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Großes Paddlerfest im Juli

Wie sich Hobby-Paddler auf das Kanadier-Rennen am Illinger Goldkanal vorbereiten

Der Paddelclub Illingen rüstet sich nach vier Jahren Pause für sein legendäres Paddlerfest vom 14. bis 16. Juli. 47 Hobby-Teams trainieren schon jetzt für die Wettkämpfe.

Sonne, Sport und jede Menge Spaß: Freizeitteams trainieren am Sonntag für das Kanadier-Rennen am Goldkanal – den Höhepunkt des dreitägigen Paddlerfests, zu dem der Paddelclub Illingen vom 14. bis 16. Juli einlädt.
Sonne, Sport und jede Menge Spaß: Freizeitteams trainieren am Sonntag für das Kanadier-Rennen am Goldkanal – den Höhepunkt des dreitägigen Paddlerfests, zu dem der Paddelclub Illingen vom 14. bis 16. Juli einlädt. Foto: Ralf Joachim Kraft

Leise übers Wasser gleiten. An der frischen Luft die Landschaft genießen. Gleichzeitig Ausdauer und Fitness trainieren. Das ist es, was viele am Paddeln fasziniert. Bei den Mitgliedern der insgesamt 47 Hobby-Paddelteams stehen neben dem Sport vor allem der Spaß und das Miteinander im Vordergrund.

So sehen das jedenfalls die „Altrheintrapper“, die gerade mit ihrem Boot am Sandstrand der kleinen Bucht am Goldkanal anlegen. Sie sind eine jener Freizeitmannschaften, die am Sonntag aufs Vereinsgelände des Paddelclubs Illingen strömen.

Das Wetter ist ein Traum. Sonne satt, blauer Himmel, 26 Grad Celsius. Inmitten einer idyllischen Altrheinlandschaft trainieren die Mannschaften für einen besonderen Wettkampf. Noch etwas mehr als einen Monat haben sie Zeit. Dann startet hier das traditionelle Kanadier-Rennen.

47 Mannschaften gehen beim Kanadier-Rennen an den Start

24 Herren-, 19 Damen- und vier Jugendmannschaften werden dann in getrennten Gruppen drei Tage lang in Vor-, Zwischen- und Endläufen um den Sieg kämpfen. In jedem Boot sitzen sieben Leute inklusive paddelndem „Steuermann“. Das Rennen ist der Höhepunkt des legendären Paddlerfests. Nach vier Jahren Pause findet es erstmals wieder statt. Vom 14. bis 16. Juli heißt es „Zurück in die Bucht“. Normalerweise lädt der PCI alle zwei Jahre ein. Doch 2021 machte Corona den Paddlern einen Strich durch die Rechnung.

In diesem Jahr dürfen sie sich mit ihren Gästen wieder auf sportliche Gaudi am Goldkanal freuen – und auf jede Menge Live-Musik. An den Festabenden mit Barbetrieb geben regionale Bands den Takt an. Am Freitag spielen die 5 Ytongs und Stone Free feat. Donny Vox, am Samstag Double D & Friends und Destiny Unknown, am Sonntag Cabanossi.

Kanu-Club erwartet bis zu 6.000 Besucher zum Illinger Paddelfest

„Wir erwarten bis zu 6.000 Besucher, für die ein Busshuttle-Service vom Illinger Sportplatz zum Paddelclub eingerichtet wird“, verrät Marco Becker, der zusammen mit Simon Ritter den Paddelclub leitet. „Tickets können im Vorfeld direkt beim Verein oder im Edeka-Markt, in der Bäckerei Niklaus und im Geschäft von Renate Kleinbub gekauft werden.“

Bundesweit bekannt wurde der Club Ende 2012 durch seine gewonnene Kajak-Wette bei „Wetten, dass . . ?“. Knapp 500 Mitglieder zählt der PCI aktuell. Er gehört damit zu den größten Vereinen im Kanu-Verband Baden-Württemberg (KVBW). „Vom Rückgang der Aktivitäten und Veranstaltungen mal abgesehen, hat sich die Pandemie bei uns nur im Kinder- und Jugendbereich bemerkbar gemacht“, sagt Becker. „Doch auch hier geht‘s wieder aufwärts.“

Entscheidend ist, dass die Teilnehmer im richtigen Rhythmus alle gleichzeitig das Stechpaddel führen.
Marco Becker, Paddelclub Illingen

Trainingsbeginn fürs Kanadier-Rennen war nach Christi Himmelfahrt. „Bis Donnerstag vor dem Fest können die Mannschaften trainieren. Die letzten beiden Wochen davor nicht nur freitags und sonntags, sondern jeden Abend“, erzählt Vereinsschriftführer Nils Haag. „Es gibt momentan noch freie Trainingsmöglichkeiten.“ Die Strecke, die die Freizeitmannschaften an den Wettkampftagen im Juli jeweils zurücklegen müssen, ist 500 Meter lang. „Entscheidend ist, dass die Teilnehmer im richtigen Rhythmus alle gleichzeitig das Stechpaddel führen“, betont Becker.

Seit 20 Jahren beim Kanadier-Rennen des Paddelclubs Illingen dabei

Unten an der Bucht wird derweil fleißig trainiert. „Seit 20 Jahren nehme ich am Kanadier-Rennen teil. Ich bin hier aufgewachsen und wohne direkt auf der anderen Seeseite in Steinmauern“, verrät Sabine Hauser, die ihre Trainingseinheit als Steuerfrau im neu gegründeten Team „Stettmundsee-Schnooge“ gerade hinter sich hat. „Zum Paddeln gekommen bin ich über dieses Fest“, sagt sie. „Für mich steht der Spaß im Vordergrund. Was zählt, ist der olympische Gedanke und das Miteinander.“

Das Team des Durmersheimer „KCR Kong Kave Radio“ bringt es auf den gleichen Nenner: „Familiäre Atmosphäre, kameradschaftlicher Sport in fantastischer Landschaft, tolle Leute, tolle Musik.“ Teamkoordinator Steffen Pawlik sagt: „Wir waren schon vor vier Jahren als ,Team Gamb‘ mit von der Partie – allerdings in anderer Besetzung.“

Drei aus der Gruppe hätten sich jetzt auch privat einen Dreier-Kanadier gekauft. Bereits seit 1986 in fast unveränderter Besetzung gibt es die eingangs erwähnten „Altrheintrapper“ aus Elchesheim-Illingen. Sie gewannen das Kanadier-Rennen 2007 und 2009 und waren „fast immer im Endlauf“, wie sie sagen. „Das Paddeln haben wir quasi in die Wiege gelegt bekommen“, scherzen die Mittfünfziger um Teamchef Bodo Fien.

„Wenn bei diesem großen Familientreffen viele Leute am Ufer stehen und zuschauen, ist das einfach fantastisch“, schwärmt René Kühn, der sich noch gut an die Anfänge des Rennens erinnert. „Erst war es ein Wettstreit unter den Feuerwehren, dann kamen die Vereine, dann die Firmen und schließlich die Freizeitmannschaften. Hier waren wir mit die Ersten.“

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