Der Ministerpräsident hat offenbar eine aufmerksame Pressestelle, die auch im fernen Stuttgart die Regionalzeitung im Badischen studiert. Als Winfried Kretschmann (Grüne) am Montagabend mit seinem Kabinett nach Rastatt zu einem Bürgerempfang anreiste und am Dienstag zur Arbeitssitzung in der Barockresidenz tagte, war er des Lobes voll – sowohl für die Stadt Rastatt als auch für deren Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch (CDU).
Der Mitte Dezember scheidende Rathaus-Chef hinterlasse für seine Nachfolgerin oder seinen Nachfolger ein gut bestelltes Feld, in dem „Milch und Honig fließen“, spielte Kretschmann launig auf ein Zitat aus einem BT-Bericht vor wenigen Tagen an, in dem der dick gefüllte Sparstrumpf der Stadt Rastatt thematisiert wurde.
Bei dem Bürgerempfang am Montagabend hatte Pütsch in seiner Begrüßung die Bedeutung Rastatts als Friedens- und Revolutionsstadt betont. Beides sei heutzutage mit Blick auf Kriege und Freiheitsbeschränkungen in der Welt wichtiger denn je.
OB wirbt um Unterstützung für Querspange im Rastatter Münchfeld
Am nächsten Morgen hieß der Rathaus-Chef die Ministerriege zur Kabinettssitzung im Rastatter Schloss willkommen. Pütsch nutzte die Gelegenheit, die Spitzen der Landesregierung auf die großen Herausforderungen aufmerksam zu machen, vor denen Rastatt stehe. Die Projektliste sei sehr lang.
Exemplarisch nannte der Oberbürgermeister den geplanten Bau eines Zentralklinikums am Münchfeldsee in Rastatt sowie die Landesgartenschau im Jahr 2036. Und er rief in Erinnerung, wie wichtig die geplante Münchfeld-Querspange zwischen B3 (Badener Straße) und L75 sei – auch für die Erschließung des künftigen Großklinikums. Er hoffe bei diesem sehr wichtigen Infrastrukturprojekt auf die Unterstützung der Landesregierung, schrieb Pütsch ebendieser ins Stammbuch.
Mindestens eine Spur hinterließ die Kabinettssitzung im Schloss. Ministerpräsident Kretschmann trug sich am Mittwochmorgen ins Goldene Buch der Stadt Rastatt ein.
