-Cappel und Gerd Sarcher mithilfe der Vereinigung der Altsasbacher auf den Weg gebracht. Es stärke diejenigen, die mit schwächeren Leistungen aus dem Vorjahr kamen und nun die eine oder andere Lücke freiwillig aufarbeiten können.

Bei der Sommerschule geht es darum, dass die Schüler ihre Lernlücken schließen.
Tanja Kessler
Miglied des Leitungsteams

„Deshalb können sie mit Zuversicht dem Schulstart am 11. September entgegensehen“, so die Schulleiterin. Dieses Angebot sei letztlich aber nur durch die engagierten Kolleginnen Tanja Kessler, Sandra Schmid-Ehreiser und Katja Lang-Cappel sowie die jugendlichen Nachhilfegeber möglich. Sie organisieren die Sommerschule und gestalten die Unterrichtseinheiten bestens, betont Dollhofer und bedankt sich bei allen.

„Bei der Sommerschule geht es darum, dass die Schüler ihre Lernlücken schließen, um dann mit einer guten Grundlage und einem gestärkten Selbstbewusstsein in das neue Schuljahr zu starten“, sagt Kessler. Sie gehört seit 2021 zum Leitungsteam der Lender-Sommerschule.

Sommerschule soll Selbstbewusstsein der Teilnehmer stärken

Sie war selbst Lenderschülerin und hat als Lehrerin dieses Konzept in etwas abgewandelter Form in der Klosterschule in Baden-Baden umgesetzt. Die Sommerschule könne auch dazu beitragen, dass Schüler nach langen Ferien wieder behutsam in den Schulalltag hinein kommen.

Vor allem gebe ihnen das Angebot neue Motivation und sorge dafür, dass sie mit viel Selbstbewusstsein in den Unterricht gehen. „Es ist schon wichtig, wieder in einen Arbeitsrhythmus zu kommen und sich wieder auf die Aufgaben zu konzentrieren“, sagt Kessler.

Zehntklässlerin sieht Vorteile in individueller Betreuung

Mit Lücken in Physik geht die künftige Zehntklässlerin Carolin Rauch in die Sommerschule und beschäftigt sich zusammen mit Leo Claes aus der Kursstufe II mit mathematischem Basiswissen und der Lösung von Wurzelgleichungen.

Auch sie wurde gut versetzt, hat nur Probleme in einem Fach und sieht den Vorteil der Nachhilfe darin, dass gezielt auf Fragen eingegangen wird und individuelle Schwächen angegangen werden. Deshalb habe sie sich freiwillig für die Sommerschule angemeldet, um Mathematik-Grundlagen aufzuarbeiten und dadurch auch besser mit den Formeln in Physik klarzukommen.

Ich weiß nicht weshalb, aber Mathematik fällt mir sehr schwer.
Lucia Carranco-Mayer
Schülerin

Eine angehende Abiturientin ist auch Julia Seiler, die sich mit Lucia Carranco-Mayer aus der künftigen neunten Klasse mit Mathematik, der „Königin der Wissenschaften“, beschäftigt. „Ich weiß nicht weshalb, aber Mathematik fällt mir sehr schwer“, meint Carranco-Mayer, die ein sehr gutes Zeugnis hatte.

Ihr Schwerpunkt liegt eindeutig auf Fächern wie Spanisch, Englisch und Deutsch. Diese stehen auf der Rangliste ganz oben. „Vielleicht schiebe ich Mathe dann etwas nach hinten, weil ich weiß, dass ich mich damit schwertue.“

Doch dagegen möchte sie angehen. Sie meldete sich freiwillig für die Sommerschule an und hat mit Julia Seiler eine Nachhilfelehrerin an ihrer Seite, die ihr bei der Lösung des Problems hilft. Auch Carranco-Mayer nennt als Vorteil die gezielte, persönliche Förderung.

Neben dem Fachwissen beseitige die Sommerschule auch eine gewisse Unsicherheit und sorge für mehr Selbstbewusstsein. Dies haben viele der teilnehmenden Schüler angesprochen. Das entspricht geichzeitig dem Ziel, das die Sommerschule selbst formuliert: Schülern den Rücken zu stärken, um gut in das neue Schuljahr zu starten. 

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