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„Oase der Ruhe“

Neue Rheinpromenade in Rastatt-Plittersdorf ist jetzt offen für Besucher

Nach einjähriger Bauzeit ist die neue Rheinpromenade in Plittersdorf jetzt für Besucher geöffnet. Sie ist Bestandteil eines grenzüberschreitenden Projektes und hat rund fünf Millionen Euro gekostet.

Menschen treffen sich zur Eröffnung der neuen Rheinpromenade vor der „„Plittersdorfer Welle“
Die „Plittersdorfer Welle“ ist die Hauptattraktion der neu gestalteten Rheinpromenade in Plittersdorf. Insgesamt kostete das von der EU geförderte Projekt rund fünf Millionen Euro. Foto: Hans-Jürgen Collet

Bürgermeister Raphael Knoth ist überzeugt. „Es geht noch höher“, sagt er. Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch stimmt ihm zu: „Ja, ich habe auf einem Meter Höhe gestoppt“. Gleichwohl: Die Feuertaufe für die neuen Toiletten an der gründlich umgestalteten Rheinpromenade ist bestanden. Sie sind fester Bestandteil der „Plittersdorfer Welle“ – jenem technischen Prunkstück, das aus Kiosk, Lagerraum, Info-Tafeln und Toiletten besteht, und bei Hochwasser über Spindeln 1,50 Meter angehoben werden kann.

Nach genau einjähriger Bauzeit wurde die runderneuerte Promenade als Bestandteil eines grenzüberschreitenden Projektes jetzt vor zahlreichen geladenen Gästen eingeweiht.

Neue Rheinpromenade in Rastatt-Plittersdorf: Kosten von rund fünf Millionen Euro

OB Pütsch erinnerte dabei an die Ursprünge im Jahr 2017, als die Idee geboren wurde, das Vorhaben mithilfe europäischer Fördermittel aus dem Interreg-Programm anzupacken. Eine lange Planungs- und Genehmigungsphase sei gefolgt: „Aber die Bauzeit von einem Jahr wurde straff durchgezogen“, betonte er – mit dem Hinweis, dass die veranschlagten Gesamtbaukosten von fünf Millionen Euro nicht überschritten wurden. 2,1 Millionen Euro an Fördergeldern verschlang das Projekt.

Neben der „Plittersdorfer Welle“ sind die umfassende Begrünung, die vielen neuen Sitzmöglichkeiten direkt am Rheinufer, aber auch der grenzüberschreitende Lehrpfad markante Punkte der Veränderung am Rhein in Plittersdorf. Da der Lehrpfad die Fährstraße überquert, sollen dort für die Autofahrer noch Tempobremsen installiert werden, wie Bürgermeister Raphael Knoth gegenüber dieser Redaktion ankündigte. Neu ist auch ein Brutfloß für Seeschwalben. Zudem wurden Schluten vertieft, um sedimentreiches Wasser schneller abzutransportieren.

Interaktive Stationen entstanden

Überdies entstanden zwölf interaktive Stationen auf deutscher, fünf Stationen auf französischer Seite. QR-Codes geleiten dort auf Internetseiten mit Mitmach-Aktionen und Spielen speziell für Kinder.

„Es ist eine Oase der Ruhe geschaffen worden, eine deutsch-französische Flaniermeile, deren Besuch sich künftig noch mehr lohnen wird“, sagte Pütsch. Nicht nur die neue Wiese werde dabei mit Sicherheit gut frequentiert.

Besonders wichtig, so Pütsch, sei ihm das durchdachte Verkehrskonzept auf dem Areal, da in früheren Zeiten auf dem Gelände mitunter ein ziemliches Parkchaos herrschte. Pütsch verwies auf das Parkleitsystem, die Bushaltestelle und die große Zahl an Fahrradabstellplätzen.

Kiosk wird zwischen April und Oktober bewirtet

„Die ‘Plittersdorfer Welle’ geht die technischen Herausforderungen des Hochwassers auf besondere Weise an“, betonte er auch im Blick auf den extra auf einem höheren Sockel platzierten Stromkasten. Die Bewirtung des Kiosks zwischen April und Oktober hat das nur wenige Meter entfernt liegende Café Rheinstrom übernommen.

Wir haben ein wundervolles Fleckchen Erde in ein noch schöneres verwandelt.
Hans Jürgen Pütsch
Oberbürgermeister

Ganz abgeschlossen sind die Arbeiten an der Promenade allerdings noch nicht: Im November werden noch einige Bäume gepflanzt. Anschlüsse an der Toilettenanlage müssen noch vollendet und die Beleuchtung an der „Welle“ eingerichtet werden.

 Angehobene Toilettenanlage auf der Rheinpromenade
Bis zu 1,5 Metern angehoben werden können die neuen Toiletten auf der Rheinpromenade. Die technische Besonderheit soll sich im Hochwasserfall bewähren. Foto: Stefan Maue

„Wir haben hier ein wundervolles Fleckchen Erde in ein noch schöneres verwandelt“, betonte Pütsch. Besonders lobende Worte fand er nicht zuletzt für die städtische Projektleiterin Anne-Sophie Fulda: „Für sie war die Arbeit hier eine Herzensangelegenheit.“ Plittersdorfs Ortsvorsteher Mathias Köppel bekräftigte, wie wichtig es gewesen sei, die neue Rheinpromenade im Dorfentwicklungskonzept vorzuziehen.

Die Begegnung der Menschen bildet das Herzstück Europas.
Sylvia Felder
Regierungspräsidentin

Regierungspräsidentin Sylvia Felder hob derweil die hohe Bedeutung der Interreg-Förderung für die Region hervor. Es sei hier ein Platz der Begegnung entstanden, „und die Begegnung der Menschen bildet das Herzstück Europas“.

Vor der Einweihung der Promenade auf deutscher Seite gab es eine kleine Eröffnungszeremonie auch auf französischem Terrain. Rund 560.000 Euro wurden dort für die Neugestaltung des Uferbereichs ausgegeben. Der Bürgermeister von Seltz, Jean Luc Ball, erwähnte dabei vor allem die neue, fast 100 Meter lange Sitzstufenanlage, die unmittelbar an das Rheinwasser angrenzt.

Neue Sitzstufenanlage auf französischer Seite

Nur wenige Meter dahinter verläuft der Euro-Radweg. „Radfahrer können jetzt hier einen Stopp machen und die tolle Landschaft, aber auch die Überfahrt der Fähre genießen“, sagte er. Zudem seien noch drei Picknick-Plätze geplant.

Ehrengäste schneiden auf der französischen Rheinseite ein Band durch.
Die deutsch-französische Gemeinsamkeit betonten die Ehrengäste bei der feierlichen Eröffnung der neu gestalteten Uferanlage neben dem Fähranleger in Seltz. Foto: Hans-Jürgen Collet

Der Lehrpfad auf französischer Seite sei in seiner Ausstattung ähnlich wie auf deutscher Seite konzipiert worden. Die neuen Promenaden auf deutschem und französischem Boden hätten auch dazu geführt, dass der Rhein hier noch mehr zu einem Bindeglied zwischen beiden Ländern geworden sei.

Evelyne Isinger, Regionalrätin der Region Grand Est, befand, dass dieses Projekt zeige, „wie Naturschutz und Tourismus in Einklang zu bringen sind.“ Anne Sander, Mitglied des Europaparlaments, stellte heraus, wie wichtig es sei, konkrete Fortschritte zu feiern, wenn es darum geht, die Lebensqualität zu erhöhen: „Das Projekt trägt dazu bei, noch mehr Brücken zwischen unseren Ländern entstehen zu lassen.“

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