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Pflanzentausch-Abend

In Elchesheim-Illingen tauschen Hobbygärtner Samen, Pflanzen und Erfahrungen aus

Beim Pflanzentausch-Abend im Haus der Begegnung in Elchesheim-Illingen konnten die Hobbygärtner allerhand Nützliches erfahren. Wie er ablief.

Frauen stehen vor einem Tisch mit Pflanzensamen
Beim Pflanzentausch-Abend im Haus der Begegnung steht Organisatorin Petra Fritz (links) mit Rat und Tat zur Seite. Foto: Yvonne Hauptmann

„Oh, was ist denn das? So etwas habe ich ja noch nie gesehen.“ Eine der Besucherinnen beim Pflanzentausch-Abend im Haus der Begegnung in Elchesheim-Illingen zeigt sich erstaunt und hält ein wolliges Samenbündel in den Händen. „Das sind die Samen einer Baumwollseidenpflanze“, erklärt eine andere Frau. „Die Fasern hat man früher für Kleidung genutzt. Nehmen Sie sich doch ein paar Samen mit.“

Neben so exotischen Gewächsen wie der Seidenpflanze finden an diesem Abend aber auch die ein oder andere Pfingstrose oder auch Flieder-Abkömmlinge einen neuen Besitzer.

Darum geht es doch: Etwas Neues für den eigenen Garten zu entdecken.
Petra Fritz, Organisatorin

„Darum geht es doch: Etwas Neues für den eigenen Garten zu entdecken“, sagt Petra Fritz, Gemeinderätin in Elchesheim-Illingen und Organisatorin des Abends. Bereits im vergangenen Herbst habe man sich getroffen, um Pflanzen zu tauschen.

Die Resonanz sei so gut gewesen, dass man den Abend nun wiederhole. Fritz hat einige Heilkräuterbücher mitgebracht – und ist mit ihrem Wissen zur Stelle, wenn Fragen auftauchen.

Oft werden diese aber auch unter den Besuchern selbst geklärt. Viele habe Ableger oder Samen von Pflanzen mitgebracht, die in ihrem eigenen Garten wachsen – und wissen genau, wie man sie verarbeitet, unter welchen Bedingungen sie am besten gedeihen oder gegen welche Beschwerden sie am besten einzusetzen sind.

Fehlt etwas oder hat jemand etwas abzugeben, das etwas zu groß ist, um es ins Haus der Begegnung mitzubringen, schreibt Petra Fritz es auf eine Liste: „Kann jemand Beinwell brauchen?“ Mehrere Teilnehmerinnen melden sich.

In Elchesheim-Illingen gibt es Samen und Setzlinge

Kathleen Bartho weiß schon, was sie mit dem Beinwell macht. „Da lässt sich super eine Sportsalbe daraus herstellen.“ Auch sie stöbert durch die selbst gewonnenen Sämereien, die auf dem Tisch im Haus der Begegnung drapiert sind. Allein drei Kürbissorten und unzählige Tomatenvarianten finden sich hier.

Aber auch: Pastinaken- und Engelwurzsamen oder – wieder ein Exot – Körner, aus denen sich Luffagurken ziehen lassen. In einem Gläschen befinden sich Stockrosensamen – und wem die Arbeit des Anzüchtens zu mühsam ist, kann draußen, auf der Terrasse der Begegnungsstätte auch einen Stockrosensetzling finden.

„Das hier ist ein Flieder“, sagt Sabine Schlegl, die ihn mitgebracht hat. „Der blüht wunderschön.“ Eine andere Besucherin preist gerade den Knoblauch aus ihrem Garten an, der schon einen ziemlich eindeutigen Geruch verströmt. Wie im Gartencenter sieht es hier nicht aus: Die Pflanzen – oder besser: Pflänzchen – blühen allesamt noch nicht.

Malve hilft gegen Entzündungen im Mundraum

Die Pfingstrosen lassen sich nur an ihren kleinen rotbraunen Blattspitzen erahnen, die aus der Erde schauen. Ganz klein ist auch noch die Malve, erkennbar nur an ihrer typischen Blattform. Im Lauf des Sommers wird sie zu einem kräftigen Halbstrauch heranwachsen, der prachtvoll blüht. „Und auch sonst ist die Malve ziemlich nützlich: Aus ihren getrockneten Blüten lässt sich zum Beispiel ein Tee zubereiten“, sagt Petra Fritz. Dieser hilft bei Erkältungen oder bei Entzündungen im Mundraum.

Übrigens sind einige der „Schätze“ die an diesem Abend einen neuen Besitzer finden, ziemlich alt: „Die Lilien hat einst meine Oma gepflanzt“, sagt eine Besucherin, die einen ganzen Eimer voll mit Ablegern dabei hat. Eine andere freut’s: „Die bekommt ein ganz besonderes Plätzchen in meinem Garten.“

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