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Aktion in Mittelbaden

Landwirte in Rastatt und der Region geben Verbrauchern Einblicke in die Lebensmittelproduktion

Zwölf Betriebe im Landkreis Rastatt und Stadtkreis Baden-Baden öffnen in diesem Jahr wieder ihre Pforten und nehmen an der Aktion Gläserne Produktion teil. Die Landwirte thematisieren auch ihre aktuellen Herausforderungen.

Auf einem Erdbeerfeld ernten Selbstpflücker Früchte der Sorte Lambada.
Seit 60 Jahren baut Koffler in Durmersheim Erdbeeren an. Mit der Aktion will der Betrieb zeigen, welche Leistung die Landwirtschaft erbringt. Foto: Bernd Kamleitner

Das Vertrauen in die regionale Landwirtschaft stärken – mit diesem Ziel öffnen zwölf Betriebe in Mittelbaden ihre Pforten und ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen. Mit der von April bis Oktober laufenden Aktion „Gläserne Produktion“ wollen die Landwirte Transparenz zeigen und aktuelle Herausforderungen in der Branche thematisieren.

Bauernproteste sind Thema bei der diesjährigen Aktion in Mittelbaden

„Wir zeigen, wie die regionalen Produkte, die Verbraucher konsumieren, hergestellt werden. Im Fokus stehen auch in diesem Jahr insbesondere die Themen Nachhaltigkeit, Gesundheit und natürlich Regionalität“, erklärt Andrea Ganter, Leiterin des Landwirtschaftsamts in Rastatt.

In diesem Jahr rückt neben der üblichen Zielsetzungen ein weiteres Thema in den Vordergrund: „Die Bürger stellen uns gezieltere Fragen und sind interessierter – vor allem im Hinblick auf die Bauernproteste“, stellt Stefan Schneider, Landwirtschaftsmeister bei Schneider Spargel in Iffezheim, fest.

Dem Verbraucher muss bewusst werden, dass er auf die Landwirtschaft angewiesen ist.
Bernhard Koffler-Haitz
Geschäftsführer von Koffler Erdbeeren

Bernhard Koffler-Haitz, Geschäftsführer von Koffler Erdbeeren in Durmersheim, sieht die Gläserne Produktion als große Chance. „Die Menschen sprechen uns oft auf die Proteste an. Sie waren für viele ein Weckruf. Wir wollen die Botschaft mit der Aktion nochmals untermauern“, sagt er. „Dem Verbraucher muss bewusst werden, dass er auf die Landwirtschaft angewiesen ist.“

Der Spargelhof Schneider in Iffezheim öffnet zuerst seine Türen

Den Auftakt der Gläsernen Produktion macht der Iffezheimer Betrieb Schneider Spargel am Sonntag, 28. April, von 11 bis 17 Uhr. Unter anderem wolle man den Menschen zeigen, warum der Spargel so ein hochpreisiges Gemüse ist, erklärt Stefan Schneider.

Andrea Ganter (rechts) berichtet bei einer Auftaktveranstaltung im Erdbeerhof Koffler von den Zielen der landesweiten Aktion. In der Gesprächsrunde sind unter anderem auch Bernhard Koffler, Reinhard Schaaf und Stefan Pflaum vom Landwirtschaftsamt (von links).
Andrea Ganter (rechts) berichtet bei einer Auftaktveranstaltung im Erdbeerhof Koffler von den Zielen der landesweiten Aktion. In der Gesprächsrunde dabei sind unter anderem Bernhard Koffler-Haitz, Reinhard Schaaf und Stefan Pflaum vom Landwirtschaftsamt (von links). Foto: Jennifer Paatsch

Bis zu 60 ehrenamtliche Helfer organisieren diesen Tag der offenen Produktion. Nach geführten Rundgängen durch die Spargelproduktion können die Besucher das fertige Produkt bei einem Spargelessen probieren.

Zudem hat das Team einen kleinen Markt mit Handarbeitsständen, einem Wein- und Ölverkauf sowie mehreren Essensständen organisiert.

Auf dem Enderle Erdbeerhof in Durmersheim treten die Landwirte in den direkten Austausch

Auf dem Erdbeerhof Enderle hat am Samstag, 11. Mai, ein neues Veranstaltungsformat in der Region Premiere: Der Erzeuger-Verbraucher-Dialog. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, in einer kleinen Gruppe direkt mit den Landwirten zu diskutieren, Fragen zu stellen und mehr über die Herkunft der Lebensmittel zu erfahren.

