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Saisonauftakt mit Misstönen

Motoball-Meister Puma Kuppenheim stört sich am neuen Spielplan

Am 18. März beginnt die Motoball-Saison 2023 mit den ersten Pokalspielen. Die Clubs aus der Region um Karlsruhe müssen sich bald auf einen veränderten Modus einstellen. Das gefällt nicht allen Beteiligten.

Jannis Schmitt (Kuppenheim) mitte, rechts , links Marcel Batrenik  (Moersch).

GES/ Motoball/ Bundesliga Finale: Taifun Moersch - Puma Kuppenheim, 22.10.2022

Sport: Motoball: Taifun Moersch - Puma Kuppenheim, Moersch October 22, 2022
Umkämpftes Finale: Jannis Schmitt schoss den MSC Kuppenheim im Oktober 2022 zum deutschen Motoball-Meistertitel. Die Mörscher Marcel Batrenik (links) und Justin Tichatschek verpassten den Triumph auf eigenem Platz. Foto: Oliver Hurst/GES

Vor einer Woche feierte der MSC Puma Kuppenheim nochmals im offiziellen Rahmen den Gewinn der deutschen Motoball-Meisterschaft. Fast fünf Monate nach dem dramatischen 3:2-Erfolg im Finale gegen Gastgeber Taifun Mörsch. Doch abseits des Spielfelds lief in jüngerer Vergangenheit nicht alles nach Wunsch für die Kuppenheimer.

Die neuen Strukturen stoßen beim amtierenden Meister auf wenig Gegenliebe. Seit Anfang dieses Jahres ist der ADAC Nordbaden für die Disziplin Motoball zuständig. Der Automobilclub mit Sitz in Karlsruhe übernahm das Kommando vom Deutschen Motor Sport Bund (DMSB).

Wir beugen uns dem neuen Promoter und haben uns damit abgefunden.
Ralf Stößer, Vorsitzender Puma Kuppenheim

Markanteste Folge: Der Spielplan wird umgestellt auf einen jahresübergreifenden Modus wie beispielsweise im Fußball. Bisher lief die Motoballsaison von Frühling bis Herbst. „Wir beugen uns dem neuen Promoter und haben uns damit abgefunden“, sagt der Puma-Vorsitzende Ralf Stößer.

Endspiel um die deutsche Motoball-Meisterschaft 2022 zwischen dem MSC Puma Kuppenheim und dem MSC Taifun Mörsch.

In den kommenden Jahren wird der Spielplan häppchenweise verändert, das Finale rückt jedes Jahr um vier Wochen nach vorne. Im vergangenen Jahr war es der 22. Oktober, dieses Jahr ist es der 30. September, 2024 dann Ende August, 2025 Ende Juli. Die Saison 2025/26 soll die erste im komplett neuen Modus sein.

Nur eine Woche Pause nach Bundesliga-Finale

„Das werden zwei harte Jahre“, sagt Stößer. Zwischen dem Pokalauftakt an diesem Wochenende bis zum 12. November sieht der Terminkalender lediglich ein freies Wochenende für Puma vor. Die Saison 2023/24 beginnt eine Woche nach dem DM-Finale am 30. September.

Neben Bundesliga und Pokal tritt Kuppenheim als deutscher Meister auch im neuen Europapokal an. Gegner im sogenannten European Motoball Champion Cup sind die Titelträger aus Litauen (Kretinga) und Frankreich (Troyes).

Die entscheidende Saisonphase mit den Play-offs fällt künftig in den Sommer statt wie bisher in den Herbst. Abgesehen von den Wetterbedingungen sehen die Kuppenheimer darin keine Vorteile. Im Gegenteil: „Kein Motorsport läuft jahresübergreifend“, sagt Stößer und verweist auf Formel 1 oder Motorrad-Weltmeisterschaft. Auch in ausländischen Motoballligen, in Frankreich oder Russland, wird über das Kalenderjahr gespielt.

Ein spezielles Problem bringt der neue Spielplan für Puma Kuppenheim. Da das traditionelle Pfingstfest künftig in die Play-off-Phase fällt, sind dort keine Freundschaftsspiele gegen andere Bundesligisten mehr möglich.

Wir werden nie von oben entscheiden, ohne es mit der Szene abzustimmen.
Jürgen Fabry, Sportleiter beim ADAC Nordbaden

Jürgen Fabry kennt die Bedenken aus Kuppenheim und auch vom MSC Comet Durmersheim. Als Sportleiter des ADAC Nordbaden schlägt der Funktionär aus Weingarten diplomatische Töne an. „Wir werden nie von oben entscheiden, ohne es mit der Szene abzustimmen.“ Die meisten der derzeit 14 Vereine in Deutschland hielten das neue Modell für gut.

Vorteile für Motoball-Nationalspieler

Zu den Befürwortern zählt Taifun Mörsch, neben dem MSC Ubstadt-Weiher der stärkste Konkurrent der Kuppenheimer. „Das System hat mehr Vorteile“, sagt Mörschs Sportlicher Leiter Bernd Schäfer, der auch die neue Motoball-Kommission unter dem Dach des ADAC berät. Schäfer hat dabei auch die Nationalmannschaft im Blick. Deren Akteure haben durch die künftige Pause im Sommer mehr Zeit zur Regeneration.

Gelassen blickt Manuela Stiefel vom MSC Malsch auf die Entwicklung. „Wir haben uns Gedanken gemacht und wollen es einmal ausprobieren“, sagt die Vereinsvorsitzende. Die Malscher verloren in der vergangenen Saison in der Südstaffel alle zwölf Partien und mischen in der kommenden Runde wohl auch nicht ganz oben mit.

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