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Neues Domizil gesucht

Für das Flößereimuseum ist im Rathaus Steinmauern künftig kein Platz mehr

Das Rathaus in Steinmauern wird modernisiert. Das sorgt nicht nur für eine Auslagerung der Verwaltung während der Bauphase. Das Flößereimuseum sucht eine neue Bleibe.

Blick auf das Rathaus Steinmauern
Bislang ist das Flößereimusem Steinmauern im Dachgeschoss des Rathauses untergebracht. Nach dem Umbau kann es dort nicht weitermachen. Foto: Helmut Heck

Im Mai geht es los. Dann wird das Rathaus ausgeräumt. Im Juni wolle man das Dach öffnen, schilderte Bürgermeister Toni Hoffarth (parteilos) in einer Sitzung des Gemeinderats den geplanten Zeitablauf für die Sanierung des Verwaltungsgebäudes.

Es ist das größte Vorhaben in diesem Jahr, kalkuliert ist es mit insgesamt 2,2 Millionen Euro. Es werden Zuschüsse von insgesamt 900.000 Euro erwartet. In kapp einem Jahr soll die Modernisierung abgeschlossen sein. Im Februar 2023 wolle man wieder einziehen, teilte Hoffarth mit.

Ehemalige Sparkasse wird zentraler Anlaufpunkt für Bürger

Die Verwaltung überbrückt die Ausquartierung in verschiedenen Unterkünften. Zur zentralen Anlaufstelle für die Einwohnerschaft wird die frühere Sparkassenfiliale in der Elchesheimer Straße. Die Kommune hat das Flachdachgebäude 2020 erworben. Während der Bauarbeiten im Rathaus sollen dort alle wichtigen Amtsgeschäfte erledigt werden können, machte der Bürgermeister deutlich. Andere Bereiche der Verwaltung, die wenig Publikumsverkehr haben, will man im Personalraum des Kindergartens unterbringen.

Die Rathausanierung hat Folgen für das Flößereimuseum, das im Dachgeschoss untergebracht war. Die Ausstellung wurde schon vor geraumer Zeit abgebaut, Exponate und sonstiges Material wurden eingelagert. Eine Rückkehr ins Rathaus wird es nicht geben.

Künftig werden alle Räume für die Verwaltung belegt sein. Fürs Museum muss ein neues Domizil gefunden werden. Dass es wieder geöffnet wird, daran lassen die Gemeinde wie auch der Förderverein, der das Museum aufgebaut hat und betreut, keinen Zweifel.

Der Vereinsvorsitzende Claus Flößer und sein Vorgänger, Gründungsmitglied Udo Götz, betonten gegenüber unserer Redaktion, dass das Museum weiter betrieben werden soll. Bis zur Wiedereröffnung könne es freilich dauern, gaben sie sich geduldig. Man bekomme aber immer wieder Anfragen für Gruppenbesuche, berichtete Flößer.

Auch Schulen hätten großes Interesse. Und schließlich sei die Flößerei von der Unesco mittlerweile ins Weltkulturerbe aufgenommen worden. Für Steinmauern ist das historische Gewerbe des Holztransports zu Wasser schon lange Teil des Dorferbes. Der an Murg und Rhein gelegene Ort war ein wichtiger Knotenpunkt für das Flößen von Stammholz aus dem Schwarzwald bis nach Holland.

Künftiger Standort des Museums in Steinmauern noch offen

Wie Bürgermeister Hoffarth wissen ließ, ist er mit einem Planungsbüro in Kontakt, das mit visuellen Museumskonzeptionen Erfahrung habe. Im April treffe man sich zu einem Auftakttermin. Es gehe darum, neue Möglichkeiten zu eruieren, das Museum weiter zu entwicklen, es ansprechend und modern zu präsentieren. Wo dies künftig geschehen soll, ist offenbar völlig offen.

Es seien verschiedene Standorte in Steinmauern in der Überlegung, erklärte Hoffarth. Zu konkreten Hinweisen ließ er sich nicht verleiten. Klar scheint, dass nicht nur Gebäude in Betracht kommen, die schon im Besitz der Gemeinde sind. Bei der Wahl eines neuen Domizils könnte es unter Umständen auf Eigentümer anderer Objekte ankommen, deutete das Ortsoberhaupt interessante Alternativen an.

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