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Diskussion im Ausschusss

Selbstfahrende Busse im Landkreis Rastatt: An der „Modellregion“ scheiden sich die Geister

Der Karlsruher Verkehrs-Verbund (KVV) arbeitet weiter an seinen Plänen für autonom fahrende E-Minibusse im Landkreis Rastatt. Die Festlegung des Bereiches für den sogenannten On-Demand-Verkehr sorgte für Diskussionen im Ausschuss.

Die Nationalparklinie X 45 im Wintereinsatz im Höhengebiet: Vorbehaltlich einer Förderung soll die Buslinie ebenso weiterbetrieben werden wie die beiden Zubringerlinien 263 und 264.
Die Nationalparklinie X 45 im Wintereinsatz im Höhengebiet: Vorbehaltlich einer Förderung soll die Buslinie ebenso weiterbetrieben werden wie die beiden Zubringerlinien 263 und 264. Foto: Rick Eichner/KVV

Einmal mehr hat der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis Rastatt breiten Raum in einer Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bau und Planung eingenommen. Reichlich Diskussionsbedarf bestand am Dienstag beim „Konzept zur Erprobung autonom fahrender E-Minibusse und Verkehr-on-demand-Systeme“.

KVV arbeitet weiter an Plänen für autonom fahrende E-Minibusse

Über den aktuellen Stand informierten Olaf Strotkötter und Felix Heller vom Karlsruher Verkehrs-Verbund (KVV). Laut Kreisdezernent Mario Mohr soll in einer der nächsten Sitzungen ein Vorschlag für ein umsetzungsreifes On-demand-Konzept samt Kostenschätzung auf dem Tisch liegen, das auch eine zeitliche und finanzielle Perspektive für die Umsetzung aufzeigt.

Der KVV will seine Pläne zur Erprobung autonom fahrender E-Minibusse weiter konkretisieren und den Landkreis dahingehend untersuchen, welche Orte, Ortsteile oder andere Gebiete für einen Betrieb mit autonomen Shuttles geeignet wären.

Im Zuge seiner „On-demand-Planungen“ hat der KVV in Abstimmung mit dem Landkreis und den Städten Bühl und Baden-Baden einen möglichen Modellraum mit kreisübergreifendem Charakter definiert. Dieser umfasst die Gemarkung Bühl, den Bereich Sinzheim und den Norden der Stadt Baden-Baden inklusive Rebland. Die bisherige Analyse ergab nach Darstellung der KVV-Vertreter, dass die gewählten Räume grundsätzlich für die Umstellung auf On-demand-Verkehre geeignet seien.

Förderung durch das Land steht im Raum

Strotkötter empfahl mit Blick auf Synergien und Kosteneinsparungen, die Gebiete Sinzheim/Rebland und Baden-Baden-Nord zusammenzulegen. Eine mögliche Förderung seitens des Landes stehe im Raum.

Das Verkehrsministerium plane hierzu eine Erstinformation Mitte April. Andreas Merkel (CDU) fragte nach, ob es nicht sinnvoll wäre, Ottersweier einzubinden. Hubert Schnurr (FW) betonte, dass Bühl dies mittragen würde.

Das ist nicht der richtige Weg.
Karsten Mußler, Freie Wähler

Strotkötter erwiderte, dass Ottersweier eigentlich zu einem anderen Linienbündel gehöre. Das wiederum rief Karsten Mußler (FW) auf den Plan. „Die Infos sind dürftig. Da ist wenig Fortschritt zu erkennen. Hier wird nichts Neues gewagt.“ Man orientiere sich an bestehenden Linien und denke in festgefahrenen Strukturen. „Das ist nicht der richtige Weg.“ Er frage sich, warum nicht die Hardt oder das Murgtal in Frage kommen.

Forderung: Hardt und Murgtal sollten einbezogen werden

Volker Kek (AfD) stieß ins gleiche Horn. Er hielt den Ansatz, sich in bestehenden Strukturen an Linienbündeln zu orientieren, für vollkommen falsch. „Die Hardt und das Murgtal müssen einbezogen werden.“ Dezernent Mohr wies darauf hin, dass es hier um ein Konzept gehe, das auch umgesetzt werden soll.

Es sei sehr schwierig, in verschiedenen Linienbündeln unterwegs zu sein. Daher gehe man diesen Weg in einem dicht besiedelten Raum mit entsprechendem Potenzial. Laut Strotkötter erhöht die Kreuzung dreier Regiobuslinien außerdem die Chancen auf Förderung. Lutz Jäckel (FDP/FuR) plädierte dafür, die Industrie als Partner ins Boot zu holen und nannte dabei die Firma Schaeffler in Bühl.

Wie die KVV-Vertreter deutlich machten, ist die erste Phase der Überlegungen zum autonomen Einsatz von E-Minibussen weitgehend abgeschlossen. Es seien Basisinformationen unter anderem zur Realisierung eines autonomen Shuttle-Betriebs, zu vergleichbaren Modellprojekten und zu den Anforderungen in Sachen Fahrzeugtechnik, Zulassung und Betrieb gesammelt worden.

Ausschuss stimmt Weiterbetrieb der Linie X 45 zu

In einem weiteren Tagesordnungspunkt stimmte der Kreisbauausschuss dem Weiterbetrieb der Regiobuslinie X 45 (Baden-Baden – Sand – Ruhestein) und der beiden Zubringerlinien 263 (Forbach – Sand – Bühlertal – Bühl) und 264 (Bühl – Ottersweier – Bühlertal – Sand – Hundsbach) zu. Allerdings unter dem Vorbehalt, dass sie gefördert werden. Daher soll die Kreisverwaltung jetzt beim Verkehrsministerium verlängernde Förderanträge einreichen.

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