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Essbare Früchte

Biotop im Rastatter Murg-Carree soll Wildbienen einen Nistplatz bieten

Die Baugenossenschaft Gartenstadt zieht knapp ein Jahr nach der Umsetzung der Begrünung im Murg-Carree Bilanz. Weitere solche Projekte sind bereits geplant.

Kräuterspirale als auffälligstes Element des Nachschgartens im Murg-Carree der Baugenossenschaft Gartenstadt.
Die Kräuterspirale ist das auffälligste Element des Nachschgartens im Murg-Carree der Baugenossenschaft Gartenstadt. Foto: Frank Vetter

Der Name war einst Programm: Die Baugenossenschaft (BG) Gartenstadt macht es sich seit ihrer Gründung 1909 zur Aufgabe, ihren Mitgliedern Wohnungen zu fairen Preisen zur Verfügung zu stellen. Zu den Wohnungen und Häusern gehörten Gartengrundstücke, die für die Selbstversorgung gedacht waren.

So auch im Wohnensemble zwischen Kinkel- und Zeughausstraße, dem heutigen Murg-Carree, wo die Baugenossenschaft nun mit Unterstützung des Naturschutzbundes (NABU) wieder ein Biotop geschaffen hat.

Ungenutzte Flächen auf Murg-Carree nun begrünt

Längst gibt es im Murg-Carree keine Gärten mehr, auf den einstigen Grünflächen haben Wohnhäuser ihren Platz gefunden. Um dennoch einen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel und das Artensterben zu leisten, wurden zahlreich Flächen, die zuvor ungenutzt geblieben waren, durch Begrünungsmaßnahmen aufgewertet, wie Lisa Kühne, Assistentin des BG-Vorstandes Oliver Krause, erläuterte.

Gemeinsam mit Anke Heidemüller und Sabrina Essel vom NABU-Landesverband stellte Kühne das im Frühjahr 2023 eingerichtete Biotop vor.

Der Vorstand der BG Gartenstadt habe demnach bereits im Jahr 2021 das Potenzial erkannt, das von Mietern nicht genutzte Restflächen auf Gartenstadt-Grundstücken bietet.

In der Folge hat er Kontakt aufgenommen zum Naturschutzbund, der ebenfalls seit 2021 mit seinem Projekt „UnternehmensNatur“ Unternehmen aus ganz Baden-Württemberg kostenlos rund um die naturnahe Gestaltung ihrer Flächen berät. Die Detailplanung habe dann im Jahr 2022 begonnen, ehe das Projekt im vergangenen Jahr im März und April letztlich realisiert wurde.

Kräuterspirale sticht im Murg-Carree heraus

Auf einer rund 200 Quadratmeter großen Fläche entstand als auffälligstes Element eine Kräuterspirale, außerdem ein Trockenbachlauf als Nistplatz für Wildbienen und andere Insekten, sowie eine „Sitzarena“, die den Mietern ein Naturerlebnis direkt vor der Haustüre ermögliche.

Die Fläche sieht bombastisch aus.
Sabrina Essel
Naturschutzfachkraft

Nach der Anlage des Biotops habe dieses sehr viel Pflege benötigt. „Viel Wässern, viel Eigenarbeit“, blickt Kühne zurück. Der Erfolg sei jedoch schnell sichtbar gewesen. Nach dem ersten Jahr reduziere sich die Pflege nach und nach, so Sabrina Essel, Naturschutzfachkraft bei UnternehmensNatur, welche die BG beraten hat. „Die Fläche sieht bombastisch aus“, freut sich die Expertin über das Ergebnis.

Baugenossenschaft Gartenstadt plant weitere Projekte

Kühne unterstreicht, dass sämtliche Generationen von Mietern des Murg-Carrees vom „Naschgarten“ besonders angetan sind. Naschgarten nennt die BG das Biotop, weil neben den Kräutern Beerensträucher mit essbaren Früchten und Spalierobst wie Birnen, Pfirsiche und Waldäpfel angepflanzt wurden.

Die für rund 20.000 Euro realisierte naturnahe Umgestaltung der Fläche soll erst der Startschuss für weitere solcher Umweltprojekte sein, betont Lisa Kühne. So soll noch in diesem Jahr eine vergleichbar große Fläche der BG am Gedenkstein naturnah umgestaltet werden. Außerdem ist das Anbringen von Nistkästen für Mauersegler und Fledermäusen an den BG-Gebäuden geplant.

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