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Gemeindetag Baden-Württemberg

Jäger: Anspruch auf Ganztagsbetreuung kaum realisierbar

Steffen Jäger, Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg bewertet die Pläne zum Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung in Grundschulen als kritisch. Es fehle an Geld und Fachpersonal.

Steffen Jäger, Präsident des baden-württembergischen Gemeindetags.
Steffen Jäger verweist auf das fehlende Geld für viele wichtige Zukunftsthemen wie etwa die Digitalisierung der Schulen. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Der Präsident des Gemeindetags, Steffen Jäger, sieht einem Zeitungsbericht zufolge den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen kritisch und hat eine Rücknahme ins Spiel gebracht.

Bereits jetzt hätten die Kommunen keine Möglichkeit, mit den derzeitigen Haushaltsmitteln ihre Pflichtaufgaben zu erfüllen, sagte er den „Stuttgarter Nachrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“ (Dienstag). Für viele wichtige Zukunftsthemen sei kein Geld da.

Würde der Rechtsanspruch zurückgenommen, könnten sicher einige hundert Millionen Euro an Bundesmitteln umgeschichtet werden. „Ein kleiner Teil der Mittel sollte weiterhin in den Ausbau des bestehenden Ganztagsangebots fließen. Aber man hätte dann sicher auch Luft für die Digitalisierung der Schulen.“

Jäger: „Fachpersonal kann man nicht backen“

Auch beim Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz, der bereits seit 2007 gilt, seien die Kommunen inzwischen an der Grenze des Leistbaren. „Wer weiterhin allen Kindern ein Angebot in der frühkindlichen Bildung und Betreuung machen will und anerkennt, dass man Fachpersonal nicht backen kann, muss sagen, wo Abstriche bei den Standards akzeptabel sind“, sagte er.

Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) hatte den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung zuletzt als große Herausforderung bezeichnet.

Zum beschleunigten Ausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder hatte Baden-Württemberg beim Bund nach Daten des Bundesfamilienministeriums für die Jahre 2021 und 2022 fast alle verfügbaren Gelder abgerufen: rund 96,4 von etwa 97,6 Millionen Euro.

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