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Prunksitzung

So feiert die Rastatter Karnevalsgesellschaft die Rückkehr

Hinter den Narren der Rastatter Karnevalsgesellschaft liegt eine Durststrecke. Nach langer Corona-Pause fand nun wieder eine Prunksitzung statt. Bei der Kür des Prinzenpaares gab es eine große Überraschung.

Prinzessin Moni I. mit den für 70-, 50-, 40- und 25-jährige Zugehörigkeit geehrten Mitgliedern der RaKaGe
Treue Narren: Die RaKaGe zeichnet bei ihrer Prunksitzung Mitglieder aus, die dem Verein schon bis zu 70 Jahre angehören. Foto: Hans Riemer

„Die vergangenen drei Jahre waren für uns Narren echt gruselig“: So begrüßte Patricia Ludwig als Präsidentin der Rastatter Karnevalsgesellschaft (RaKaGe) die närrische Schaar in der Turn- und Festhalle in Steinmauern.

Die schunkel- und tanzfreudigen Besucher machten vom Start weg klar, dass sie in der Corona-Abstinenz nichts verlernt haben. Sie genossen den ausgelassenen Abend ohne alle Auflagen in vollen Zügen.

Erstmals in ihrer Geschichte fand die Proklamation des neuen Prinzenpaares zusammen mit der ersten Sitzung der Saison in der Turn- und Festhalle in Steinmauern statt. Zuvor waren die Fruchthalle (bis 1990), die BadnerHalle (2014) und der Hopfenscheuer (2020) Austragungsort. Traditionell führte Jürgen Ginger durch den Abend. Wie gut das Publikum drauf war, zeigte sich in der Pause. Angeführt von der Präsidentin zog sich eine nicht enden wollende Polonaise durch den Saal und verlängerte die Pause auf fast eine Stunde.

Vermutlich längste Amtszeit eines Prinzenpaars

Isabella und Nicolas Klingenbrunn hatten mit drei Kampagnen die vermutlich längste Amtszeit eines Prinzenpaars. Schweren Herzens übergaben sie die Insignien der Macht an die Präsidentin. Der Einzug des neuen Prinzenpaares erfolgte mit dem Lied von Mickie Krause „Ich bin Solo“. Das deutete etwas Besonderes an. Prinzessin Moni I. kam allein.

Es gibt in diesem Jahr keinen Prinzen, machte Ginger der verblüfften Narrenschaar klar, weshalb die Präsidentin der Prinzessin auf dem verwaisten Prinzenthron Gesellschaft leistete.

Die gemischte Tanzgruppe „Rastis“, die Ines Rao trainiert, eröffneten den Abend. Von Beate und Adina Jeschor motiviert, begeisterten die auch Minis das Publikum, die jüngsten Mitglieder ab drei Jahre. Jessica Jeschor überzeugte als Till in der Bütt.

Sie spannte den Bogen von der unglücklich agierenden ehemaligen Bundesverteidigungsministerin über die Demonstranten von Lützerath bis zum Weltwirtschaftsgipfel und dem liebevollen Verhältnis zwischen dem Oberbürgermeister und den Riedern.

Gleich zweimal musste die gemischte Inklusionsgruppe „Flummys“ mit ihrem fliegenden Kleiderwechsel ran. Die Prinzengarde, trainiert von Adina Jeschor und Nadine Hotze, überzeugte mit einem Garde- und einem Showtanz und einer Zugabe. Ebenfalls eine Zugabe wurde von den Fahnenschwingern gefordert, die zweihändig das Publikum begeisterten. Erdacht von Conny Taroni und Beate Jeschor und in landestypischen Trachten boten die „Turbos“, die Gruppe für Mädchen bis 99, eine Reise durch die Tänze der jeweiligen Region.

Videobeweis bei Waschlappenappell?

Als Fußballschiedsrichter ging Elfer- und Stadtrat Joachim Fischer mit dem Videobeweis in die Bütt und fragte, ob ein Videobeweis auch beim Waschlappenappell von Wienfried Kretschmann, bei den Strom-, Heizungs sowie den britischen Regierungsproblemen, den Klimaklebern und bei der Vergabe der Fußball-WM an Katar für Klarheit sorgen könnte.

Ausgedacht Beate Jeschor strapazierte das Männerballett im Flügelhemd mit dem Beitrag „Alltag im Seniorenheim“ die Lachmuskeln gehörig. Die Schachtelbachkracha bildeten den krönenden Abschluss der dreieinhalbstündigen gelungenen Veranstaltung.

Nach einer Laudatio von Heinz Bauer überreichten die Prinzessin und die Präsidentin außerdem Ehrungen: für 70 Jahre an Erika Mellert, für 50 Jahre an Horst Ziegler, Heiderose Himmel, Barbara Ernst, Erich Villa, Brigitte Villa und Dieter Kopp. Für 40 Jahre an Jürgen Ginger, Frank Kopp und Andreas Feser. Für 25 Jahre an Angelika Lonis, Jürgen Lonis, Patrizia Müller und Horst Jehle.

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