Skip to main content

Entscheidung im Ausschuss

Wie die Stadträte in Rastatt zur Kostenexplosion beim Kombibad stehen

Bei 51 Millionen Euro liegt die Kostenschätzung für das Kombibad Rastatt. Nun stellt sich die Frage: Den Kostendeckel von 40 Millionen einhalten und abspecken oder volle Kraft voraus? Die Entscheidung fiel ziemlich klar aus.

Foto vom Hallenbad
Auf das Sprungbecken im Kombibad wollen Verwaltung und Gemeinderat nicht verzichten. Foto: Büro Lehmann

Trotz der Kostenexplosion beim geplanten Kombibad scheint der Rastatter Gemeinderat fast geschlossen hinter dem Großprojekt zu stehen. Bei der Vorberatung im technischen Ausschuss stand am Ende ein Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat, dem sich nur Michael Weck (SPD) verweigerte.

Das heißt: Bei der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstag, 16. November (17.30 Uhr, Ratssaal) dürfte der Baubeschluss für das Millionenprojekt wohl sicher durchgehen.

In der Debatte störte sich Sozialdemokrat Weck daran, dass die Betriebskosten für das Kombibad höher seien als jene von Freibad und Alohra zusammen. Außerdem missfiel Weck, dass die entscheidende Weichenstellung jetzt erfolgte und nicht erst unter der Ägide der gewählten Oberbürgermeisterin Monika Müller (SPD).

Stadtwerke-Chef Olaf Kaspryk machte dagegen eine andere Rechnung auf. Hochgerechnet auf die Gegenwart lägen die Betriebskosten für das Alohra (falls es noch geöffnet wäre) und Freibad in Summe bei 2,5 Millionen Euro. Berücksichtigen müsse man bei der Kalkulation, dass man pro Jahr ein Prozent der Bausumme, also 520.000 Euro, in die Betriebskosten mit einrechne.

Am Ratstisch folgte die große Mehrheit der Auffassung von Bürgermeister Raphael Knoth (CDU), dass eine Reduzierung zwar möglich, aber wohl kaum sinnvoll sei. Der einst beschlossene Kostendeckel von 40 Millionen Euro ist damit vom Tisch.

Der Ausschuss traf nicht nur den Baubeschluss mit einem aktuellen Kostenvolumen von 51,2 Millionen Euro. Er befürwortete auch das Baubudget von bis zu 59 Millionen Euro für Unvorhergesehenes und Preissteigerungen.

Zustimmung fand auch der einzige Sparvorschlag der Verwaltung, auf eine Sanierung und Umgestaltung eines Teils des Parkplatzes beziehungsweise den Bau eines zweistöckigen Parkhauses zunächst zu verzichten.

Herbert Köllner (FW), der das vorgelegte Konzept als „gut angelegtes Geld“ würdigte, hätte die Stellplatzausweitung bereits jetzt mit aufgenommen. Er prophezeite eine Überlastung der Parksituation.

Wir wollen ein Bad, das Spaß macht, aber kein Spaßbad.
Mathias Köppel
CDU-Fraktionschef

In der Aussprache lobte CDU-Fraktionschef Mathias Köppel den Entwurf als „sehr ausgewogen“. Man bediene alle Generationen und decke den Bedarf eines Mittelzentrums wie Rastatt. Köppel: „Wir wollen ein Bad, das Spaß macht, aber kein Spaßbad.“

Roland Walter (Grüne) wies mit Blick auf den Neubau des Waldseebads Gaggenau sowie die erwogene Sanierung des Cuppamare in Kuppenheim darauf hin, dass man bei den Kosten „nicht aus der Welt ist“ - zumal der Erstentwurf gar kein Sprungbecken enthalten habe. Jetzt Module einzusparen und später kostenträchtiger zu bauen, sei „verbranntes Geld“, meinte der Grünen-Chef.

FDP erkennt das Motto „Augen zu und durch“

Daniel Götz (FuR) drängte, „am Ball zu bleiben“ und in den „sauren Apfel“ der gestiegenen Kosten zu beißen. Erich Wölfle (FDP) äußerte den Eindruck, dass in Sachen Kombibad eine „gewisse Müdigkeit“ eingetreten sei und man jetzt nach dem Motto „Augen zu und durch“ die Planung vorantreibe.

Volker Kek (AfD) appellierte an die Planer, in Details noch Einsparmöglichkeiten zu prüfen, etwa durch eine Minimierung der Glasflächen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang