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Stuttgarter Landgericht

Hotelbetreiber aus Stuttgart soll Gast ermordet und Geld gestohlen haben

Ein Hotelbetreiber aus Stuttgart soll seinen Gast bestohlen haben. Das ist aber nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft nicht alles: Denn der Gast soll Verdacht geschöpft haben. Nun steht der Hotelier wegen Mordes vor Gericht.

Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Landgerichts.
In insgesamt 13 Verhandlungstagen soll der mutmaßliche Mörder, der Hotelchef, überführt werden. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Mit einem besonders ungewöhnlichen Verbrechen müssen sich Stuttgarter Richter ab Freitag auseinandersetzen: Einem Hotelchef wird vorgeworfen, im vergangenen Frühjahr einen vermögenden Gast zuerst bestohlen und – als dieser ihm auf die Schliche kam – ermordet zu haben. Der Mann ist wegen Mordes und veruntreuender Unterschlagung vor dem Landgericht angeklagt.

Chef hat wohl sechsstelligen Betrag gestohlen

Laut Anklage soll der Betreiber des Hotels 100.000 Euro aus dem Besitz des Gastes aus dem Safe gestohlen haben. Der 59-Jährige habe das bemerkt und den Hotelier zur Rede gestellt. Das kostete ihn laut Staatsanwaltschaft am Ostersonntag das Leben: Der Hotelchef soll demnach im Abstellraum einer Tiefgarage des Hauses mit einer fünf Kilo schweren Kugelhantel acht Mal auf sein Opfer eingeschlagen und den Mann anschließend gewürgt haben. Die Leiche soll der Deutsche in einem Wald in Esslingen bei Stuttgart verscharrt haben. Dort wurde sie am Tag darauf von Spaziergängern entdeckt, weitere knapp drei Wochen später wurde der Hotelbetreiber festgenommen

Opfer war Mieter im Hotel

Zunächst standen auch zwei mögliche Komplizen des mutmaßlichen Mörders unter Verdacht, allerdings wurden die Ermittlungen gegen die beiden wieder eingestellt. Der Hotelier habe alleine und eigenhändig gehandelt.

Nach früheren Angaben hatte das Opfer sehr zurückgezogen gelebt und sich dauerhaft in dem Hotel seines mutmaßlichen Mörders eingemietet. Für ein ganzes Jahr soll sich der Dauergast in dem Hotel im Stuttgarter Stadtbezirk Untertürkheim eingemietet haben.

Mordprozess beginnt: Staatsanwaltschaft ist sich sicher

Die Staatsanwaltschaft zeigte sich am Freitag zum Auftakt eines Mordprozesses gegen einen Stuttgarter Unternehmer überzeugt: Der 47-Jährige hat sein Opfer nicht nur bestohlen, sondern auch getötet und die Leiche versteckt. Aus „Habgier und um eine andere Straftat zu verdecken“ habe der Deutsche gestohlen und gemordet, sagte der Staatsanwalt vor dem Landgericht.

Zum Auftakt des Prozesses hüllte sich der Mann auf der Anklagebank in Saal 1 des Landgerichts zunächst in Schweigen. Sein Mandant werde sich erst später zu den Vorwürfen äußern, sagte sein Verteidiger.

Insgesamt sind 13 Verhandlungstage angesetzt, der Bruder des Opfers tritt als Nebenkläger auf. Mit einem Urteil ist nicht vor Ende Januar zu rechnen.

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