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Fastenmonat Ramadan hat begonnen

Wie eine Rastatter Muslimin das Fasten empfindet

Muslime verzichten während des Ramadans vier Wochen lang den Tag über auf Essen und Trinken. Hatice Özütürk, Vorsitzende des Rastatter Vereins „Brücke“, erläutert die Hintergründe.

Hatice Özütürk
Hatice Özütürk ist gläubige Muslimin und fastet während des Ramadans. Foto: Stephan Kaminski

Der Ramadan hat in diesem Jahr am 10. März begonnen und dauert bis zum 9. April. Er erstreckt sich über einen Mondzyklus von etwa 29 bis 30 Tagen, abhängig vom Mondkalender, und ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender. Er verschiebt sich jedes Jahr um zehn bis elf Tage nach vorn. 

Worin liegt das Fastengebot begründet?
Hatice Özütürk
Die maßgeblichen Koran-Verse 183 bis 185 von Sure 2 legen das Fasten als Verpflichtung fest, die den Gläubigen auferlegt ist. Das Fasten im Ramadan ist eine der fünf Säulen des Islam und gilt als bedeutende religiöse Praxis. Muslime fasten den gesamten gesegneten Monat, um spirituelle Reinigung zu fördern, Selbstbeherrschung zu üben und eine nähere Verbindung zu Gott zu erreichen.
Muslime verrichten das erste Tarawih-Gebet in der Al Jabbar Moschee in Bandung.
Das Fasten im Ramadan zählt ebenso wie fünf tägliche Gebete zu den fünf Säulen des Islam. Foto: Algi Febri Sugita/dpa
Das Fasten im Ramadan ist eine der fünf Säulen im Islam. Welche weiteren vier Säulen gibt es?
Hatice Özütürk
Neben dem Fasten gibt es im Islam vier weitere Säulen: Das Glaubensbekenntnis (Schahada): Es bezeugt den Glauben an die Einheit Gottes und die Prophetenschaft Mohammeds. Das rituelle Gebet (Salat): Muslime beten fünfmal am Tag in Richtung Mekka. Die Almosensteuer (Zakat): Muslime geben einen Teil ihres Vermögens den Bedürftigen, um soziale Gerechtigkeit zu fördern. Die Pilgerfahrt nach Mekka (Haddsch): Muslime, die dazu finanziell und körperlich in der Lage sind, sollen diese mindestens einmal im Leben unternehmen.

Fasten erfordert Disziplin und Ausdauer

Wie schwierig ist es, den ganzen Tag über nichts zu essen und nichts zu trinken?
Hatice Özütürk
Während der Ramadan eine Zeit der spirituellen Vertiefung und Selbstreflexion ist, bringt das Fasten auch reale Herausforderungen mit sich. Das bedeutet, den ganzen Tag auf Essen und Trinken zu verzichten, während man gleichzeitig seinen alltäglichen Verpflichtungen nachkommt. Muslime fasten jedoch von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, was etwa 13 bis 14 Stunden entspricht.
Hatice Özütürk
Diese Herausforderungen können sich auf unsere täglichen Aktivitäten und Produktivität auswirken, da Hunger und Durst uns müde und erschöpft fühlen lassen und unsere Fähigkeit beeinträchtigen können, unseren normalen Alltag zu bewältigen. Es erfordert Disziplin und Ausdauer, um den physischen Herausforderungen des Fastens gerecht zu werden. Für mich ist der Ramadan eine Zeit der inneren Ausgeglichenheit, in der Körper und Seele in Einklang gebracht werden. Das Wohlbefinden, das sich bis zum Ende des Ramadans einstellt, führe ich auf diese Balance zurück.
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