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Millionenschaden auf dem Rhein

Schleusentor in Iffezheim zerstört: Steuerfrau war betrunken

In Iffezheim hat am Samstag ein Frachtschiff ein Schleusentor zerstört. Jetzt wird bekannt: Die Steuerfrau soll betrunken gewesen sein. Was ihr droht.

Der Frachter „La Primavera“ kollidierte frontal mit einem Schleusentor.
Der Frachter „La Primavera“ kollidierte frontal mit dem Schleusentor. Foto: Henry Mungenast/EinsatzReport24

Die Steuerfrau, die mit ihrem Frachtschiff das Schleusentor in Iffezheim zerstört hat, soll zum Zeitpunkt des Unfalls betrunken gewesen sein. Das gab der deutsch-französische Wasserschutzpolizeiposten Gambsheim am Freitag bekannt.

Gegen die Frau wurde aufgrund dieses dringenden Verdachts ein Ermittlungsverfahren wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs eingeleitet. Der Ausgang des Verfahrens könnte sich darauf auswirken, ob sie weiterhin als Steuerfrau in der Binnenschifffahrt tätig sein darf.

Nach einem Glas Bier wäre es wahrscheinlich anders gelaufen. Sie war schon ordentlich alkoholisiert.
Sprecher der Wasserschutzpolizei

Wie betrunken die Steuerfrau war und wie alt sie ist, wollten die Ermittler nicht sagen. „Nach einem Glas Bier wäre es wahrscheinlich anders gelaufen. Sie war schon ordentlich alkoholisiert“, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei.

Bei der Frau handele es sich nicht die Kapitänin des Gütermotorschiffs. Zum Unfallzeitpunkt sei sie aber als Copilotin am Steuer gewesen, sagte der Sprecher. Die Strecke sei kerzengerade. „Ein Schleusenmitarbeiter konnte das Schiff minutenlang kommen sehen.“

Ein Frachtschiff, das ungebremst eine Schleuse rammt, sei auch für die Wasserschutzpolizei außergewöhnlich: „Von den Kollegen wusste auch keiner von einem anderen Fall in der Art und Weise.“

Das Schiff „La Primavera“ war am Samstagmittag gegen das geschlossene Tor auf dem Rhein gefahren. Durch die Wucht des Aufpralls durchbrach das Schiff mit dem Bug das Schleusentor und blieb stecken.

In dem Moment hatte sich ein weiteres Schiff in der Schleuse befunden. Verletzt wurde niemand.

Wiederaufbau des Schleusentors in Iffezheim soll ein Jahr dauern

Die Wasserschutzpolizei schätzte den Schaden zunächst auf etwa anderthalb Millionen Euro. Der Wiederaufbau soll voraussichtlich ein Jahr dauern.

Man müsse das beschädigte, 74 Tonnen schwere Schleusentor ausbauen und ein neues anfertigen, teilte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oberrhein mit. „Sowas hat niemand im Lager“, sagte der Sprecher der Wasserschutzpolizei.

Wegen des Unfalls müssen alle Schiffe durch die zweite Schleuse. Allerdings wird an dieser momentan einer der beiden 270 Meter langen Längskanäle saniert, die für das Befüllen der Schleusenkammer zuständig sind.

Somit dauert dieser Vorgang rund 20 Minuten, ansonsten nur etwa halb so lang.

Schleuse in Iffezheim ist 24 Stunden am Tag offen

An der Schleuse in Iffezheim fahren zwischen 60 und 80 Schiffe am Tag den Rhein hoch und runter. Die Einrichtung läuft im Dreischichtbetrieb, 24 Stunden am Tag.

Die Wartezeiten hängen vom Verkehrsaufkommen ab. Wenn viel los ist, kann die Fahrt durch die Schleuse bis zu zwei Stunden dauern.

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In der kälteren Jahreszeit kommen viele Schiffe von der Raffinerie in Karlsruhe, die in Richtung Schweiz fahren.

Ansonsten sorgen die mit Sand und Kies aus Iffezheim beladenen Frachtschiffe für eine kontinuierliche Auslastung.

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