Die Leute wollen genau wissen, wo und wie ihre Lebensmittel angebaut werden.
Rolf Enderle
Inhaber Enderle Erdbeerhof

„Unsere Verbraucher haben einen steigenden Informationsbedarf. Die Leute sind sensibler geworden und wollen genau wissen, wo und wie ihre Lebensmittel angebaut werden“, sagt Rolf Enderle. Von 14 bis 16 Uhr dreht sich auf dem Hof in Durmersheim alles um das Thema „Erdbeeranbau im Folientunnel“. Die Betreiber führen die Teilnehmer über die Plantagen, erläutern Vor- und Nachteile der Anbauform und demonstrieren das Erdbeerpflücken.

„Die Abläufe sind meist komplexer, als es sich die Leute vorstellen. Wir hoffen, mit dieser Aktion einige offene Fragen zu klären“, so Enderle. Auch der Zusammenhang zu den Bauernprotesten sowie die Folgen des Klimawandels dürfen – und sollen – in der Diskussion thematisiert werden.

Ein weiterer offener Dialog im Erdbeerland Enderle ist am Samstag, 7. September, geplant. Hier soll es um die Förderung der Biodiversität im landwirtschaftlichen Betrieb gehen. Familie Enderle baut seit einigen Jahren gezielt Blühmischungen an, die Lebensraum für Insekten bieten sollen. „Wir wollen damit zeigen, dass auch konventionelle Betriebe für Biodiversität sorgen können und sich dafür einsetzen.“

Bei den Koffler Erdbeerplantagen geht es um Digitalisierung und Naturschutz

Der Durmersheimer Betrieb Koffler Erdbeerplantagen und Pflanzenvermehrung lädt am Pfingstmontag, 20. Mai, von 10 bis 17 Uhr zur Gläsernen Produktion ein. Koffler baut seit 60 Jahren Erdbeeren an.

Landwirtschaft ist nicht nur das ist, was im Regal liegt.
Bernhard Koffler-Haitz
Geschäftsführer von Koffler Erdbeeren

Neben der Vorstellung der Erdbeerproduktion spielen an diesem Tag auch Themen wie Digitalisierung und Naturschutz eine wichtige Rolle. „Landwirtschaft ist nicht nur das, was im Regal liegt. Bei der Gläsernen Produktion zeigen wir den Menschen, welche Leistung die Landwirtschaft erbringt“, betont Bernhard Koffler-Haitz.

Eigene Ölmühle: Der Schaaf Girrlenhof knüpft an eine Ottersdorfer Tradition an

Auf dem Schaaf-Girrlenhof in Rastatt-Ottersdorf geht es ebenfalls in den Erzeuger-Verbraucher-Dialog. Der Familienbetrieb produziert in einer eigenen Mühle pflanzliche Speiseöle und knüpft damit an eine weit zurückreichende Tradition in Ottersdorf an.

Zum Thema „Speiseölerzeugung im landwirtschaftlichen Betrieb“ können Besucherinnen und Besucher am Donnerstag, 19. September, in den Dialog mit Reinhard Schaaf und seinem Team treten. „Wir legen den Menschen alles offen und bringen ihnen die ganze Ablaufkette von der Aussaat der Kulturen bis in die abgefüllte Flasche näher“, erklärt Schaaf. Dabei spiele auch die Nachhaltigkeit eine besondere Rolle.

Das Landwirtschaftsamt Rastatt erhofft sich von der Gläsernen Produktion vor allem eins: den Zuspruch der Menschen in der Region. „Wir gehen noch näher ran, platzieren noch mehr Hintergrundwissen“, betont Andrea Ganter. „Jeder Betrieb und somit jedes Produkt ist individuell – wenn die Verbraucher das von der Aktion mitnehmen, waren wir erfolgreich.“

Service

Termine im April und Mai:
Schneider Spargel Iffezheim: Sonntag, 28. April, 11 bis 17 Uhr
Affentaler Winzer Bühl: Sonntag, 28. April, 10 bis 18 Uhr
Enderle Erdbeerland Durmersheim: Samstag, 11. und 25. Mai, 14 bis 16 Uhr (Anmeldung unter 07222/381-4241)
Baden-Badener Weinhaus am Mauerberg: Sonntag, 12. Mai, 11 bis 18 Uhr
Koffler Erdbeeren Durmersheim: Montag, 20. Mai, 10 bis 18 Uhr

Weitere Informationen zum vollständigen Aktionsprogramm gibt es beim Landwirtschaftsamt per E-Mail an amt42@landkreis-rastatt.de sowie im Veranstaltungskalender des Landkreises Rastatt oder der Stadt Baden-Baden.

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