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Bundesweiter Diversity-Tag

Stadt Rastatt und Kreis feiern gemeinsam die Vielfalt

Elfter Diversity-Tag: Mit kreativen Aktionen zeigen Verwaltungen Flagge für ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Miteinander. Auch in Rastatt.

Vielfalt verbindet: Die Diversity-Tag-Teilnehmer*innen zeigen Flagge für ein vorurteilsfreies, von Anerkennung und Wertschätzung geprägtes Miteinander.
Die Diversity-Tag-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer zeigen Flagge für ein vorurteilsfreies, von Anerkennung und Wertschätzung geprägtes Miteinander. Foto: Ralf Joachim Kraft

„Wer immer nur schwarz-weiß denkt, wird nie einen Regenbogen sehen können“, steht in dicken Lettern auf dem Veranstaltungs-Plakat. Immer am 23. Mai ist bundesweiter Diversity-Tag.

Auch der Landkreis und die Stadt Rastatt waren bei der elften Auflage dabei. Gemeinsam sensibilisierten sie am Dienstag an zwei Schauplätzen, erst im Rossi-Haus, dann im Landratsamt, für das Thema „Vielfalt und Chancengleichheit in Gesellschaft und Arbeitswelt“.

Wir zeigen damit Flagge für ein vorurteilsfreies, von Anerkennung und Wertschätzung geprägtes Miteinander
Christian Dusch, Landrat (CDU)

Auf dem Programm standen für die 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Vortrag, ein kleines Bühnenprogramm und einige Mitmachaktionen. „Wir zeigen damit Flagge für ein vorurteilsfreies, von Anerkennung und Wertschätzung geprägtes Miteinander“, betonten Landrat Christian Dusch (CDU) und Bürgermeister Arne Pfirrmann (Freie Wähler).

Es gehe darum, ein Arbeitsumfeld ohne Benachteiligung und Diskriminierung zu schaffen, in dem alle voneinander profitieren. Dem Vielfaltsgedanken entsprechend hätten sich der „Arbeitskreis Diversity“ des Landratsamtes und die städtische „AG Vielfalt“ vernetzt. Dadurch könnten Synergien und ein interkommunaler Dialog entstehen.

„Charta der Vielfalt“ wurde 2006 ins Leben gerufen

Gemäß der 2006 ins Leben gerufenen Initiative „Charta der Vielfalt“ gehe es um Wertschätzung „unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft“.

So ähnlich steht das auch in Artikel drei des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, das am 23. Mai 1949 verkündet wurde und neben dem allgemeinen Gleichheitssatz die besonderen Diskriminierungsverbote beinhaltet.

Es geht um die Selbstverständlichkeit von Vielfalt und um das gemeinsame Bekenntnis, diese zu gestalten.
Arne Pfirrmann, Bürgermeister (Freie Wähler)

Darauf wiesen Dusch und Pfirrmann ausdrücklich hin. „Mit der Festschreibung ist es aber nicht getan“, betonte Dusch. „Die Verfassung muss auch umgesetzt und angewandt werden.“ Noch immer gebe es Ungleichheit im zwischenmenschlichen Miteinander. Pfirrmann ergänzte: „Es geht um die Selbstverständlichkeit von Vielfalt und um das gemeinsame Bekenntnis, diese zu gestalten.“

In einem Vortrag mit dem Titel „Jeder Tag ist Diversity-Tag“ machte die für das Anti-Bias-Forum Freiburg tätige Politikwissenschaftlerin Karin Joggerst deutlich, dass durch einseitige Wahrnehmungen und Vorurteile eine gesellschaftliche Schieflage entstanden sei. Diese gelte es, ins Gleichgewicht zu bringen.

Alle haben Vorurteile erlernt
Karin Joggerst, Politikwissenschaftlerin

Zugleich müsse die Vorurteilsbildung bewusstgemacht und Diskriminierung abgebaut werden. „Alle Menschen machen die Erfahrung, diskriminiert zu werden und zu diskriminieren. Alle haben Vorurteile erlernt. Aber sie können einen bewussten Umgang damit entwickeln und ihr Verhalten ändern“, erklärte Joggerst in ihrem mit Fragen und Denkanstößen gespickten Vortrag.

Im Anschluss präsentierten Mirjam Starke und Manuel Speck vom Improtheater Karlsruhe das Stück „Bunte Vielfalt“. Ohne zuvor einen Text geschrieben zu haben, nur auf der Basis von zugerufenen Begriffen entwickelten die Darsteller aus dem Stegreif eine bizarre Fantasy-Handlung. Im Rossi-Haus und später auch im Landratsamt konnten sich die Verwaltungsmitarbeiter bei alkoholfreien Cocktails und Popcorn dem Thema auf spielerische Weise nähern.

30 Pappmaché-Figuren von Rastatter Schülern gezeigt

Die einen drehten das Diversity-Glücksrad, andere nahmen am Diversity-Spiel teil. Kooperative Aktionen der AG „Bunt in Vielfalt“ mit der Kunst-AG des Ludwig-Wilhelm-Gymnasiums (LWG) und dem Verein „Kunst und Inklusion“ rundeten das Angebot ab.

Von den Schülern, die nicht selbst anwesend waren, wurden mehr als 30 Pappmaché-Figuren gezeigt. Die Rastatter Stadtverwaltung präsentierte zwei selbstgefertigte Riesenpuzzle, „die ständig weiterwachsen – genauso wie das Netzwerk Charta der Vielfalt“.

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