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Kritik an Impfpolitik zurückgewiesen

Kretschmann nach Impfgipfel: „Diese Schlaumeier-Debatten hinterher besorgen keine einzige Impfdosis mehr“

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat Kritik an der Impfpolitik scharf zurückgewiesen.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nimmt an einer Pressekonferenz teil.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nimmt an einer Pressekonferenz teil. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

„Diese Schlaumeier-Debatten hinterher besorgen keine einzige Impfdosis mehr“, sagte er nach dem „Impfgipfel“ von Bund und Ländern bei einer Veranstaltung zur Europapolitik am Montagabend in Stuttgart. Nun müsse man den Mangel verwalten, aber das Besserwissertum nütze nichts.

Die Engpässe lägen an der Produktion und nicht in irgendwelchen Verträgen, sagte er mit Blick auf Kritik an der EU. „Die Firmen arbeiten absolut an der Kante.“ Das hätte man durch nichts beheben können.

Man werde im ersten Quartal des Jahres noch Probleme haben, die sich im zweiten Quartal auflösen würden, im dritten Quartal sei die Verfügbarkeit des Impfstoffs nicht mehr der begrenzende Faktor.

Juncker: Alles ging zu langsam

Auch der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker verteidigte bei der Abendveranstaltung die Impfpolitik der Europäischen Union. Es sei richtig, dass sich die EU um die Beschaffung des Impfstoffes kümmere. Zwar räumte Juncker ein, dass alles zu langsam gegangen und nicht maximal transparent gestaltet gewesen sei.

Aber wenn jeder Nationalstaat sich auf eigene Faust um die Beschaffung des Impfstoffes gekümmert hätte, hätten ärmere und kleinere Staaten keinen Zugang mehr zu den Märkten gefunden.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten am Montag per Videokonferenz über den Stand der Impfungen beraten. Angesichts knapper Mengen, teils unsicherer Lieferungen und oft überlasteter Telefon-Hotlines für Impftermine hat sich massive Kritik aufgestaut.

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