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Ansteckungsgefahr für Hunde

Die Fuchsräude grassiert im Landkreis Rastatt

Im Landkreis Rastatt hat sich die Fuchsräude weiter ausgebreitet. Erste Hunde sind bereits von der Milbenkrankheit betroffen. Die Krankheit ist hochansteckend.

Ein Fuchs schnüffelt am Boden
Füchse sind in den letzten Jahren vermehrt in Siedlungsgebiete vorgedrungen. Foto: Annette Riedl/dpa

Die Fuchsräude ist im Landkreis Rastatt auf dem Vormarsch. Bei Bühl verzeichnete sich ein vermehrtes Vorkommen der Milbenkrankheit in den Fuchsbeständen, so das Landratsamt Rastatt.

Erste Hunde sind bereits davon betroffen. Eine Übertragung der Fuchsräude auf den Hund erfolgt direkt von Tier zu Tier. Darüber hinaus ist es aber auch möglich beim Aufsuchen eines Fuchsbaus, in dem sich zuvor mit Milben befallene Füchse aufhielten, die Milben einzufangen. Somit ist im Anschluss auch eine Übertragung von Hund zu Hund möglich.

Die Räude ist nicht jahreszeitenabhängig und hochansteckend. Falls ein Hund erkrankt ist muss dieser medikamentös behandelt werden. Deshalb sollten Hundebesitzer deren Tiere Krankheitssymptomen haben direkt zum Tierarzt. Eine Nichtbehandlung der Erkrankung bei immungeschwächten Tieren kann zum Tode führen, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamtes.

Milben mögen es feucht und kühl

Die für diese Erkrankung verantwortlichen sogenannten Sarcoptes-Milben mögen es kühl und feucht. Zudem überleben sie unter günstigen Bedingungen für zwei bis drei Wochen außerhalb des Wirts, beispielsweise im Hundekorb oder in Bürsten.

Die Weibchen der Milben legen Bohrgänge in der Haut an, um in der Tiefe ihre Eier abzulegen. Als Reaktion des Körpers auf die Grabgänge werden diese verhornt. Um Nahrung zu erreichen lösen die Milben diese neugebildeten Hornschichten durch ihren Speichel immer wieder auf. Die Grabtätigkeit, der Kot und Speichel der Milben verursachen einen starken Juckreiz. Deshalb kann es zu Hautverletzungen, Fellausfall, Abmagerung und bakteriellen Infektionen kommen.

Bei Kontakt mit dem Menschen kann es zur sogenannten Trugräude kommen, die allerdings in den meisten Fällen problemlos abheilt.

Erkrankung zeigt sich an Ohrrändern und Knochenvorsprüngen

Bei Füchsen zeigen sich die Krankheitssymptome meist an der Kruppe, Schwanzansatz oder Hinterbeinen. Im Gegensatz dazu zeigt sich die Erkrankung bei Hunden meist an Ohrrändern, im Augenbereich, an Knochenvorsprüngen und Bauch.

Je nach Immunstatus, Allgemein- und Ernährungszustandes des Tieres kann sich die Erkrankung stärker ausprägen. Latent infizierte Tiere zeigen bis zu einer Schwächung des eigenen Immunsystems keine Anzeichen einer Infektion und wirken gesund.

Füchse dringen in Siedlungsgebiete vor

Für die Ausbreitung der Räude spielt die Populationsdichte, also die Anzahl der Füchse in einem bestimmten Gebiet, eine entscheidende Rolle. In den letzten Jahren drangen Füchse vermehrt auch in Siedlungsbereiche vor. Deshalb sollte Katzen- und Hundefutter nicht für Füchse zugänglich sein.

Dasselbe gilt idealerweise auch für Komposthaufen. Auch Gartenhütten und Garagen sollten Anwohner vor Untergrabungen schützen. Häufig entsteht dort sonst ein Bau für den Nachwuchs der Füchse.

Finder von toten oder kranken Füchse sollen den zuständigen Förstern und Jägern kontaktieren. Informationen und Fragen beantwortet das Veterinäramt unter der Telefonnummer (0 72 22) 3 81 24 00 oder der Wildtierbeauftragte des Landkreises Rastatt, Martin Hauser, unter der Telefonnummer (01 75) 2 23 26 98.

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