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Verkaufsoffener Sonntag

Andrang beim Rastatter Bauernmarkt „toppt“ selbst das Frühjahr

Der verkaufsoffene Sonntag in Rastatt samt Bauernmarkt gerät zum vollen Erfolg. Bei sommerlich-sonnigem Wetter lockt das Angebot zahllose Besucher an.

Schon kurz nach 11.30 Uhr tummeln sich viele Besucher vor dem Rathaus, um Patrik Heid zu lauschen oder sich all den Angeboten zu widmen.
Schon kurz nach 11.30 Uhr tummeln sich viele Besucher vor dem Rathaus, um Patrik Heid zu lauschen oder sich all den Angeboten zu widmen. Foto: Hartmut Metz

Der einzige Missklang beim verkaufsoffenen Sonntag samt Bauernmarkt in Rastatt hat sich Schlag zwölf ergeben. Und ausgerechnet das schmissige Badnerlied war in der Barockstadt dafür verantwortlich. Patrik Heid, der vor dem Rathaus zahlreiche Zuhörer anlockte, hob gerade zu „Heute hier, morgen dort“ von Hannes Wader an.

Just in die ersten Gitarrenklänge und die ersten Liedzeilen fiel die Rathausglocke um die Mittagszeit ein und übertönte den gebürtigen Gaggenauer. Der brach daraufhin den Song, „den ich eigentlich bei jedem Auftritt immer spiele“, ab. Geduldig lauschte Heid mit seinen Zuhörern dem Badnerlied und hob hernach zum zweiten Anlauf an.

Patrik Heid lässt sich um zwölf Uhr mittags nur kurz vom Badnerlied unterbrechen, ehe er erneut seinen Song von Hannes Wader anstimmt. Hernach unterhält der Musiker das dankbare Publikum noch weit länger als geplant.
Patrik Heid lässt sich um zwölf Uhr mittags nur kurz vom Badnerlied unterbrechen, ehe er erneut seinen Song von Hannes Wader anstimmt. Hernach unterhält der Musiker das dankbare Publikum noch weit länger als geplant. Foto: Hartmut Metz

In dem tiefgründigen Klassiker heißt es unter anderem „ ...Und dann denk’ ich, es wär’ Zeit zu bleiben“. Das traf die Stimmungslage sowohl bei Heid als auch dem gesamten Publikum. Der Musiker, der nur eine Stunde spielen sollte, stand nach 90 Minuten noch immer auf der niedrigen Bühne und begeisterte alle – genauso wie der Bauernmarkt und der verkaufsoffene Sonntag.

Die Innenstadt war bei dem sonnigen Wetter brechend voll. Der rund 600 Meter entfernte Festplatz-Parkplatz füllte sich am Nachmittag merklich. In den Budengassen gab es Gedränge. Vor allem vor den Ständen, an denen es etwas zu gewinnen gab (etwa bei der AOK und der Sparkasse), stellten sich die Menschen geduldig in die langen Schlangen, um ihr Glück zu erzwingen.

Das sehr gute Frühjahr wurde noch einmal getoppt.
Sabine Karle-Weiler
Vorsitzende Gewerbeverein RA3

Kaum fassen konnte es Sabine Karle-Weiler. Die Vorsitzende des Gewerbevereins RA3 war regelrecht verzückt: „Es ist wahnsinnig voll! Es macht Riesenspaß“, freute sich die Inhaberin von Senger-Moden am Marktplatz über die „wahnsinnige Kundenfrequenz“.

Bereits im Frühjahr sei der verkaufsoffene Sonntag „schon sehr gut verlaufen“ – aber der Andrang am 1. Oktober habe das „noch einmal getoppt“. Karle-Weiler durfte überdies für das Gewinnspiel des Gewerbevereins RA3 ein „ausverkauft“ vermelden. Acht Händler hatten 30 Gewinne gespendet, die in Losform mit jeweils zehn Nieten vermengt wurden, und zu je einem Euro verkauft wurden. Die gingen weg wie warme Semmeln, sodass mehr als 300 Euro an „ein Kinderprojekt“ als Erlös fließen werden. Wer das Geld erhält, soll demnächst bestimmt werden, kündigte Karle-Weiler an. Die Preise durften die Gewinner noch am Sonntag in Empfang nehmen.

