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Baustart für Pilotvorhaben

Mercedes-Benz legt in Kuppenheim Grundstein für Recyclingfabrik

In Kuppenheim entsteht eine CO2-neutrale Pilotanlage zur Wiederverwertung von Batterien. Ab Dezember soll sie in Betrieb gehen.

Gemeinsam legen Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder, Mercedes-Vorstandsmitglied Jörg Burzer, Umweltministerin Thekla Walker, Betriebsratsvorsitzender Michael Brecht und Landrat Christian Dusch (von links) symbolisch den Grundstein für die Batterie-Recyclingfabrik in Kuppenheim.
Gemeinsam legen Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder, Mercedes-Vorstandsmitglied Jörg Burzer, Umweltministerin Thekla Walker, Betriebsratsvorsitzender Michael Brecht und Landrat Christian Dusch (von links) symbolisch den Grundstein für die Batterie-Recyclingfabrik in Kuppenheim. Foto: Ralf Joachim Kraft

Großer Bahnhof zum Baustart: Auf seinem Werksgelände in Kuppenheim hat Mercedes-Benz an diesem Freitag den Grundstein für eine Batterie-Recyclingfabrik gelegt. An Ehrengästen herrschte kein Mangel. Aus Stuttgart war Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) angereist. Aus Karlsruhe kam Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder (CDU), aus Rastatt Landrat Christian Dusch (CDU).

In dem Werk sollen die in den 2030er Jahren rücklaufenden Lithium-Ionen-Batteriesysteme aus Mercedes-EQ-Fahrzeugen wiederverwertet werden. Die zurückgewonnenen Materialien fließen dann in die Produktion von mehr als 50.000 Batteriemodulen zurück.

Mercedes investiert nach Aussage von Jörg Burzer, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG, einen zweistelligen Millionenbetrag in Forschung, Entwicklung und den zweistufigen Aufbau der „CO2-neutral betriebenen Pilotfabrik“. Der Bund fördert das Forschungsprojekt mit knapp 17 Millionen Euro. Mercedes kooperiert bei dem wissenschaftlich begleiteten Vorhaben mit dem Technologiepartner Primobius.

In der Fabrik sollen in der Pilotphase zunächst „unter 100 Mitarbeiter“ beschäftigt werden, im Regelbetrieb könnten es später bis zu 150 Arbeitsplätze sein. Die Inbetriebnahme der ersten Anlagen-Stufe „mechanische Zerlegung“ ist für Dezember geplant. Nur wenige Monate später soll die Hydrometallurgie folgen.

Pilotfabrik in Kuppenheim soll Mercedes eine Vorreiterrolle sichern

Burzer nannte eine Jahreskapazität von 2.500 Tonnen. Mercedes erweitere mit diesem „wichtigen Meilenstein“ seine globale Batterierecyclingstrategie. Der geschlossene Wertstoffkreislauf sei für Mercedes ein wesentlicher Faktor im Sinne der Nachhaltigkeit.

Klares Ziel sei „die maximale Kreislaufwirtschaft bei allen verwendeten Rohstoffen“. Mit der neuen Fabrik reduziere das Unternehmen den Ressourcenverbrauch deutlich und steigere die Recyclingquote auf mehr als 96 Prozent. Zudem baue es seine Kompetenzen in der Batteriewertschöpfung aus.

Umweltministerin Thekla Walker sprach von einer „Sternstunde“. Sie betonte, dass Mercedes mit der Pilotfabrik eine Vorreiterrolle einnehme. „Was hier mit Pioniergeist aufgebaut wird, ist von nationaler Bedeutung und hat Strahlkraft in ganz Europa.“ Wichtige Rohstoffe seien nur begrenzt verfügbar. Daher sei dieses Werk so wichtig. Ein vermehrtes Recycling könne helfen, die Abhängigkeit bei kritischen Rohstoffen zu senken und somit die Resilienz der Wirtschaft zu stärken.

Für Michael Brecht, Betriebsratsvorsitzender der Mercedes-Benz-Werke Gaggenau und Kuppenheim, war es „ein richtig toller Tag“, denn: „Mercedes ist der erste Autohersteller mit einem eigenen Recycling-Werk. Darauf können wir im Murgtal stolz sein.“ Mit der Fabrik sammle Mercedes wichtiges Know-how in Sachen „Kreislaufwirtschaft“.

Zudem lege das Unternehmen den Grundstein für neue, moderne und zukunftsfähige Industriearbeitsplätze, „die bei erfolgreichem Betrieb weiter ausgebaut werden können“. Perspektivisch mache sich das Unternehmen damit unabhängiger von Rohstofflieferungen.

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