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Bis zu 500 Arbeitsplätze

Weg frei für Bau des Mercedes-Logistikcenters in Bischweier

Der Gemeinderat von Bischweier hat am Montag den Bebauungsplan für das International Consolidation Center (ICC) beschlossen. Mercedes-Benz bündelt dort seine Logistikaktivitäten in der Region.

ICC Bischweier
Die Computeranimation verdeutlicht, wie das internationale Logistikcenter (hinten) einmal aussehen soll. Im Vordergrund rechts sind die Hallen von Dambach Lagersysteme. Foto: Panattoni

Das internationale Logistikcenter hat den Gemeinderat und die Verwaltung des Kirschendorfs ziemlich beansprucht. Wie Bürgermeister Robert Wein im Dezember rückblickend betont hatte, stand das Thema insgesamt 38-mal auf der Tagesordnung: „Wir haben die Nachfolgenutzung des Kronospan-Areals sehr umfassend beraten.

„In dem Planentwurf steckt sehr viel Gemeinderat und sehr viel Bürgerschaft“, urteilt der Rathauschef. Nach dem einstimmigen Beschluss am Montag fühle er „Stolz und Erleichterung“. Wein betont aber auch: „Es liegt noch viel Arbeit vor uns.“

Panattoni-Projektleiter Oliver Stegner hebt auf Anfrage dieser Redaktion die Leistung des Gemeinderats ebenfalls hervor: „In Anbetracht der Komplexität des Verfahrens und des Projektes ist der Abschluss des Bebauungsplanverfahrens in weniger als einem Jahr nach Aufstellungsbeschluss sehr beachtlich.

Robert Wein
Bürgermeister Robert Wein setzt nach dem einstimmigen Beschluss seine Unterschriften unter das rund 30.000 Seiten umfassende Planwerk. Foto: Gemeinde Bischweier

Dies wäre ohne die intensive Vorbereitung gemeinsam mit der Gemeinde und zuständigen Behörden sowie dem frühzeitigen und intensiven Einbindung der Bevölkerung nicht möglich gewesen.“

Hohes Arbeitspensum für Gemeinderat von Bischweier

Besonders hervorzuheben sei der Einsatz der ehrenamtlichen Gemeinderäte, die eine Vielzahl von Sitzungen zum Thema ICC auf sich genommen hätten: „Ohne dieses Engagement wäre die Zeitschiene nicht zu halten gewesen“, urteilt Stegner.

Der US-amerikanische Immobilienkonzern Panattoni, der sich selbst als „Europas führenden Logistikimmobilienentwickler“ bezeichnet, bewertet das Vorhaben in einer Pressemitteilung als „ein Leuchtturmprojekt für die Mercedes-Benz AG und für Panattoni“. Das ICC ist aktuell das größte Einzelgebäude in Deutschland, das der Projektentwickler verwirklicht.

Abbrucharbeiten sollen Ende April abgeschlossen sein

Der Abbruch der noch verbliebenen Kronospan-Gebäude solle Ende des Monats fortgesetzt werden. Momentan werde das Baufeld für das Abbruchunternehmen vorbereitet, erläutert Stegner weiter. Er schätzt, dass die anstehenden Rückbauarbeiten bis Ende April abgeschlossen sein werden.

Nach Erhalt der Baugenehmigung soll mit dem Hochbau begonnen werden. Der Bauantrag für das ICC Bischweier wurde am 21. Dezember im Landratsamt eingereicht.

Ehemaliges Kronospan-Areal
Die seit geraumer Zeit ruhenden Abrissarbeiten sollen in Kürze fortgesetzt werden. Die vorbereitenden Arbeiten hierfür haben begonnen. Foto: Hans-Jürgen Collet

„Über Bauanträge haben die Baurechtsbehörden nach der Landesbauordnung innerhalb von zwei Monaten zu entscheiden. Die Frist beginnt, sobald die vollständigen Bauvorlagen und alle für die Entscheidung notwendigen Stellungnahmen und Mitwirkungen vorliegen“, erklärt Landratsamt-Pressesprecher Benjamin Wedewart auf Anfrage dieser Redaktion.

Der Bebauungsplan wurde der Kreisbehörde ebenfalls im Dezember digital zugestellt. Am Dienstag setzte sich Andreas Mahnkopf, Fachbereichsleiter zentrale Verwaltung und Bauen, ins Auto und stellte den fünf Aktenordner umfassenden Bebauungsplan persönlich dem Landratsamt zu.

„Nach einer detaillierten Planungs- und Abstimmungsphase freuen wir uns, dieses zukunftsweisende Projekt mit hohem Nachhaltigkeitsanspruch endlich in die Tat umsetzen zu können. Ein besonderer Dank geht dabei an Bürgermeister Robert Wein und den Gemeinderat von Bischweier für die stets partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit“, wird Fred-Markus Bohne, Managing Partner bei Panattoni Deutschland und Österreich, in der Mitteilung zitiert.

ICC Bischweier hat Schlüsselrolle im Benz-Produktionsnetzwerk

„Das ICC Bischweier wird im globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz eine Schlüsselrolle einnehmen, da von hier verschiedene Aufbau- und Fahrzeugwerke zentral versorgt werden“, erklärt Klaus Bücheler, Leiter der Logistikplanung der Mercedes-Benz AG, in der Pressemitteilung. Er freue sich darüber, „mit dem ICC einen nachhaltigen Impuls für die gesamte Region als bedeutenden Automobilstandort“ zu setzen.

Bücheler zeigte sich ebenfalls „dankbar für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bischweier“. Dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan war ein Bürgerentscheid in der Gemeinde Bischweier vorausgegangen, bei dem sich 76,2 Prozent für die Ansiedlung des Industrieunternehmens aussprachen. 

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