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Umfrage

Fast jede zweite Familie leidet noch unter Corona-Pandemie

Zwar bestimmt das Virus kaum mehr den Alltag, doch könnte es auf lange Sicht deutliche Spuren in der Gesellschaft hinterlassen. In einer Umfrage der AOK gaben viele Familien an, eindeutige Corona-Effekte zu spüren.

Die Schatten von zwei Erwachsenen und einem Kind sind in der Münchner Innenstadt zu sehen.
Endlich unbeschwert: Mit dem Wegfall der meisten Schutzregelungen können Familien wieder mehr unternehmen. Doch es herrscht nicht nur eitel Sonnenschein. Foto: Peter Kneffel/dpa/Symbolbild

Die Folgen der Corona-Pandemie sind nach einer Umfrage im Auftrag der AOK Baden-Württemberg für viele Familien im Südwesten auch heute noch deutlich zu spüren. Fast 44 Prozent gaben bei der Umfrage unter Eltern von Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren an, sie seien eher stark oder sehr stark durch die Pandemie belastet.

Klagen gab es demnach vor allem über seelische Beschwerden der Kinder, über Bewegungsmangel, fehlende soziale Kontakte und Videospiele. Knapp 39 Prozent halten sich dagegen nur für schwach betroffen. Über die Umfrage hatten die „Stuttgarter Nachrichten“ zuerst berichtet.

Hälfte der Kinder macht weniger Sport

Jede vierte Familie nennt Antriebslosigkeit als seelische Beeinträchtigung, gefolgt von Traurigkeit mit 21 Prozent. Über Schlafprobleme, depressive Phasen und Zukunftsängste berichten jeweils rund 15 Prozent der Familien. 49 Prozent der Eltern geben an, ihre Kinder machten weniger Sport als vor der Pandemie. Zwei Drittel (67 Prozent) sorgten sich der Umfrage zufolge, weil ihre Kinder mehr Zeit am Handy oder bei Videospielen verbringen.

Die Pandemie wirkt bei vielen wie ein Verstärker von Problemen, die schon vorher da waren.
Jana Linsky, AOK

Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hatte im Auftrag von AOK Baden-Württemberg 500 Menschen befragt. Die Krankenkasse rät Eltern, nicht zu lange mit dem Besuch eines Arztes oder einer Beratungsstelle zu warten. „Die Pandemie wirkt bei vielen wie ein Verstärker von Problemen, die schon vorher da waren“, sagte Jana Linsky, die für Medizin verantwortliche Geschäftsbereichsleiterin, den „Stuttgarter Nachrichten“.

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