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Schülerzahlen und Budgets

Angespannte Finanzsituation trifft auch die Schulen des Landkreises Rastatt

Die Schülerzahlen der Bildungsstätten des Landkreises Rastatt sind in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Wo zuletzt dennoch wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen war. 

Deutlicher Schwund: Mit 1.116 Schülern bleibt die Josef-Durler-Schule Rastatt zwar die größte kreiseigene Schule. Doch sie zählt aktuell 95 Schüler weniger als im Vorjahr. 
Deutlicher Schwund: Mit 1.116 Schülern bleibt die Josef-Durler-Schule Rastatt zwar die größte kreiseigene Schule. Doch sie zählt aktuell 95 Schüler weniger als im Vorjahr. Foto: Ralf Joachim Kraft

Die „außerordentlich schwierige Haushaltsentwicklung im laufenden Jahr“ und die „gravierend schlechteren Rahmenbedingungen 2024“ treffen auch die Schulen des Landkreises, wie Sachgebietsleiterin Diana Weißinger erläutert. Es geht um die Schulbudgets fürs kommende Jahr.

Konkret will die Kreis-Verwaltung 20 Prozent der Ansätze des Schulbudgets für die Bewirtschaftung durch die Schulen sperren. „Sollte sich im Jahresverlauf zeigen, dass der Haushaltsvollzug besser als erwartet verläuft, kann diese Bewirtschaftungssperre ganz oder teilweise wieder aufgehoben werden“, versicherte Weißinger im Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport. Dieser stimmte dem Entwurf des Schulbudgets für das Haushaltsjahr 2024 mehrheitlich zu.

Gesamtschülerzahl im Schuljahr 2023/24 wieder leicht angestiegen

Ihre Kollegin Gudrun Körner befasste sich mit den Schülerzahlen an den kreiseigenen Schulen. Diese sind seit 2008 bis heute von 9.083 auf aktuell 7.810 Schüler gesunken. Gegenüber dem Vorjahr sei ein leichter Anstieg um 39 Schüler zu verzeichnen.

An den beruflichen Schulen sank die Anzahl in den vergangenen zehn Jahren von 7.197 auf aktuell 6.412 Schüler. Im Vorjahr waren es 6.424. Deutlich Schüler verloren haben zwei Rastatter Schulen. An der Josef-Durler-Schule lernen 95 Schüler weniger und an der Anne-Frank-Schule sind es 19.

Einen deutlichen Zuwachs von 34 Schülern verzeichnet indes die Elly-Heuss-Knapp-Schule Bühl. Die Stabilisierung der Schülerzahl ist laut Körner in erster Linie auf die demografische Entwicklung zurückzuführen. „Die Anzahl der 16- bis 21-Jährigen steigt seit 2022 wieder leicht.“

Anteil an dieser Entwicklung habe auch der Zuzug Geflüchteter. Die Zahl der Schüler in Ausbildung sei jedoch um 1,9 Prozent gesunken. Den moderaten Rückgang führte Körner einerseits darauf zurück, „dass die Ausbildungsbetriebe nicht genügend oder keine geeigneten Bewerber finden“.

Andererseits sei landesweit die Transformation der Automobilindustrie für den Rückgang der Schülerzahlen im Bereich Metalltechnik verantwortlich. Bei den Berufsfachschulen im Erzieherbereich sei dagegen ein deutlicher Anstieg festzustellen.

Am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium Durmersheim stieg im aktuellen Schuljahr die Schülerzahl um 25 auf 677 Schüler an. „Damit liegt sie wieder auf dem Niveau von 2018/2019.“

Sonderpädagogische Bildungsstätten verzeichnen mit derzeit 721 Schülern „so viele wie noch nie“

Einen deutlichen Zuwachs um 26 Schüler verzeichnen die fünf Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), an denen aktuell 721 Schüler unterrichtet werden – „so viele wie noch nie“. Den größten Zuwachs verzeichnet die Erich-Kästner-Schule Gaggenau mit 13 Schülern. Nur die Rheintalschule Bühl und die Augusta-Sibylla-Schule Rastatt werden von jeweils drei Schülern weniger besucht.

An der Pestalozzi-Schule Rastatt lernen aktuell 166 Schüler. Das sind zehn mehr als im Vorjahr. Die Schule unterhält aktuell fünf Außenklassen an allgemeinen Schulen in Gaggenau, Rastatt, Elchesheim-Illingen und Muggensturm. Dort werden derzeit 31 Schüler unterrichtet.

Der Schulausschuss ermächtigte Landrat Christian Dusch (CDU), der Einrichtung künftiger Außenklassen zuzustimmen, wenn sich die Schulleitungen dafür aussprechen, Kostenneutralität gegeben ist und die Schülerbeförderung sichergestellt werden kann. Außenklassen sind laut Weißinger als kooperative Organisationsformen des gemeinsamen Unterrichts ein wichtiges ergänzendes Bildungsangebot. „Die langjährigen Erfahrungen zeigen, dass sie wesentlich zur Integration der Schüler beitragen.“

Bau-Budget für die Schulen beläuft sich 2024 auf 9,2 Millionen Euro 

Das Gesamtbudget beim Bauunterhalt ist laut Kreisverwaltung mit 5,14 Millionen Euro veranschlagt. Davon entfallen 3,8 Millionen Euro auf die Kreisschulen. Die investiven Baumaßnahmen erfordern ein Budget von 5,5 Millionen Euro, von dem knapp 5,4 Millionen Euro für die Kreisschulen benötigt werden. Das Bau-Budget Schulen beläuft sich demnach auf 9,2 Millionen Euro.

Wie in der Sitzung ferner zu erfahren war, hat der Kreis Rastatt seit 2019 unter anderem mit Hilfe des Förderprogramms Digital-Pakt Schule und dessen Zusatzprogrammen mehr als sechs Millionen Euro in die Digitalisierung der Schulen investiert.

Bisher seien IT-Maßnahmen mit einem Volumen von etwa 4,8 Millionen Euro umgesetzt und 3,3 Millionen Euro Fördermittel abgerufen worden. Bis Ende 2024 würden die übrigen IT-Maßnahmen für rund 1,3 Millionen Euro realisiert.

Digitalisierung an Schulen: Weitere Förderung ist dringend notwendig

Der Eigenanteil des Landkreises betrage etwa 900.000 Euro. Ohne weitere Förderprogramme oder eine Folgefinanzierung könne der erreichte Standard nicht aufrechterhalten, könne die Digitalisierung nicht weiter vorangetrieben werden, betonten Verwaltung und Ausschuss.

Weder habe die Bundesregierung bisher einen Digital-Pakt 2.0 auf den Weg bringen können, noch habe das Land für den Doppelhaushalt 2023/2024 eine Finanzierung der IT-Ausstattung vorgesehen.

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