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Umfrage auf dem Marktplatz

Rastatter über den neuen Lockdown: „Ich habe Angst um die Wirtschaft“

Richtig oder falsch? Zu hart oder zu lasch? Bei einer nicht-repräsentativen Umfrage auf dem Marktplatz, sind die Rastatter ihre Meinung zu den neuen Corona-Regeln losgeworden.

Eine leere Fußgängerzone.
Tote Hose: Beim ersten Lockdown im Frühjahr war in der Innenstadt über Wochen hinweg kaum etwas los. Viele fürchten, dass sich das wiederholen könnte. Foto: Hans-Jürgen Collet

An diesem Montag treten die in der vergangenen Woche von der Bundesregierung gemeinsam mit den Ministerpräsidenten beschlossenen neuen Corona-Regeln in Kraft. Unter anderem sehen diese vor, dass Unterhaltungsveranstaltungen abgesagt werden, die Gastronomie ebenso wie Fitnessstudios und Schwimmbäder bis Ende November schließen müssen und sich nur noch maximal zehn Personen aus zwei Haushalten treffen dürfen.

Unser Mitarbeiter Stephan Friedrich fragte Passanten auf dem Rastatter Marktplatz, wie sie die neuen Regelungen einschätzen.

Das Ende für einige Gastronomen?

Dass mit den beschlossenen Maßnahmen an der falschen Stelle angesetzt wird, findet Thomas Tuffner: „Gastronomen haben doch mittlerweile alle ein gutes und funktionierendes Hygienekonzept“, sagt er und würde es lieber sehen, wenn illegale Partys mit vielen Menschen von der Polizei unterbunden werden. „Der jetzige Shutdown wird für viele Unternehmen problematisch werden. Ich habe Angst um die Wirtschaft“, sagt Tuffner.

Auch Elisabeth Engler sorgt sich darum, dass manch Gastronom Ende des Monats vielleicht gar nicht mehr wiedereröffnet: „Die hatten alle ein sehr schweres Jahr. Wenn sie jetzt einen ganzen Monat dicht machen müssen, dann könnte das für viele das Ende sein“, vermutet sie und verweist darauf, dass bis Ende November aus ihrer Sicht die Infektionszahlen nicht deutlich sinken werden: „Was wir jetzt erleben nur ein erster Schritt“, ist sich die Rastatterin sicher.

Thomas Tuffner
Thomas Tuffner Foto: Stephan Friedrich

Dass Kindergärten und auch Schulen geöffnet bleiben, findet Ina Oswald sehr gut: „Die monatelange Schließung im Frühjahr hat den Kindern sehr zu schaffen gemacht“, berichtet die Mutter und plädiert dafür, Auslandsreisen zu unterbinden und mehr Zeit in die Rückverfolgung aktueller Fälle zu investieren. Unternehmen mit einem guten Hygienekonzept wie Restaurants oder Kinos dagegen sollten nach der Meinung von Ina Oswald auch künftig geöffnet bleiben.

Sorgen um die Wirtschaft macht sich aktuell Marianne Kalemba: „Ich habe Angst, dass viele Arbeitsplätze verloren gehen“, sagt sie. Um sich selbst dagegen sorgt sie sich nicht: „Ich bin es gewohnt alleine zu sein und genieße das auch. Wandern in der Natur und spazieren gehen sind ja weiter erlaubt“, freut sich die 82-Jährige.

Hätte der Lockdown früher kommen müssen?

„Der Shutdown muss jetzt sein, auch wenn er uns allen viel abverlangt“, meint Werner Gottwald und bedauert, dass Kneipen und Gaststätten in den nächsten Wochen geschlossen bleiben. „Jetzt müssen eben alle durch diese schwere Zeit und zusammenhalten“, sagt er und sieht keine Alternative zu den aktuell beschlossenen Maßnahmen, um die Zahl der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus deutlich zu reduzieren.

Zustimmung für ihre Entscheidung erhalten Bundesregierung und Ministerpräsidenten auch von Theo Metzger. „Das ist richtig so“, sagt der 78-Jährige und fügt hinzu: „Nach den Erfahrungen aus dem Frühjahr hätte ich mir gewünscht, dass die Menschen auch ohne Zwang von oben vernünftiger sein würden.“

Versiliu Hochscheidt
Versiliu Hochscheidt Foto: Stephan Friedrich

Versiliu Hochscheidt hätte ein Eingreifen der Politik schon zu einem früheren Zeitpunkt gewünscht: „Die harten Regelungen sind gut, kommen aber aus meiner Sicht zu spät“, unterstreicht er. Auch wenn es für die betroffenen Unternehmen und Restaurants eine harte Zeit sei, gäbe es zum aktuellen Vorgehen keine Alternative.

Das findet auch Sven Merger und sieht schon Licht am Ende des Tunnels: „Wenn sich jetzt alle an die Maßnahmen halten, dann können wir Weihnachten vielleicht wieder im großen Kreis feiern“, so seine Hoffnung.

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