Kulinarische Spezialitäten aus Portugal und dem Elsass

Kulinarisch gab es ein breit gefächertes Angebot: Neben den deutschen Standards auf Märkten gab es Spezialitäten aus Italien und Portugal sowie spanische Paella. Vor allem das Elsass war in Rastatt stark vertreten und bot mehr als Merguez feil. Auch an den Ständen des Bauernmarkts tummelten sich zahlreiche Franzosen, sowohl auf der Seite der Verkäufer als auch der Käufer.

Amelie Stüber begeistert sich für die hübsch anzusehenden Keramikfiguren, die Ritas Kreativwelt in noch echter Handarbeit herstellen lässt.
Amelie Stüber begeistert sich für die hübsch anzusehenden Keramikfiguren, die Ritas Kreativwelt in noch echter Handarbeit herstellen lässt. Foto: Hartmut Metz

Zu den Anziehungspunkten auf dem Paradeplatz zählte Ritas Kreativwelt. Die Lahrerin Rita Schmidt-Landau offerierte sehenswerte Keramikarbeiten, die „noch in echter Handarbeit in Ungarn und Litauen von zwei Familien hergestellt werden. Sonst könnte ich diese nicht so preisgünstig anbieten“.

Neben den hübsch anzusehenden Tier- und Fabelfiguren stechen die Räucher-Dufthäuser ins Auge, zumindest bei all denen, die sich zeitig für Weihnachten wappnen wollen. Die 60-Jährige freute sich über „den sehr großen Zulauf. Die Leute kaufen gut ein“. Bereits im Frühjahr weilte sie in Rastatt und war auch da mit dem Interesse „sehr zufrieden“. Mittelbadische Kunden kennen Ritas Kreativwelt auch vom Markt auf der Iffezheimer Rennbahn.

Obsthof Höß: Das Familienunternehmen mit Vater Andreas (links) und Sohn Konrad Höß ist Stammgast auf dem Bauernmarkt in Rastatt und bietet neben Most, Obst und Marmeladen auch Hochprozentiges an.
Obsthof Höß: Das Familienunternehmen mit Vater Andreas (links) und Sohn Konrad Höß ist Stammgast auf dem Bauernmarkt in Rastatt und bietet neben Most, Obst und Marmeladen auch Hochprozentiges an. Foto: Hartmut Metz

Zu den Stammgästen in Rastatt zählt genauso der Obsthof Höß. „Ich komme seit 15 Jahren immer wieder gerne her“, unterstreicht Andreas Höß. Der Ottersweier ist unweit der Steinmauerner Traktorenausstellung an der Mostpresse zu erkennen, die er neben seinem Stand gerne aufbaut. „Sie bietet mit Älteren immer Gesprächsstoff, weckt die Presse doch Erinnerungen an früher und den Opi“, stellt Höß oft fest.

Der Apfelhof hat zuletzt auch mit der Hühnerhaltung begonnen. „Die guten Eier der Freilaufhühner verkaufen wir – und die zerbrochenen nutzen wir für unseren Eierlikör“, verweist Höß mit einem Augenzwinkern auf das Angebot auf der anderen Seite des Stands. Dort finden Kunden neben dem genannten Eierlikör auch ein reichhaltiges Sortiment an Schnäpsen und Bränden.

Die hübsch angemalten Kürbisse zaubern den Besuchern des Bauernmarkts ein Lächeln auf die Lippen.
Die hübsch angemalten Kürbisse zaubern den Besuchern des Bauernmarkts ein Lächeln auf die Lippen. Foto: Hartmut Metz

„Ich finde das Angebot sehr schön hier. Vor allem ist es breit gestreut und nicht deckungsgleich“, konstatiert der Rastatter Harald Immer mit Blick auf das Sortiment. Seine Partnerin Sabine Baumann pflichtet gerne bei und kündigt passend an: „Wir kaufen noch Gemüse, Käse und holen uns noch Meerrettich aus Urloffen.“

Eine Kundin besonders glücklich

Den musikalischen Ausklang bildeten am Sonntag nach Heid Moritz Eichin und Chiara Regenold. Auf das Duo folgten zum Abschluss „Danny and the boy“ mit Akustik-Rockklassikern. Um 18 Uhr schloss nicht nur Karle-Weiler ihren Modeladen glücklich ab – vor allem für eine Kundin von Senger-Moden dürfte der verkaufsoffene Sonntag mit Bauernmarkt in Rastatt ein unvergesslicher Tag bleiben. „Eine Kundin hat mir erzählt, dass sie zehn Lose gekauft hat – und neun davon gewannen einen Preis!“

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