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6.500 Fahrzeuge am Tag

Wie die Ortsdurchfahrt von Rastatt-Wintersdorf jetzt zur schmucken Dorfstraße wird

Im Rastatter Stadtteil Wintersdorf hatte man schon fast den Glauben an die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt verloren. Seit Jahrzehnten ist die Ertüchtigung im Gespräch. Jetzt hat der Gemeinderat die Planung gutgeheißen.

Ortseinfahrt Wintersdorf.
Am Wintersdorfer Ortseingang aus Richtung Ottersdorf soll ein Kreisel gebaut werden. Foto: Judith Giese

Die Wintersdorfer Ortsvorsteherin Daniela Schneider (CDU) hatte offenbar tief im Archiv gewühlt, bevor sie am Montagabend ins Rastatter Rathaus kam. Als es im Gemeinderat unter Punkt elf um die Neugestaltung der Dorfstraße ging, gab die Ortsvorsteherin nicht nur zu Protokoll, dass es hier um einen „Meilenstein“ gehe. Daniela Schneider erinnerte daran, dass man sich über die Wintersdorfer Ortsdurchfahrt schon seit mehreren Jahrzehnten Gedanken mache.

Zuletzt hatte der Gemeinderat 2007 beschlossen, die Erneuerung der Dorfstraße zwischen den Jahren 2008 und 2012 in drei Bauabschnitten umzusetzen. Passiert war – nichts. Weil die damalige Kostenschätzung von 970.000 Euro nicht mit geeigneten Voruntersuchungen unterfüttert war, nahmen der damalige OB Hans Jürgen Pütsch (CDU) und der Gemeinderat das Projekt aus dem Investitionsprogramm.

Unter den Nägeln brannte den Wintersdorfern ihre marode Ortsdurchfahrt natürlich weiter. Im Dorfentwicklungskonzept steht die Maßnahme ganz oben. Mit dem Regierungspräsidium konnte sich die Stadt darauf verständigen, dass bis zur Umsetzung der Sanierung Tempo 30 auf der Landesstraße 78a gilt.

Jetzt soll es aber tatsächlich ernst werden. Der Gemeinderat vergab die Planungs- und Bauüberwachungsleistungen für rund 360.000 Euro an ein Pforzheimer Ingenieurbüro. Laut Markus Fraß, Fachbereichsleiter Tiefbau und Wasserwirtschaft, sollen die sechs Millionen Euro teuren Arbeiten auf dem 1,4 Kilometer langen Abschnitt im Jahr 2026 starten und sich zwei Jahre hinziehen.

Viel mehr Bäume, weniger Parkplätze

Fraß wies bei der Präsentation der Planung auf die Besonderheiten des Abschnitts hin mit dem dörflichen Charakter, Engstellen, drei Bushaltestellen sowie sehr vielen privaten Zufahrten. Rund 6.500 Fahrzeuge rollen am Tag durch die Ortsdurchfahrt.

Bei der Neugestaltung soll die L78b von den untergeordneten Straßen durch Pflasterstreifen abgegrenzt werden. Die Bauhaltestellen werden barrierefrei umgebaut. Die Zahl der Stellplätze wird von 30 auf 21 sinken. 32 Bäume will die Verwaltung pflanzen und ein „Baumtor“ schaffen. Der große Kastanienbaum beim „Grünen Baum“ soll stehen bleiben. Die Drucktastenampel bei der alten Schule bleibt erhalten. Zum Kirchplatz hin ist eine gestalterische Öffnung vorgesehen; außerdem eine Verkehrsinsel mit Querungsmöglichkeit für Fußgänger.

An einem Ortseingang entsteht ein Kreisel

An der Ortseinfahrt aus Richtung Ottersdorf soll ein Kreisel entstehen, der gestaltet wird und damit nicht überfahren werden kann. Auf den ersten Metern der Dorfstraße ist dann ein Mittelstreifen mit einer Baumreihe geplant.

Am Ratstisch wurde die Planung einhellig begrüßt. Anregungen betrafen die rechtzeitige Gestaltung des Kreisels (Mathias Köppel, CDU), den Bau einer Ampel anstelle einer Querungshilfe bei der künftigen Grundschule (Inge Bellan-Payrault, SPD) sowie eine zeitlich befristete Zufahrtbeschränkung als Pilotprojekt (Manuel Hummel, Grüne).

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