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Freilichtbühne

Ötigheim ist jetzt offiziell „Landmusikort 2022“

Beim Festlichen Konzert des Orchesters der Volksschauspiele Ötigheim verlieh der Landesmusikrat dem Tell-Dorf die Auszeichnung „Landmusikort 2022“. 5.000 Besucher feierten mit.

Festliches Konzert 2022 - Abschluss mit Feuerwerk
Abschluss mit Feuerwerk: 5.000 Besucher genießen Festliche Konzerte auf der Freilichtbühne Foto: Ralf Joachim Kraft

„O Fortuna!“, schallt es am späten Freitagabend durchs Halbrund der Freilichtbühne. Mit der Glücksgöttin aus Carl Orffs „Carmina Burana“ lassen die Volksschauspiele Ötigheim (VSÖ) einen Abend enden, auf den die Zuschauer zwei Jahre warten mussten.

Krachend und zischend ergießt sich am Ende des Festlichen Konzerts ein gleißender Funkenregen über den Köpfen der rund 200 Mitwirkenden.

Zuvor genossen mehr als 2.500 Zuschauer einen spritzigen Sommer-Cocktail unter dem Motto „Oper trifft Hollywood“. Über insgesamt 5.000 Besucher darf sich der Theaterverein bei den beiden Konzertabenden am Freitag und Samstag freuen – und auch über einen gelungenen Einstand seines musikalischen Leiters Markus Bieringer am Dirigentenpult.

Die Gemeinde ist kein Dorf, sondern ein einziges Vereinsheim, in dem es an allen Ecken summt und brummt.
Reinhard Danner, Moderator

Allen Grund zur Freude hat auch die Gemeinde. Denn „sie ist kein Dorf, sondern ein einziges Vereinsheim, in dem es an allen Ecken summt und brummt“, bringt es Moderator Reinhard Danner auf den Punkt. Seit Freitag darf sich Ötigheim offiziell mit dem Titel „Landmusikort 2022“ schmücken.

30.000 Euro Preisgeld sollen in Musikprojekte der Vereine fließen

Zusammen mit den Vorständen der kulturellen Vereine nimmt Bürgermeister Frank Kiefer (CDU) die Plakette für den mit 30.000 Euro dotierten ersten Bundespreis entgegen. Das Geld soll in die musikalischen Projekte der Vereine zurückfließen. Die Verleihung des Gütesiegels übernimmt für den Deutschen Musikrat dessen Vizepräsidentin Ulrike Liedke.

„Wie wird man eigentlich Ötigheimer? Muss man da aufs Ordnungsamt gehen und etwas vorsingen oder vorspielen?“, scherzt die Musikwissenschaftlerin und Landtagspräsidentin von Brandenburg. „5.000 Einwohner – aber 25.000 Vereinsmitglieder in 39 Vereinen, davon sieben im Bereich Kultur. Da würde mich mal interessieren, was da abends los ist, wenn die alle zum Proben gehen?“.

In Zeiten, in denen in Deutschland 23.000 Musiklehrer fehlen, fühlt man sich in Ötigheim wie auf einer Trauminsel.
Ulrike Liedke, Vizepräsidentin Deutscher Musikrat

Für Ötigheim entschieden habe sich die Jury wegen der Vielfalt der Angebote und weil hier Alt und Jung, aber auch Amateure und Profis gemeinsam musizierten. Beeindruckt seien die Juroren auch davon gewesen, wie hier ab der Kita musikalische Bildung betrieben werde. „In Zeiten, in denen in Deutschland 23.000 Musiklehrer fehlen, fühlt man sich in Ötigheim wie auf einer Trauminsel.“

Dass die Gemeinde den Preis verdient hat, wird auch an diesem Abend mehr als deutlich. Auf Arien und Chöre von Rossini, Verdi und Bizet folgen im zweiten Teil Leinwandmelodien aus „Titanic“, „Mary Poppins“, „Sister Act“, „Der Herr der Ringe“, „Star Wars“ oder „Fluch der Karibik“. Für perfekten Konzertgenuss sorgen das VSÖ-Orchester, ein großer Projektchor mit Sängerinnen und Sängern der VSÖ-Chöre, der Gesangvereine Liederkranz und Stimmkultur sowie des Karlsruher Konzertchors.

Die hauseigenen Tanzgruppen verzücken mit wunderbaren Ballett-Einlagen in herrlichen Kostümen. Als Gesangssolisten überzeugen neben den Eigengewächsen Lucia Battaglia und Sarah Appel auch zwei Profis: Sopranistin Venicia Sandria Rasmussen und Tenor Einar Dagur Jónsson feiern ein glänzendes Ötigheim-Debüt.

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