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Unterm Regenbogen

Christopher Street Day und queeres Festival in Pforzheim geplant

Als Zeichen der Solidarität soll es in Pforzheim im Juni zum ersten Mal einen Christopher Street Day geben. Bereits drei Wochen vorher stehen die Zeichen beim queer Festival auf Gleichberechtigung.

Claudia Jancura, Caleb Davis und Grit Butz (von links) freuen sich auf das Festival „City under the rainbow“, das am Samstag, 27. Mai, ab 18 Uhr im Kupferdächle stattfindet.
Claudia Jancura, Caleb Davis und Grit Butz (von links) freuen sich auf das Festival „City under the rainbow“, das am Samstag, 27. Mai, ab 18 Uhr im Kupferdächle stattfindet. Foto: Nico Roller

Sie trägt einen neuen Namen, hat ein neues Logo und große Pläne für die Zukunft: Die Pforzheimer Aids-Hilfe heißt nun „Spotlight“ und steckt aktuell mitten in den Vorbereitungen für zwei Großveranstaltungen, die beide schon in wenigen Wochen steigen sollen: Am Samstag, 17. Juni, soll es in der Goldstadt zum ersten Mal einen Christopher Street Day (CSD) geben: mit Livemusik, Bewirtung und einer großen Party.

Genau drei Wochen vorher, am Samstag, 27. Mai, findet im Kupferdächle ab 18 Uhr zum sechsten Mal das Festival „City under the rainbow“ statt: mit Drag Queens, einem Discjockey und der Möglichkeit zum ungezwungenen Austausch. Es ist das bislang einzige Festival in Pforzheim, das sich an queere Menschen richtet, also an alle, die sich nicht als heterosexuell verstehen.

Wobei Heterosexuelle natürlich auch willkommen sind. „Es verspricht, ein sehr interessanter und kurzweiliger Abend zu werden“, sagt Claudia Jancura, die die Beratungsstelle leitet und den 27. Mai zusammen mit ihren Kollegen Caleb Davis und Grit Butz kaum erwarten kann.

Große Vorfreunde bei Veranstalter in Pforzheim

„Alle stehen schon in den Startlöchern“, sagt Jancura: „Die Vorfreude ist riesig.“ Dass das Festival wegen der Corona-Krise zweimal abgesagt werden musste, hat seiner Beliebtheit laut Jancura nicht geschadet: Als es voriges Jahr wieder stattfinden durfte, sei der Saal voll gewesen.

Davis und Jancura rechnen auch dieses Mal mit rund 300 Gästen und betonen, die Zusammenarbeit mit dem Kupferdächle habe sich bewährt: Die Gäste fänden dort einen Ort, an dem sie sicher feiern könnten. Bislang habe es keinen einzigen Zwischenfall gegeben, sagt Jancura: „Wir hoffen natürlich, dass das auch dieses Jahr so bleibt.“

Deutliches Zeichen setzen

Neben dem Spaß am gemeinsamen Feiern geht es den Organisatoren auch darum, ein deutliches Zeichen zu setzen: für Solidarität und Toleranz, gegen Homo-, Bi- und Transphobie. Dass es all das auch in Pforzheim gibt, zeigt laut Jancura eine fundamentalistisch-evangelikale Bewegung, die sich vor kurzem in der Stadt angesiedelt hat.

Nicht nur ihr, sondern allen queerfeindlich eingestellten Menschen will man mit dem Festival etwas entgegensetzen. „Wir werden nicht leise, wir sitzen nicht still in der Ecke“, sagt Davis, der für den 27. Mai ein buntes Programm verspricht. Dabei werden auch wieder zwei Drag-Künstler auftreten, die sich „Babinka“ und „Sir Dan Manhattan“ nennen. Beide kommen aus der Region, beide spielen bewusst mit Geschlechteridentitäten.

Buntes Programm

Für Musik sorgt Discjockey Chris Rodrigues, der laut Jancura in der Szene sehr bekannt und unter anderem auf dem CSD in Nürnberg aktiv ist. Sie und Davis freuen sich, dass sich auch dieses Jahr die Amalienstube um die Bewirtung kümmert und, dass auch dieses Jahr wieder Sponsoren das Event unterstützen: neben dem Autohaus Gerstel und der Firma Dunkelberg auch zwei Privatpersonen, die allerdings anonym bleiben möchten.

Insgesamt werden 19 ehrenamtliche Helfer von „Spotlight“ und der „Queer Space“-Jugendgruppe im Einsatz sein, um dafür zu sorgen, dass die Veranstaltung reibungslos läuft. Auf einen reibungslosen Verlauf hoffen Jancura und Davis auch in Bezug auf den Christopher Street Day, der am Samstag, 17. Juni, zum ersten Mal in Pforzheim stattfinden soll.

Tagsüber soll es auf dem Marktplatz mehrere Stände geben, abends eine große Party im Kulturhaus Osterfeld. „Das war ein Wunsch aus der Community“, sagt Davis: „Es wird höchste Zeit, dass es das auch in Pforzheim gibt.“ Die Schirmherrschaft übernehmen übrigens die Grünen-Bundestagsabgeordnete Stephanie Aeffner und die evangelische Dekanin Christiane Quincke.

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