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Kirche

Kirchenrechtler hält Katholikentage für „Strohfeuer“

Die katholische Kirche steckt in der Krise. Darüber kann laut dem Kirchenrechtler Thomas Schüller auch der am heutigen Mittwoch in Stuttgart stattfindende Katholikentag nicht hinwegtäuschen. In der Gesellschaft verliere die Kirche zunehmend an Relevanz.

Thomas Schüller, Theologe und Kirchenrechtler, steht vor dem Münsteraner Dom.
Für Thomas Schüller sind Kirchentage kostspielig, aber nicht nachhaltig. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild

Der katholische Kirchenrechtler Thomas Schüller hat sich kritisch über den an diesem Mittwoch in Stuttgart beginnenden Katholikentag geäußert.

„Kirchentage und damit auch Katholikentage sind Momentaufnahmen ohne nachhaltigen Einfluss auf das kirchliche Leben vor Ort in den Gemeinden“, sagte der Münsteraner Professor der Deutschen Presse-Agentur. „Sie sind kostspielige Strohfeuer ohne Nachhaltigkeit.“

Die geringen Anmeldezahlen für den Katholikentag in Stuttgart hätten nicht nur mit Corona zu tun, sondern auch mit dem Bedeutungsverlust der Kirche.

Merz kommt nicht

„Die katholische Kirche wird nicht mehr als relevanter gesellschaftlicher Akteur wahrgenommen und gebraucht, auch nicht in friedenspolitischen Diskursen oder ethischen Fragen nach Anfang und Ende des Lebens“, sagte Schüller. „Dies zeigt sich bezeichnenderweise im kompletten Fernbleiben der CDU-Politik.“

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz und andere führende Christdemokraten sind auf dem bis Sonntag dauernden Katholikentag nicht vertreten. Die Veranstalter rechnen insgesamt mit 20.000 bis 30.000 Teilnehmern. Der letzte Katholikentag 2018 in Münster hatte 90.000 Menschen angezogen.

Im Mittelpunkt des diesjährigen Katholikentags steht der Krieg in der Ukraine. In diesem Zusammenhang will die Kirche vor allem über Friedensethik diskutieren.

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