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Nachruf

Trauer um Iffezheims Ehrenbürger und früheren Bürgermeister Otto Himpel

24 Jahre lang lenkte er bis 2002 die Geschicke Iffezheims, jetzt ist Otto Himpel im Alter von 85 Jahren gestorben. Sein Amt übte er mit Herzblut aus. Der Renngemeinde verschaffte er ein weithin sichtbares Markenzeichen.

Iffezheims Ehrenbürger und früherer Bürgermeister Otto Himpel (links) mit seinem Nachfolger Peter Werler. In der Hand halten sie das Schild „Otto-Himpel-Alle“
Ehrung für den Ehrenbürger: Anlässlich des 80. Geburtstags des früheren Bürgermeisters Otto Himpel (links) im Jahr 2018 wurde die Kastanienallee an der Rennbahn in Otto-Himpel-Allee umbenannt. Das Bild zeigt Himpel mit seinem Amtsnachfolger Peter Werler. Foto: Hans Riemer/Archiv

Trauer in Iffezheim: Der Ehrenbürger und frühere langjährige Bürgermeister Otto Himpel ist tot. Im Alter von 85 Jahren ist er am Montag nach längerer Krankheit gestorben. Bürgermeister Christian Schmid gab die Nachricht in der Sitzung des Gemeinderats bekannt. Das Gremium erhob sich zu einer Schweigeminute.

Entscheidungen und Weichenstellungen sind noch heute sicht- und spürbar
Christian Schmid
Bürgermeister

24 Jahre lang, von 1978 bis 2002, lenkte Himpel (SPD) die Geschicke der Gemeinde. Entscheidungen und Weichenstellungen seiner Amtszeit „sind noch heute sicht- und spürbar“, würdigt Schmid im Gespräch mit unserer Redaktion die Lebensleistung Himpels.

Wahl 1978 galt als „Sensation“

Dass dieser überhaupt ins Amt kam, hatte 1978 kaum einer auf dem Zettel. Es sei eine „Sensation“ damals gewesen, „dass ein Sozi aus der Pfalz den Bürgermeistersessel in Iffezheim eroberte“, blickte Parteigenosse Harald Schäfer anlässlich des 80. Geburtstags des Bürgermeisters a.D. zurück. Nicht zuletzt souveräne Wiederwahlen zeigten, wie beliebt Himpel sich im Laufe der Zeit in Iffezheim gemacht hatte.

Dass die Gemeinde „gut im Rennen liegt“, ist auch sein Verdienst: Rund 3.700 Einwohner zählte das Dorf bei Himpels Amtsantritt, bei seinem Ausscheiden waren es rund 1.000 mehr. Neubaugebiete wurden erschlossen und trotz Investitionen, unter anderem in Straßen, Grundschule, Festhalle, Wasser und Abwasser, das Gemeindevermögen gemehrt. Und vom Bund klagte er erfolgreich Entschädigung für Gemeindeflächen ein, die für den Bau der Staustufe abgegeben werden mussten.

Erfolgreiche Selbstvermarktung: Iffezheim-Schriftzug an der Rennbahn

Und die positive Selbstdarstellung beherrschte er, wie einst der damalige Landrat Werner Hudelmaier anerkannte. So ließ Himpel den hollywoodähnlichen Schriftzug „Iffezheim“ am Fuß des Kapellenbuckels an der Rennbahn errichten, der den Namen der Gemeinde weithin sichtbar macht (bis in die Wohnstuben von Fernsehzuschauern hinein).

Nicht nur im damaligen Internationalen Club wurde Himpel zum Ehrenmitglied ernannt. Die Gemeinde selbst machte den einstigen Wormser, der längst Iffzer geworden war und mit seiner Frau Erika auch nach seiner Bürgermeisterzeit im Renndorf wohnen blieb, 2013 zum Ehrenbürger. 2018 wurde die Kastanienallee an der Rennbahn zur Otto-Himpel-Allee umbenannt – schließlich trägt auch sie die Handschrift des Ehrenbürgers.

Über die Grenzen der Gemeinde hinaus engagiert

Auch über die Grenzen der Gemeinde hinaus war Himpel engagiert, der aus bescheidenen Verhältnissen stammte und es vor seiner Iffezheimer Zeit zum jüngsten Amtmann in Rheinland-Pfalz gebracht hatte. Sprecher der SPD-Fraktion im Kreistag war er unter anderem, zudem Mitglied im Aufsichtsrat des Karlsruher Verkehrsverbunds, im Regionalverband Mittlerer Oberrhein, im Landeswohlfahrtsverband. Bis zu seinem Dienstantritt war er zudem aktiver Kunstradfahrer, brachte es sogar zum deutschen Vizemeistertitel. In Iffezheim sah man ihn zu Anlässen wie dem Fastnachtsumzug auf dem Hochrad.

Bis zuletzt sei der nun Verstorbene interessiert gewesen am Geschehen in der Gemeinde, so sein Nach-Nachfolger Schmid. Otto Himpel habe sich wohlgefühlt in Iffezheim.

Immer ein „Mensch wie du und ich“

Er wird fehlen. Himpel selbst sagte zu seiner Verabschiedung aus dem Amt 2022: Von einem Bürgermeister erwarte man, dass er ein Übermensch sei. Dabei sei er ganz einfach immer ein „Mensch wie du und ich“ gewesen.

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